Bei Schneeschauer war der Umzug der Bärenzunft am Montag beim Gasthaus »Posthörnle« gestartet. Als er dann in der Dorfmitte ankam, lugte die Sonne ab und zu zwischen den Wolken hervor und beleuchtete das Spektakel zum Motto »Safari, Dschungel, Lagerfeuer – d’ Harmersbacher Fasent wird zum Abenteuer«.










Trotz des nasskalten Wetters wollten sich Tausende von Zuschauern entlang der Strecke den Umzug nicht entgehen lassen und bewunderten und beklatschten die kreativ-närrische Fantasie, mit der das Motto umgesetzt wurde. Hinter Zunftrat, Bären, Schindelmocher und Steinteufel folgten die Unterdorfer Narren mit Mottokönigin Clarissa Lehmann als bunte, krächzende Papageienschar, die unter dem Kommando ihres Teamchefs Felix Huber zur Gaudi der Zuschauer eine perfekte Choreografie lieferten. Ihr Dschungelcamp samt Fischräucherei hatten die Zuwälder mitgebracht und flehten: »Ich bin ein Zuwälder, holt mich us em Dorf!« Einen »Affenwahnsinn« mit Bananen und Kokosnüssen zelebrierte die Gruppe Schlauchis und zogen den halben Urwald hinter sich her. Die FG Malente folgte als Nomaden wunderschön kostümiert ihrem Beduinenzelt und hatte sich wohl auf ihrer Wanderung durch die Wüste in den tropischen Urwald verirrt. Auch die Waldhäuser-Narren interpretierten das Motto sehr großzügig und schickten die Familie Fred Feuerstein samt Steinzeit-Mobil zum Umzug. »Ob rote Ompel, Schotterstroß – mir hän e Kist, die isch grandios«, dichteten sie. Die Fahrt damit wird garantiert zum Abenteuer. Totenköpfe und Knochen markierten das Lager der Kannibalen, dargestellt von der FG SVO-Fanclub, in dem es aus dem Kochtopf qualmte, während die hungrige Meute nach Opfern Ausschau hielt. Überhaupt, überall dampfte und rauchte es, so dass die Feinstaubwerte im Dorf sicherlich die zulässige Höchstgrenze überschritten. Besonders, als die Gruppe »Kommando Bimm-Bamm«, als Cowboys und Indianer kostümiert, auftauchte. Sie hatten ihr Lagerfeuer zwar ins Innere des Tipis verlegt, was aber nichts nutzte.
Auch in diesem Jahr bereicherten wieder auswärtige Zünfte und Gruppen den Umzug, fachmännisch kommentiert von Häsvogt Claus Franke und Zunftrat Joachim Albrecht, der für die Aufstellung verantwortlich war. Gern gesehene Gäste waren wie schon öfters die Quellengeister aus Bad Peterstal, die Narrenzunft Biberach mit Bibern, Reiherhexen und Bergwerksgeistern sowie den Glegglehexen, die Narrenzunft Berghaupten, die Alt-Steighexen aus Hofstetten, die Mondscheinhexen aus Offenburg, die Steinacher Felsenhexen, die Eckwaldhexen aus Unterharmersbach und am Schluss die Lustigen Prinzbacher mit ihrem Party-Zügle. Zum ersten Mal dabei in ihrem schaurig-schönen Häs waren die Dal-Deifel Schuttertal und die Chlotze-Horni aus Idstein. Den Zug bereicherten zudem die einheimischen Huebacher Hexe-Wiibli und die 3. Klasse der Brandenkopf-Schule als kleine Astronauten.
Für die närrischen Klänge zum Mitklatschen und Schunkeln sorgten der Spielmannszug der Bürgerwehr, die Miliz- und Trachtenkapelle und die Guggenmusiker der Eckwaldpuper. »Ein wunderschöner Umzug«, so lautete das allgemeine Lob an die gastgebende Zunft und die örtlichen Fasentgruppen. In den Gasthäusern und auf der Straße in der abgesperrten Dorfmitte feierten Narren und Gäste bis in die späten Abendstunden stimmungsvoll die Fasent.