Lösung: Unser Bild entstand zu Beginn der 1930er Jahre. Es zeigt den Garten beim ehemaligen Priesterheim in Zuwald oberhalb der »Maria-Hilf-Kapelle«, deren Kirchturm im Hintergrund zu sehen ist. Oberhalb der Kapelle wurde kurze Zeit nach deren Fertigstellung auf Initiative der Juliane Wußler von Holzhändler Georg Lehmann ein stattlicher Bau mit mehreren Zimmern errichtet. Gedacht war dieser als Priester(erholungs)heim, in dem in späteren Jahrzehnten tatsächlich immer wieder Priester Erholung suchten und der eine oder andere auch Jahre nach einem arbeitsreichen Leben hier zubrachte.
Im Garten sind Johanna Lehmann (»’s Londelseppe Honni«, rechts) und Maria Lehmann (von »’s Bläsibure«) bei ihrer Arbeit zu sehen. Beide wurden von Pfarrer Johann Nepomuk Lehmann als Verwalterinnen bzw. Haushälterinnen hier in Zuwald eingesetzt. Lange Jahre waren beide auch als Haushälterinnen für die aus Oberharmersbach stammenden Pfarrer tätig. Johanna Lehmann bestritt den Haushalt von Johann Nepomuk Lehmann, zuerst in Todtmoos, danach bis zu dessen Tod 1931 in Griesheim bei Offenburg. Maria Lehmann arbeitete im Haushalt ihres Stiefbruders Ferdinand Lehmann. Dieser war Pfarrer in Durmersheim und danach Kaplan in Tiergarten bei Oberkirch.
Das Priesterheim wechselte mehrfach den Besitzer. Pfarrer Nepomuk Lehmann hat das Priesterheim und auch das Haus »Hellinger« im Dörfle (am Eingang des Jauschbachtales) von Juliane Wußler geerbt. Testamentarisch verfügte dieser, dass der Erzbischöfliche Stuhl in Freiburg sowohl Priesterheim als auch die Kapelle erben sollten (das Haus »Hellinger« sollte die länger Lebende der beiden Damen erben; dies war Maria Lehmann).
1959 überließ die Diözese die »Maria-Hilf-Kapelle« der Pfarrgemeinde St. Gallus Oberharmersbach, das Priestererholungsheim hatten die Franziskanerinnen in Erlenbad schon 1934 übernommen. Damit war auch die Tätigkeit von Johanna Lehmann und Maria Lehmann in diesem Haus beendet.
Die Erlenbader Schwestern richteten ein Schwesternerholungsheim ein, ab 1996 das »Haus Klara« als ein Ort der Stille, des Gebetes und der Neuorientierung. Im September 2015 wurde das Gebäude verkauft und fristet heute als halb demontiertes Haus (zumindest »innerlich«) ein eher kümmerliches Dasein.