Mit einer kurzen Waldbegehung und anschließender Beratung in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats konnte die sogenannte »Forsteinrichtung« des Gemeindewaldes von Oberharmersbach abgeschlossen werden.
Die Forsteinrichtung ist eine Art Inventur, die alle zehn Jahre einen aktuellen Zustandsbericht, die Ergebnisse der vergangenen Dekade und eine mittelfristige Planung für weitere 10 Jahre liefert. Über zwei Jahre hinweg hat man zunächst 2015 in einem aufwändigen stichprobenverfahren Daten gesammelt. Anschließend folgten im Jahr 2016 Rundgänge durch sämtliche Bestände des rund 1.000 ha großen Gemeindewaldes, bei denen der Zustand und die weitere Bewirtschaftung der Wälder vor Ort einzeln erfasst und dokumentiert wurden.
Rainer Wossidlo vom Regierungspräsidium Freiburg war für diese Arbeiten als Ganzes verantwortlich und konnte nun die Ergebnisse vorstellen. Die umfangreiche Sammlung an Grunddaten und die Auswertung der gemeinsamen Aufnahmen vor Ort lieferten schließlich ein gutes Gesamtbild des Forstbetriebes. Bürgermeister Siegfried Huber hatte die Gemeinderäte und beteiligten Mitarbeiter zu diesem Nachmittag eingeladen. In einer kleinen Runde durch einige beispielhafte Wälder wurde das doch umfangreiche und mit vielen Zahlen gefüllte »Einrichtungswerk« praktisch und auch für den Laien verständlich vorgestellt.
Rainer Wossidlo und Hans Lehmann als zuständiger Förster, erklärten den Teilnehmern in lockerer Atmosphäre, wie man sich die Bewirtschaftung des Forstbetriebes weiter vorstellt. Wichtig war dabei vor allem, wie man den Betrieb mit den sich stark verändernden Rahmenbedingungen in eine möglichst sichere Zukunft führen kann. Als Betriebsziel spielt nicht nur die wirtschaftliche Seite eine Rolle, sondern man will auch strukturreiche Wälder mit hohen Anteilen an Naturverjüngung und wertvollen Bäumen.
Im Anschluss an die Exkursion wurden die Zahlen nochmals im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung zusammengefasst und mit anschließender Abstimmung formell beschlossen. Als Ergebnis wird sich der mögliche Holzeinschlag für die Gemeinde auf rund 8.600 Festmeter im Jahr leicht erhöhen, ohne dabei die nachhaltige Nutzung im Wald zu gefährden. Nach allen Berechnungen wird man sich dabei immer noch knapp unter dem laufenden Zuwachs bewegen. Für die Gemeinde ist dies ein wichtiger Schritt, stellt er doch die Grundlage für die künftige Bewirtschaftung ihres Waldes dar. Seit vielen Jahren ist er eine wichtige Einnahmequelle, auf die man nicht verzichten kann.