Ums Heiraten im Klassenzimmer, den sicheren Gang über die Oberharmersbacher Brücken, die Gewährleistung einer tadellosen Trinkwasserqualität und die Haustechnik im neuen Feuerwehrgerätehaus ging es in der harmonischen Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag.
Während der Sanierung des Rathauses muss die Verwaltung umziehen, das ist lange bekannt. Neues Domizil soll das ehemalige Schulgebäude Riersbach sein. »Die Umzugsvorbereitungen laufen«, berichtete Dominika Hättig in der Gemeinderatssitzung am Montag. Glücklicherweise fand sich in der Schule ein Raum, der mit nur wenig Umbauaufwand als Gemeindearchiv genutzt werden kann. Dort soll das Archiv nach der Sanierung verbleiben. Mit der Ausquartierung in die ehemalige Schule verlegt auch das Standesamt seinen Amtssitz. Von Gesetzes wegen muss das zur Verfügung zu stellende Trauzimmer neu gewidmet werden. Der Gemeinderat hatte keine Einwände gegen das erste ehemalige Klassenzimmer im Obergeschoss als Trauzimmer und stimmte der Widmung des Raumes, der auch als Sitzungssaal fungieren soll, einstimmig zu.
Substanz der Brücken
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschäftigte sich der Gemeinderat mit den Oberharmersbacher Brückenbauwerken. Es galt, den Auftrag zur Durchführung der Brückenhauptprüfung zu vergeben. Alle sechs Jahre ist sie durchzuführen. Insgesamt 67 Bauwerke sind betroffen, von denen bereits fünf saniert oder erneuert wurden. »Von den restlichen 62 Brücken und Durchlässen sind bereits acht im Jahr 2006 mit dem Vermerk »ungenügende Bausubstanz« versehen worden«, erläuterte Bürgermeister Richard Weith den Sachverhalt. Für diese Bauwerke habe die Gemeindeverwaltung umgehend die Prüfung beauftragt. Anfang Februar hatte sich zudem herausgestellt, dass ein weiteres umgehend geprüft werden sollte, was ebenfalls beauftragt worden ist. Somit galt es für den Gemeinderat, über die Vergabe des Auftrags zur Durchführung der Brückenhauptprüfung für 53 Bauwerke zu entscheiden. Die Firma Hampf Consult erhielt den Auftrag und unterbreitet zudem Instandsetzungsvorschläge. Der Auftragswert beträgt maximal knapp 24.000 Euro. In Zukunft soll der Zustand der Brücken regelmäßiger überwacht werden, um eventuelle Schäden frühzeitig zu entdecken. Eine jährliche Sichtprüfung durch den Bauhof wird angestrebt.
Sichere Qualität des Trinkwassers
Auch die Auflagen der Gewässerschauen 2015 und 2017 will Oberharmersbach endlich erfüllen. Damals wurde im Besichtigungsbericht des Amts für Wasserwirtschaft moniert, dass die Sicherheitstür beim Hochbehälter Jauschbach nicht die erforderliche Sicherheitsklasse besitzt. Die Tür ist gut in Schuss – ein Einbau einer Einbruchs- und Bewegungsmeldeanlage könnte den Mangel heilen. Da das Landratsamt zudem den Einbau einer Datenerfassungs- und Protokollieranlage für die Wasserversorgung der Gemeinde empfiehlt, stand im Gemeinderat zur Entscheidung, ob die entsprechenden Einrichtungen mit ebendieser Fernwirktechnik ausgestattet werden sollen. Bürgermeister Weith betonte, dass diese Technik weitere Vorteile böte, etwa den Fernzugriff auf die aktuellen Daten und die Steuerung
der Druckerhöhungsanlage. Durch den Fernabruf sei es zudem nicht länger erforderlich, dass das Personal täglich vor Ort die Anlage kontrolliert, was zu erheblichen Arbeitszeit- und damit Kosteneinsparungen führt. Die Firma MeiTec GmbH aus Bahlingen wurde vom Gemeinderat einstimmig damit beauftragt, eine Fernwirkstation im Hochbehälter Jauschbach einzubauen, den Fernwirkkopf im Bauhof zu installieren und die Fernwirkstation-Zentrale in der Druckerhöhungsanlage Langenberg zu realisieren. Gut 48.000 Euro kostet die Technik. Davon sind die Gelder der ersten beiden Maßnahmen bereits im Vermögensplan eingestellt. Die Mittel für die in der Druckerhöhungsanlage zu installierende Technik werden in den Haushalt 2019 eingestellt. Ebenfalls mit der Wasserversorgung beschäftigte sich ein weiterer Tagesordnungspunkt. Dabei ging es um den geplanten Einbau einer UV-Desinfektionsanlage im Hochbehälter Jauschbach, auf den das Amt für Wasserwirtschaft ausdrücklich drängt. Den Auftrag in Höhe von von gut 21.000 Euro erhielt ebenfalls die MeiTec GmbH aus Bahlingen.
Haustechnik für die Feuerwehr
Die Rohbauarbeiten am zukünftigen Feuerwehrgerätehaus sind in vollem Gange. Jetzt geht es darum, die Haustechnik zu planen. Dafür hat das Ingenieurbüro Armbruster drei Fachplanungsbüros angeschrieben, von denen das Ingenieurbüro Isenmann aus Haslach das Rennen machte. Es setzte 17,53 Prozent (netto, zzgl. Nebenkosten) der anrechenbaren Baukosten als maximalen Auftragswert an und hat zudem als einziges den Nachweis nach ENEV angeboten. Der Gemeinderat stimmte der Auftragsvergabe einstimmig zu.
Unter dem Punkt »Bekanntgaben« berichtete Bürgermeister Richard Weith von den geplanten Erkundungsbohrungen der Peterstaler Mineralquellen GmbH. Sie sollen in unmittelbarer Nähe zur Oberharmersbacher Gemarkung durchgeführt werden. Ein Gutachten, das die Gemeinde Oberharmersbach in Auftrag gegeben hat, kam zu dem Ergebnis, dass es abhängig vom gewählten Bohrverfahren durch die Bohrungen zu Eintrübungen in bestimmten Quellen kommen könnte. Die Gemeinde kündigte an, dies als kritischen Punkt bei ihrer Stellungnahme anzusprechen. Der Einfluss bleibt freilich begrenzt. Die Entscheidung liegt beim Landratsamt.
Über die Kernzeitbetreuung an der Grundschule wurde ebenfalls berichtet. Die Nachfrage sei so groß, dass ein erhöhter Betreuungsbedarf bestünde. Das Stundenkontingent werde deshalb von 38 Wochenstunden auf 42 Wochenstunden erhöht.
Last but not least: Das alte Bauhoffahrzeug darf in Ruhestand. Ein gebrauchter Kombi wird den Fuhrpark bald verjüngen. Er ist zwei Jahre alt, kostet 18.000 Euro (netto) und bedarf noch der nötigen Einbauten.