Der gemeinsame Abschluss des Fronleichnamsfestes gilt seit jeher der Ehrung verdienter Mitglieder. Als eine der stärksten Wehren im Landesverband der Bürgerwehren und Milizen Baden-Südhessen ehrte die Historische Bürgerwehr Oberharmersbach sieben Kameraden für ihre Verdienste um das gelebte Brauchtum.


Kommandant und Major Klaus Laifer sparte in seiner Laudatio nicht mit Dank und Anerkennung und unterstrich auch das zusätzliche Engagement im jährlichen Ablauf des Vereinslebens. »Jeder Geehrte ist ein Vorbild für die jüngeren Mitglieder«, spornte er diese zur Nachahmung an.
Seit 50 Jahren marschiert Gewehrträger Berthold Pfundstein an kirchlichen und weltlichen Festen in der Formation mit. Sein Einsatz beschränkt sich nicht auf das Tragen der Uniform, sondern er ist auch mit seinen beruflichen Fähigkeiten jeweils bei der Kilwi ein eifriger Helfer. Gallus Huber gehört seit 40 Jahren der Bürgerwehr an. Er ist unter anderem auch für die Zuteilung des Pulvers zuständig. Wie er ist auch Hubert Lehmann 1978 in die Wehr eingetreten. Seit 1990 versieht er die wichtige Aufgabe des Fähnrichs und ist daher bei vielen auswärtigen Terminen gefordert.
Rudolf Maier feierte jüngst seinen 50. Geburtstag, ist doch schon seit 40 Jahren aktiv im Spielmannszug. Neben der Trommel war sehr bald die Lyra sein Instrument. 2013 übernahm er als Nachfolger von Siegfried Boschert die musikalische Leitung des Spielmanns- und Fanfarenzuges. Auf seine Fähigkeiten wurde auch der Landesverband aufmerksam und berief ihn 2016 zum Stabführer der Spielmannszüge. Ebenfalls seit 40 Jahren schlägt Hans-Jürgen Pfundstein die kleine Trommel und zählt über all die Jahre bei Proben und Auftritten zu den Eifrigsten. Vor 25 Jahren kam Trachtenträger Helmut Lehmann zur Trachtentanzgruppe und zählt zu den zuverlässigsten Mitgliedern.
Albert Nieztsche war es als stellvertretendem Kommandanten vorbehalten, Klaus Laifer für 40-jährige Zugehörigkeit zur Bürgerwehr zu ehren. Dessen Karriere begann im Spielmannszug als Pfeifer. 1989 berief ihn die Wehr als Geschäftsführer in den Verwaltungsrat. 1995 folgte er dem früh verstorbenen Kommandant Günther Nock als Hauptmann auf den Posten des Kommandanten. Zwischenzeitlich zum Major befördert, fungiert er auch als Kassier im Landesverband.
Landeskommandant Hans-Joachim Böhm war aus Villingen angereist, um die verdienten Mitglieder der Wehr zu ehren. »Ich habe das Fronleichnamsfest bei Euch zum ersten Mal erlebt und es lief mir beim Einzug in die Kirche kalt den Rücken rauf und runter«, schilderte der Oberst mit großem Lob für alle Uniformträger seine Eindrücke. So gestalte man einen Teil seines Lebens in einer Gemeinschaft. Aus seiner Hand durften die Geehrten das Treudienstehrenzeichen des Landesverbandes mit Urkunde entgegennehmen. Das Kommando der Wehr schloss sich mit Urkunde und Präsent den Ehrungen an.
Bürgermeister Richard Weith lobte die Wehr als Aushängeschild der Gemeinde. »Wir erhalten auch immer wieder Lob und Anerkennung von unseren Gästen«, griff er die Eindrücke des Landeskommandanten auf, dem er eine »Einladung auf Lebenszeit« anbot, um diese Eindrücke immer wieder aufzufrischen. Als Anerkennung für die Verdienste des Gewehrträgers Berthold Pfundstein über ein halbes Jahrhundert hinweg überreichte Bürgermeister Richard Weith die Silbermünze der Gemeinde.
Für langjährige Verdienste wurde Willi Hug, der seine Mitgliedschaft vor über 50 Jahren im Spielmannszug begann und seit über 20 Jahren dem Verwaltungsrat angehört, zum Ehrenmitglied befördert. Gleichzeitig galt es, die beiden langjährigen und verdienten Gewehrträger Heinrich Lehmann und Rudolf Zimmermann zu verabschieden.