Wenn am kommenden Montag, 30. April 2018, Anna und Robert Kasper zur Jubiläumsmesse einladen, ist es auf den Tag genau 50 Jahre her, dass sie sich in der »Maria-Hilf-Kapelle« in Zuwald die Ehe versprochen haben.
»Die Pfarrkirche wurde damals komplett renoviert, deswegen mussten wir in die Kapelle ausweichen«, erinnern sich Anna und Robert an ihren schönsten Tag. Dennoch hat Robert in früheren Jahren ab und an den Hochzeitstag vergessen, wie er offen zugibt. Irgendetwas muss ihn so verunsichert haben, dass er nicht mehr wusste, ob der April
30 oder 31 Tage hat. »Am Tag vor dem 1. Mai«, prägte er sich nachhaltig das Hochzeitsdatum ein und seither bereitet ihm seine Erinne-rung daran keine Probleme mehr.
Robert Kasper, Jahrgang 1934, wuchs in Oberharmersbach auf. Seine Eltern, Josef und Luise Kasper hatten ein Schuhgeschäft und so war es selbstverständlich, dass der älteste Sohn das Schuhmacher-Handwerk ausübte. Bereits in den 1930er Jahren begann die Familie Kasper mit einer Autovermietung, die immer weiter ausgebaut wurde. Als Robert 1962 den elterlichen Betrieb übernahm, baute der dieses zweite Standbein immer weiter aus. 1966 kaufte er einen Bus und machte damit seine erste große Fahrt – zur Fußballweltmeisterschaft nach England.
Anna Rißler wurde 1942 als sechstes von sieben Kindern der Eheleute Katharina und Georg Rißler geboren. Zuhause war sie auf dem »Vorderschirrmeierhof« in Welschensteinach. Haushalt und Büroarbeit zählten in jungen Jahren zu ihrer beruflichen Tätigkeit. 1965 lernten sich Anna und Robert kennen und lieben. Drei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken. Nicht nur die junge Familie wuchs mit den beiden Söhnen Frank und Andreas. Nach und nach vergrößerte sich auch der Fuhrpark, Personal und Angebot der Firma Kasper-Reisen, ohne den
ursprünglichen familiären Charakter zu verlieren. Bruder Artur Kasper, der 1988 im Alter von nur 48 Jahren während eines Reiseaufenthaltes starb, lenkte ebenso Busse und Mietwagen wie die beiden Ehefrauen Anna und Ursula. 1999 übergaben Anna und Robert den Be-trieb an ihren ältesten Sohn Frank.
Während Anna sich hauptsächlich um die Organisation im Büro kümmerte, war Robert mit dem Bus unterwegs. »Wahrscheinlich ist unsere Ehe so glücklich, weil ich über die Hälfte des Jahres nicht zu Hause war«, lacht Robert und Anna pflichtet ihm bei. Seit einigen Jahren kann das Jubelpaar mehr Zeit miteinander zu verbringen und die Entbehrungen der Vergangenheit vergessen zu machen.
Dennoch bot die knapp bemessene Freizeit immer wieder Gelegenheit, das örtliche Vereinsleben zu bereichern. Einige Jahre spielte Robert Fußball. Viel prägender war sein Engagement für die Unterdorfer Fasentgemeinschaft. Von 1964 bis 1991 fungierte Robert, tatkräftig unterstützt von seiner Frau Anna, als »Unterdorfer-Boss«. Seit der Gründung eröffnen die legendären Unterdorfer Abende die örtlichen närrischen Tage und auch die Beteiligung am Umzug ist für die Unterdorfer närrische Pflicht.
Am Tag vor dem 1. Mai laden nunmehr Anna und
Robert Kasper um 13.30 Uhr zur Jubiläumsmesse in die Oberharmersbacher Pfarrkirche St. Gallus ein. Den Gottesdienst zelebriert Pfarrer i.R. Alfred Haas. Im familiären Kreis feiert das Jubelpaar anschließend im Gasthaus »Hubertus«.