Nach schwerer Krankheit starb am vergangenen Samstagmorgen Johann Nepomuk Lehmann im Alter von 62 Jahren. Schon in jungen Jahren war er im Oberharmersbacher Vereinsleben aktiv. Die Miliz- und Trachtenkapelle wie auch die Unterdorfer Fasentgemeinschaft werden ihren »Muk« in dankbarer Erinnerung behalten.
Johann Nepomuk Lehmann wurde am 17. Juni 1954 in Oberharmersbach geboren. Die »Paulimühle«, die sein Vater betrieb, führte er nicht weiter. Mit seiner Frau Mechthilde geborene Schmieder, mit der er zwei Söhne aufzog, unterhielt er eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb, die aber 2002 aufgegeben wurde. Seinen Beruf und Berufung fand er bei der ortsansässigen Firma »Tiefbau Schöpf«. Von 1975 bis 2015, als ihn seine Krankheit zur Aufgabe seines geliebten Berufs zwang, war er als Baggerfahrer angestellt. Ein Jahr später wurde er nach über 40 Jahren verabschiedet.
In seiner Freizeit widmete sich Johann Nepomuk Lehmann der Musik. Er lernte Bariton und fand 1968 zur Miliz- und Trachtenkapelle. Hier war er nicht nur ein geschätzter Musiker, sondern engagierte sich auch in vielerlei Hinsicht. So war er 1977 beim 125. Gründungstag der Oberharmersbacher Musikkapelle einer der Initiatoren, die eine Theke für das Festzelt bauten, die zwischenzeitlich bei der Oberharmersbacher Kilwi nicht mehr wegzudenken ist.
Die Vereinsleitung schätzte sein Engagment und seinen Rat. 1976 wurde er von seinen Musikerkameraden als Beisitzer in den Verwaltungsrat gewählt. Bis 2010 gehörte er ununterbrochen diesem Gremium an und wurde bei seinem Ausscheiden für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Zwei Jahre zuvor hatte er vom Bund Deutscher Blasmusikverbände für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft die Goldene Ehrennadel erhalten. Es war ihm nicht vergönnt, im kommenden Jahr die 50 Jahre Musikerleben
zu vollenden und dafür die Große Goldene Ehrennadel zu erhalten. Seine Liebe zur Musik pflegte er auch von 1973 bis 1983 als Mitglied der »Oberharmersbacher Musikanten«. Zuvor hatte er bereits in der so genannten »Alten Tanzmusik« Erfahrungen gesammelt.
Nicht minder aktiv war Johann Nepomuk Lehmann in der Fasentgemeinschaft Unterdorf. Seit 1972 erlebte er nicht nur die närrischen Tage, sondern gestaltete die Oberharmersbacher Fasent aktiv mit. Ob auf dem Billersberg beim Bau des Wagens für den Umzug oder die intensive Vorbereitung des Unterdorfer Abends in der Reichstalhalle: der »Muk« war dabei, immer mit einer guten Idee oder einem geschickten Handgriff. Er ließ kein Fest und keinen Ausflug aus, aber er war auch bei jedem Arbeitseinsatz dabei. Auch hier wussten die Mitglieder, auf wen sie sich verlassen können. 1989 wählten sie ihn zum Vorstand und dieses Amt behielt er bis 2011.
Die Beerdigung des geschätzten Mitbürgers Johann Nepomuk Lehmann ist am Donnerstag, 20. April, um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Gallus in Oberharmersbach.