Lösung: Das Bild stammt aus den 1930er Jahren. Links steht das Haus Lehmann, im Hintergrund sieht man »s’Lukasse-Bure« mit dem »Libdig«-Gebäude. Auf dem damaligen Sportplatz hatten die Nationalsozialisten zur »Sonnwendfeier« eingeladen (von 1933 – 1944 immer am 23. Juni abgehalten). Rednertribüne und Maibaum waren unverzichtbare »Zutaten« für dieses jährlich wiederkehrende Ritual. Es war eine Pflichtveranstaltung vor allem für die HJ (Hitler-Jugend).
Eine solche Feier war auch der Anlass, 1935 die örtliche DJK – als katholischer Verein – zu verbieten (vgl. Wo und wann 29. Dezember 2017). Neun Jugendliche hatten mit ihren Gesängen den Ablauf angeblich gestört. Dem Scharführer aus dem Nachbarort, der sie gemaßregelt hatte, verpassten sie abends eine Abreibung. Dafür wurden neun – mitgehangen, mitgefangen, wie das in einem Willkürstaat üblich ist – mit drei Wochen Arrest bestraft.
Nicht minder interessant ist der »Sportplatz« an sich. 1931 auf dem Gelände des Pfarrwittums angelegt, um der neu gegründeten DJK eine Spielmöglichkeit zu geben, hatte der Sportplatz stellenweise Grasflächen und eine durchaus eigentümliche Größe. Mit einem Gefälle von über einem Meter, ferner einer Länge von 69 Meter und einer unterschiedlichen Breite von 39,30 Meter talabwärts und 55,60 Meter am oberen Ende hätten sich die Maße eher für eine herausfordernde Flächenberechnung in der Schule als für ein reguläres Fußballspiel geeignet. Darauf mussten sich die auswärtigen Gegner erst »einspielen«. Und das besondere Markenzeichen (damals wohl »reichsweit«): auf dem Platz stand ein Stromleitungsmast (im Bild rechts).
In den unmittelbaren Nachkriegsjahren diente der Sportplatz als Gartengelände. Erst 1948 stand der Platz für Heimspiele wieder zur Verfügung. 1961 wurde anlässlich der um ein Jahr verschobenen Feierlichkeiten zur 30. Wiederkehr des Gründungstages der DJK/SVO (wegen des Verbots der DJK und der dadurch erzwungenen Namensänderung) der überarbeitete und leicht vergrößerte Sportplatz eingeweiht. 1975 erhielt der SVO neben der späteren Reichstalhalle einen Rasenplatz und 2010 wurde der bisherige »alte« Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt.