Lösung: Unser Bild zeigt das Mittelschiff der Pfarrkirche St. Gallus vor der grundlegenden Renovierung 1968/69 mit Blick vom Altarraum zur Orgel. Ganz unten am Bildrand ist noch die Kommunionbank zu sehen (in der Mitte aufklappbar). Die Heiligen-Figuren, die jetzt die Außenwände zieren (sie sind seit der Zerstörung im Juli 1997 durch einen religiös verwirrten Mann wieder wie ursprünglich in Farbe gefasst), hatten ihren Platz an den Säulen.
Vorne rechts steht die Kanzel, hinten an der Rückwand sind zwei Beichtstühle zu sehen jeweils zwei weitere waren vor und hinter dem Kreuzgang mittig in den Seitenschiffen (auf der »Männerseite« und auf der »Frauenseite«) zwischen den Seitenbänken untergebracht. Zur Empore führten neben dem Glockenturm rechts und links zwei steile Sandsteintreppen (mit sehr hohen Stufen, wer da ins Stolpern geriet…) zur Empore (»Vorbihni«). Diese wurde während der »Kahlsanierung« 1968/69 um etwas mehr als einen Meter tiefer gelegt und nach vorne vergrößert.
Die erste Orgel für die zwischen 1839 und 1843 erbaute Pfarrkirche lieferte Orgelbauer Albiez aus Unteralpfen/Waldshut. Sie hatte 28 Register, zwei Manuale, ein Pedal und eine rein mechanische Spieltraktur. Für die auf dem Bild zu sehende Orgel hatte 1913 die Firma Max Koulen&Sohn, Oppenau/Augsburg (zuvor Straßburg) den Auftrag erhalten. Teile der ersten Orgel wurden wieder verwendet. Das jetzt eingebaute Instrument besaß 33 Register, zwei Manuale sowie ein Pedal mit 27 Tönen. Die Traktur war pneumatisch, das Klangbild entsprach der damals üblichen »romantischen Orgel«. Die Gemeinde finanzierte die Orgel mit einem außerordentlichen Holzhieb von 700 Festmeter.
Die ortsansässige Orgelbaufirma Franz Winterhalter baute 1965 acht neue Register ein. Während der Renovierung der Pfarrkirche waren Teile der Orgel im Turm bzw. in der damals leer stehenden Schule Hub ausgelagert. Mit dem Wiederaufbau fanden alle Teile der bisherigen Orgel Verwendung. Der Spieltisch mit elektrischer Traktur wurde mit drei Klaviaturen ausgestattet, so dass ein Ausbau der Orgel auf drei Manualwerke möglich wäre, der aber wohl auf den St. Nimmerleinstag verschoben ist. Die Orgelbaufirma Winterhalter errichtete auf eigene Kosten in der Sakristei einen Spieltisch, um von hier aus die Orgel spielen zu können (Firmenchef Franz Winterhalter war auch gleichzeitig vier Jahrzehnte in der dritten Generation der Winterhalter-Familie Mesner der Pfarrkirche), dieser ist in der Zwischenzeit wieder ausgebaut worden.