Die Nordracher Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr 13 Einsätze, darunter die Befreiung von zwei Personen aus einem Fahrstuhl. Auch ansonsten war bei der Wehr viel los. Zum Beispiel wird ein neuer Kommandant gesucht: Heiko Spinner will nach 10 Jahren bei der nächsten Wahl seinen Posten zur Verfügung stellen.
Zur Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr im Lehrsaal des Feuerwehrhauses begrüßte Kommandant Heiko Spinner die Mitglieder der aktiven Wehr, der Jugendfeuerwehr sowie der Alterskameraden. Ein besonderer Gruß galt den beiden Ehrenkommandanten Reiner Braun und Thomas Decker. Von der Gemeindeverwaltung hieß er Bürgermeister Carsten Erhardt und Gemeinderat Christian Schwendemann willkommen.
Aus dem Aufzug befreit
Nach der Totenehrung für die verstorbenen Mitglieder und einem gemeinsamen Essen wurden die einzelnen Tätigkeitsberichte vorgetragen.
Den Anfang machte Schriftführer Rolf Braun, er berichtete von insgesamt 22 Übungen, darunter die Frühjahrsübung beim Sägewerk Fehrenbacher und die Herbstübung bei Lehmann Waren- und Getränke.
Zusätzlich Übungen hatten die Atemschutzgeräteträger zu bewältigen, sie absolvierten die jährlich vorgeschriebene Heißausbildung, Belastungsübung in der Atemschutzübungsanlage in Hausach sowie eine theoretische Unterweisung.
Zu 13 Einsätzen rückte die Wehr aus, darunter Kleinbrände, Unterstützung des Rettungsdienstes, Unwetterschaden und eine Tierrettung. Zwei Personen mussten aus einem Fahrstuhl befreit werden.
Brandbekämpfung live
Seit einiger Zeit läuft die überörtliche Grundausbildung Teil 1 in Haslach, an der Carina Schwarz und Tom Welle teilnehmen. Im Anschluss daran absolvieren die Beiden zudem noch den Sprechfunker-Lehrgang ebenfalls bei der Feuerwehr in Haslach.
Im Juni richtete man wieder das beliebte Sommerfest am Gerätehaus aus. Der Aufwand und die arbeitsintensiven Tage wurden erneut mit einem wahren Besucheransturm, vor allem am Sonntag, belohnt. Kommandant Spinner konnte sich auch wieder über zahlreiche Gäste aus den Reihen der Nachbarfeuerwehren freuen.
Zu einem Novum kam es am Sonntagnachmittag, als die Nordracher Wehr während des Festes zu einem Vegetationsbrand an der Mühlsteinstraße alarmiert wurde. Interessant war dabei, dass die Einsatzstelle vom Festplatz aus zu sehen war. So konnten die Festbesucher den Einsatz live von der Alarmierung über Ausrücken bis zur Brandbekämpfung verfolgen. Der Alarm ging gerade ein, als die Kameraden aus Schwaibach das Fest besuchen wollten, sofort boten sie an die Brandbekämpfung mit ihrem Fahrzeug zu unterstützen, was natürlich gerne angenommen wurde. Genau so muss die Zusammenarbeit mit einer Nachbarwehr funktionieren, spontan und völlig unkompliziert.
Bei der Einweihung des Bürgerparks und dem Kreisbürgerfest im Juli bewirtete man ebenfalls mit einem Verpflegungsstand. Eine sehr gelungene Veranstaltung mit toller Werbung für die Gemeinde.
Aktiv in der Gemeinde
Bei der Fasend richtete und stellte die Feuerwehr wieder den Narrenbaum und übernahm am Schmutzigen Donnerstag sowie am Rosenmontag den Verkehrsdienst.
Das Dach der Rautschhütte musste in einem fast zweiwöchigen Arbeitseinsatz saniert werden. Im Herbst wurde um die Hütte herum aufgeräumt. Die Decke der Fahrzeughalle im Gerätehaus brauchte dringend einen neuen Anstrich, und im Dezember übernahm man die Bewirtung der Weihnachtsfeier der Maschinenfabrik Junker in der Hansjakob-Halle.
Gemeinsame Unternehmungen
Auch die Kameradschaftspflege kam nicht zu kurz, am Vatertag fand die schon traditionelle Familienwanderung statt und bei einem Tagesausflug konnte das Kulturwehr am Rhein besichtigt werden. Im Anschluss ging es nach Straßburg und abends in eine Ferme im Elsaß zum Flammenkuchenessen. Ein Hüttenabend auf der Rautschhütte und die Weihnachtsfeier mit Frauen und Kindern rundeten das Jahresprogramm ab.
Gleich bei zwei Hochzeiten stand man Spalier, Florian Welle heiratete seine Lilly und Andre Armbruster gab Carolin sein Jawort. Zur Geburt seiner Tochter bekam Pirmin Huber den obligatorischen Baum gestellt, und bei der Taufe der Kinder von Johannes Rauer war man ebenfalls präsent.
Insgesamt sieben Feste benachbarter Feuerwehren wurden besucht.
