Andreas Volk wird mit drei Treffern zum Matchwinner. Siegtreffer fällt in der dritten Minute der Nachspielzeit.
ASV Nordrach I – Ortenberg I 3:2
Der Fußball kann tragisch und wunderschön zugleich sein, noch vor zwei Wochen verlor man durch ein Eigentor in der 93. Spielminute denkbar knapp in Hofstetten. Diese Woche gewinnt man in der 93. Spielminute gegen einen starken SV Ortenberg.
Nach dem Sieg in der Vorwoche gegen den ehemals zweitplatzierten FC Fischerbach, ging es diese Woche gegen den neuen zweitplatzierten, den SV Ortenberg. Irgendwie scheinen die Zweitplatzierten dem ASV zu liegen, denn das Spiel begann druckvoll.
Chefcoach Clemens Herrmann und der scheidende Co-Trainer Jonathan Kalt (wird den Verein auf eigenen Wunsch im Winter verlassen) konnten seit langem mal wieder (fast) aus dem vollen Schöpfen. Lediglich der Langzeitverletzte Robin Braun (Muskelbündelriss) und Ayham Jarad (erkältet) fehlten.
Bereits in der 5. Spielminute die erste große Chance. Nici Lehmann setzte sich über außen durch und legte den Ball gekonnt zurück auf Andre Hertig. Sein Schuss verfehlte nur um Zentimeter das SVO-Gehäuse. Nur wenige Minuten später, tauchte ASV-Stürmer Timo Eble alleine vor dem herauseilenden Gästekeeper Anzalonpe auf. Dieser blieb aber cool und wehrte mit der Brust ab. Das 1:0 wäre hier schon fast ein „Muss“ gewesen. So kam es wie so oft, wenn du vorne deine Chancen liegen lässt, klingelt es hinten. ASV Schlussmann Maxi Braun und Innenverteidiger Tobias Rauer waren sich uneins und Profiteur war der Ortenberger Hussein Chahrour, der denn Ball nur noch ins leere Tor über die Linie schieben musste. Gleicher hatte in der 20. Minute das 0:2 auf dem Fuß, ein schöner Heber aus 25 Metern streifte noch das Aluminium, hier wäre der ASV Torwart geschlagen gewesen. Die ASV-Truppe zeigte aber eine gewohnt starke Reaktion und übernahm nun mehr und mehr das Spielgeschehen. In der 28. Minute war es dann so weit. Nach einer Ecke konnte der SVO nicht sauber klären, eine Direktabnahme von David Webering landete bei Youngster Luis Lehmann der aus halblinker Position eine gefühlvolle Flanke ins Zentrum schlug wo Andi Volk, in leicht abseitsverdächtiger Position, aber goldrichtig stand und den Ball volley in die Maschen beförderte. 1:1. Der ASV blieb weiter am Drücker und erspielte sich weitere Chancen zur Führung. In der 38. Minute war es soweit. Der wie in der Vorwoche stark aufspielende Szymon Kupczak spielte einen schönen Ball in die Tiefe, den Marco Lang per Hacke auf Andi Volk legte, dieser setzte sich im direkten Duell gegen seinen Gegner durch und traf sehenswert ins linke obere Toreck. Marke Traumtor.
Mit der Führung im Rücken wurden die Seiten gewechselt. Die zweite Halbzeit begann mit einem Nackenschlag. Die ASV-Jungs vermutlich noch in der Pause, legte der SV Ortenberg schon los. Nach einem schlampigen Ball aus der Abwehrreihe des ASV nahm sich der zur Halbzeit eingewechselte SVO-Spieler Bastian Leuthner ein Herz und setzte den Ball aus gut 25 Meter unhaltbar unter die Latte. Ein Hallo-Wach für den ASV. Bis zur 60. Spielminute war Ortenberg klar spielbestimmend und setzte den ASV gehörig unter Druck. Danach bekam man das Spiel wieder etwas besser in den Griff. Das Spiel wurde jetzt hektisch, viele kleine taktische Fouls und unschöne Szenen auf beiden Seiten. Schiri Semling verteilte insgesamt acht gelbe Karten. Aber man sah beiden Teams an, dass man gewinnen wollte. Kein Abtasten, sondern mit offenem Visier. Für die zahlreichen Zuschauer spielerisch kein Leckerbissen, aber es lebte von der Spannung und dem Kampf. Kreisliga eben. Die letzten Minuten der Partie gehörten nochmal dem ASV. Zwei Freistöße und einige Einwürfe die auf dem kleinen Platz auch immer gefährlich sind, hatte man auf der Haben-Seite. Der letzte Einwurf der Partie brachte dann auch die Entscheidung. Ein langer Einwurf konnte Andreas Volk in der Drehung mitnehmen und sich den Raum verschaffen, den er brauchte, um einen satten Schuss, flach im langen Eck zu platzieren. Nun brachen alle Dämme. Eine Jubeltraube der ASV-Spieler, direkt vor dem Lager des SVO sorgte leider für ein paar Szenen, die so nicht auf den Fußballplatz gehören.
Emotionen ja, Gewalt, Nein! Nach wenigen Minuten beruhigte sich die Gemüter aber und die Verantwortlichen aus beiden Lagern fanden versöhnliche Worte zum Abschluss. Zwei Minuten später pfiff der absolut souverän leitende Schiri Eduard Semling die Partie ab. Der Jubel im ASV-Lager war groß.
Mit diesem Sieg rückt man bis auf drei Punkte an Platz zwei ran und kann in die wohlverdiente Winterpause gehen. Mit insgesamt sechs Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen kann man die Hinrunde sicherlich als Fortschritt sehen, auf dem man aufbauen kann. Nun wüscht der ASV Nordrach allen seinen Fans und Gönnern frohe und besinnliche Weih-nachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2025.
Zweite erkämpft sich Remis – 1:1 hieß es nach 90 Min.
Auch die Entwicklung im Reserve-Team des ASV kann sich sehen lassen. Nunmehr seit sechs Spieltagen sind die Mannen vom Trainerduo Laifer/Boschert ungeschlagen (drei Siege / drei Remis). In einem eher schwachen Spiel konnte man leider nicht an die starke Leistung der Vorwochen anknüpfen. Den 0:1 Rückstand in der 60. Spielminute konnte Kevin Orthey mit seinem bereits 10. Saisontreffer im 12. Saisonspiel egalisieren.
Unterm Strich konnte man mit dem 1:1 auf Seiten des ASV Nordrach gut leben. Hat man sich im Hinspiel in Ortenberg noch eine deutliche 3:1 Niederlage abholen müssen. Durch den Punktgewinn überwintert „die Zweite“ auf einem guten sechsten Tabellenplatz mit lediglich vier Punkten Rückstand auf den ersten Tabellenplatz.