Ein lange nicht mehr gesehenes Bild hat sich für die Gottesdienstbesucher am Sonntag in der Pfarrkirche St. Ulrich in Nordrach geboten, als Pfarrer Bonaventura Gerner mit acht Ministranten feierlich in die Kirche einzog.
In den letzten Jahren hofften die vier übrig gebliebenen Ministranten Angela Kiesel, Carina Schwarz sowie Max und Leo Vollmer zusammen mit dem Nordracher Seelsorgeteam mit jeder Erstkommunion aufs Neue, dass sich Kinder für den Dienst bereit erklären würden. Max und Leo waren jedoch die Einzigen, die in den letzten sechs Jahren den Ministrantendienst antraten.
Pfarrer Bonaventura Gerner berichtete in seiner Ansprache von Kindern, die gerne zu den Ministranten gegangen wären, aber von den Eltern aus nicht durften, sowie von Gottesdiensten der letzten Monate, in denen keine Ministranten mitwirkten. Einteilungspläne machten keinen Sinn mehr, und mit dem Studium von Angela Kiesel sowie dem Ausbildungsbeginn von Carina Schwarz war es den beiden speziell bei den nachmittäglichen Beerdigungen oft nicht mehr möglich diese zu begleiten. Seit Ostern war dann nach mehreren Verlängerungen Schluss – vielleicht rüttelte gerade das wach. Pfarrer Gerner dankte Carina, Max und Leo zusammen mit Anke Haas für ihre langjährige Bereitschaft und überreichte ihnen eine Dankesurkunde und ein Geschenk.
Voller Freude verkündete Anke Haas, dass nach der diesjährigen Erstkommunion gleich fünf junge Mädchen für den Ministrantendienst gewonnen werden konnten. Ronja Bildstein, Pauline Ficht, Christa Fuchs, Emely Pietras und Elisa Zimmerer stellten sich bei ihrem Debüt den Gottesdienstbesuchern vor, berichteten von den Aufgaben, die sie als Mini strantinnen ausführen und in den Gruppenstunden seit Pfingsten mit Angela Kiesel gelernt hatten. Diese leitete die oft lustigen Übungsstunden, bis sie nach den Sommerferien ihr Auslandssemester begann. Carmen Falk und Anke Haas führen diese nun weiter. An Weihnachten wird Angela wieder in Nordrach sein und mit den fünf Mädels gemeinsam ministrieren, worauf sie sich jetzt schon freuen. Die Gottesdienstbesucher dankten den ausscheidenden wie den neuen Ministranten mit einem Applaus.
Kommentar von Oliver Vollmer
Gerne denke ich selbst an meine eigene Ministranten-Zeit und das Miteinander zurück, in der an den Feiertagen auch schon mal 30 bis 40 Ministranten gleichzeitig um den Altar standen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Bann nun gebrochen ist und so wie noch vor Jahren gewohnt, jährlich mit der Erstkommunion neue Ministranten aufgenommen werden können. Mit steigender Zahl von Ministranten sinkt die Last für jeden Einzelnen und die Entwicklung einer Gemeinschaft wird in einer großen Gruppe viel einfacher.