24-Stunden-Aktion kam gut an
Für die Jugendfeuerwehr berichtete Carina Schwarz von den vielzähligen Aktionen der drei Mädchen und 15 Jungs. In 23 Übungen mit den unterschiedlichsten Themen wurde die Feuerwehrtechnik vermittelt. Zudem fand wieder die sehr beliebte 24-Stunden-Aktion statt, wo ein Berufsfeuerwehrtag simuliert wird. Die Jugendlichen halfen beim Sommerfest mit und unterstützen beim Kreisbürgerfest beim Einsammeln des Leergutes. Den Weihnachtsmarkt bereicherten sie mit ihrem Verpflegungsstand. Bei einem Waldputztag zusammen mit dem Revierförster kam viel Unrat zu Tage.
Sehr viel Spaß hatte die junge Truppe mit ihren Betreuern beim Ausflug in die Lochmühle nach Eigeltingen. Mit einem gemeinsamen Pizzaessen und dem Besuch der Weihnachtsfeier ließ man das Jahr entspannt ausklingen.
Altersabteilung schließt sich an
Trotz aktuell nur noch drei Mitgliedern berichtete Obmann Reiner Braun von einigen Aktivitäten der Altersabteilung. Bei allen Veranstaltungen auf Kreisebene nahmen die Senioren teil. Die Kameradschaft pflegte man hauptsächlich im Unterabschnitt zusammen mit den benachbarten Wehren, Biberach, Oberharmersbach und Zell, wo es im Laufe des Jahres mehrere Zusammenkünfte, darunter auch einen Tagesausflug, gab.
Für mehr Sicherheit
Kommandant Heiko Spinner gab bekannt, dass die AAO (Alarm- und Ausrückeordnung) vor kurzem wieder an die neuen Begebenheiten angepasst wurde. Um im Einsatzfall Zutritt in die öffentlichen Gebäude der Gemeinde zu gewährleisten, sollen Schlüsselsafes angebracht werden, die mit der Einheitsschließung der Brandmeldeanlagen geöffnet werden können.
Neue Spinde für den Nachwuchs
Die zusätzlichen Spinde für die Jugendfeuerwehr sind bereits bestellt, damit dann jeder eine eigene Aufbewahrungsmöglichkeit für seine Kleidung hat. Bei diesem Punkt bedankte Spinner sich ausdrücklich bei den Betreuern der Jugendlichen, Vanessa Bruder, Florian Brücker, Pirmin Huber und Manuel Nepple. Sie leisten hervorragende Arbeit und dies zusätzlich zum „normalen“ Feuerwehrdienst. Er appellierte an alle, sie bestmöglich zu unterstützen, wenn sie Hilfe bei der Jugendarbeit benötigen.
Kommandant kündigt Rückzug an
Am Ende seiner Ausführung teilte Kommandant Heiko Spinner der Versammlung mit, dass er sich, wie auch sein 2. Stellvertreter Clemens Isenmann, in zwei Jahren nicht mehr zur Wahl stellen wird. Beide wären dann jeweils zehn Jahre in ihren Ämtern gewesen und wollen zukünftig etwas kürzertreten. Er wollte dies rechtzeitig ankündigen, damit genug Zeit bleibt, entsprechende Nachfolger zu finden.
Bürgermeister lobt Feuerwehr
Über einen ausgeglichenen Kassenstand berichtete Kassierer Günter Schwarz. Die Kassenprüfer Johannes Schnurr und Jakob Nepple bescheinigten ihm eine einwandfreie Kassenführung.
Bürgermeister Erhardt überbrachte die Grüße der Gemeindeverwaltung und war voll des Lobes an „seine“ Feuerwehr. Diese entwickele sich immer weiter, die Zusammenarbeit der Feuerwehrführung mit der Gemeindeverwaltung sei optimal. Alles werde akribisch und strukturiert aufgearbeitet, jede Beschaffung immer genau erläutert und begründet. Er lobte auch, dass man erkennt, die Ausrüstung den Begebenheiten anzupassen, als Beispiel nannte er die immer mehr zunehmende Waldbrandthematik.
Dass sich Kommandant Heiko Spinner und Clemens Isenmann bei der nächsten Wahl nicht mehr zu Verfügung stellen, bedauerte er sehr. Er respektierte die Entscheidung jedoch und ist sich sicher, dass in dieser jungen Truppe entsprechende Nachfolger gefunden werden. Sehr erfreut war er, dass die Jugendfeuerwehr mittlerweile auf 18 Mitglieder angewachsen ist. Sie sei ein wichtiges Instrument, auch in Zukunft eine schlagkräftige Einsatzabteilung sicher zu stellen.
Zum Schluss danke er allen für ihren Einsatz in diesem doch so wichtigen Ehrenamt.
Mit einem Ausblick auf die kommenden Termine beendete Kommandant Heiko Spinner eine sehr harmonisch verlaufende Jahreshauptversammlung.
Ehrungen für langjährige Feuerwehrangehörige
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Nordrach ehrte Kommandant Heiko Spinner mehrere aktive Wehrkameraden.
Bereits 40 Jahre Feuerwehrdienst haben Thomas Decker und Rolf Braun hinter sich. Sie erhielten dafür das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold des Landes Baden-Württemberg.
Auf 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst durfte Günter Schwarz zurückblicken. Er wurde dafür mit dem Ehrenzeichen in Silber, ebenfalls vom Land BW ausgezeichnet.
Eine Feuerwehr interne Ehrung erhielten Wolfram Welle für 35 Jahre und Florian Brückner für 10-jährige Dienstzeit.
Alle erhielten zu ihren Urkunden einen Nordrach-Gutschein.