Das diesjährige Jahreskonzert des Chors der Klänge fand erstmals als bestuhltes Konzert im Bürgerhaus Nordrach statt. Auch wenn einige Stühle leer blieben, war der Chor mit dem Besuch sehr zufrieden und die Besucher erlebten einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend.
Eingang, Foyer und Saal des Bürgerhauses boten ein schönes Bild und waren mit Blumen und Accessoires herbstlich geschmückt.
Dirigent Viktor Kraus hatte wieder das seit vielen Jahren bewährte Konzept gewählt, zusammen mit einem Gastchor und Soloeinlagen von Hannah Essig den Konzertabend zu gestalten. Wie im Vorjahr begleiteten Solisten die Sängerinnen und Sänger, Dirigent Viktor Kraus am Klavier und der E-Gitarre, Carla Sievers an der E-Gitarre und Achim Bühler am Schlagzeug.
Premiere für fünf neue Mitglieder
Der Chor der Klänge eröffnete den Abend mit dem schwungvollen Lied „Legenden“ von Max Giesinger. Das Lied beschreibt die Sehnsucht, aus dem Alltag und der Routine auszubrechen und Neues zu erkunden. Dies passte perfekt zu einem Konzertauftakt. Neu war auch, dass Edeltraud Wimmer erstmals die Moderation übernommen hatte. Sie führte couragiert und wortgewandt durchs Programm und wusste auch durch manche spaßige Bemerkung zu gefallen. Sie gab nicht ohne Stolz bekannt, dass der Chor fünf neue aktive Mitglieder gewinnen konnte, und sie erinnerte an Franz „Fronzli“ Gießler, der erst vor wenigen Wochen verstorben ist und dem Chor mehr als 50 Jahre angehört hatte.
Weiter ging die musikalische Reise mit Reinhard Mey „Über den Wolken“, wo alle Ängste und Sorgen darunter verborgen bleiben. Zurück auf der Erde erklang das Lied „Dorfkind“ von den Dorfrockern. Dieser Kult-Hit wird generationsübergreifend gesungen, im Kindergarten wie am Samstagabend im Bürgerhaus.
Pop und Schlager vom Feinsten
Nun betrat der Gastchor, die Chorgemeinschaft „Neue Töne Renchtal“, die Bühne. Mit 41 Sängerinnen und Sängern ging es eng zu. Sie boten ein gewaltiges Stimmvolumen, dirigiert von der stellvertretenden Dirigentin Jutta Schmiederer und begleitet am Klavier von der Dirigentin Dagmar Huber. Zunächst sangen sie „Ein schöner Traum“ (We Have A Dream) von Dieter Bohlen, und es war deutlich zu spüren, dass Musik ein wichtiger Teil ihres Lebens ist.
Ein Konzertabend ohne ABBA? Nein, das geht nicht. Also sang die Chorgemeinschaft „The Winner Takes It All“ von ABBA. Letztlich geht es in dem Lied darum, das Ergebnis einer Trennung zu akzeptieren, auch wenn es schwerfällt. Dafür machte das nächste Lied von Hannes Haller wieder Mut und der Chor sang „Für alle, die den Regenbogen auch im Dunkeln seh´n, und die Wahrheit, die im Verborg´nen liegt“. Mit einem kräftigen Beifall wurden die Sänger in die Pause entlassen.
Songs mit Tiefgang
Seit 2009 bereichert Hannah Essig als Solistin die Konzertabende mit englischen Songs, stets ein Höhepunkt im Programm. Begleitet von Viktor Kraus an der Gitarre sang sie „Bad Moon Rising“, eine Hymne für das Überleben in schwierigen Zeiten, „Sweet Child of Mine“, ein musikalischer Protest gegen den Vietnamkrieg, und „Need You Now“, ich brauche dich einfach jetzt, ein Stück, indem die Gitarrenspielerin Carla ihr musikalisches Talent unter Beweis stellte. Hanna Essig begeisterte das Publikum immer wieder mit ihrer schönen Stimme und harmonierte perfekt mit Viktor Kraus und den anderen Solisten Carla und Jan Sievers und Achim Bühler. Erst nach einer Zugabe durfte sie die Bühne verlassen und das Publikum dankte für ihren begeisternden und souveränen Auftritt mit einem langanhaltenden Applaus.
Von Sehnsucht und Liebe
Die Chorgemeinschaft „Neue Töne Renchtal“ setzte nun das Konzert fort. Ihre Lieder behandelten Glauben, Hoffnung und Vertrauen. Was passte dazu besser als „Ich glaube“ und „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens? Zum Abschluss ihres Vortrags erklang das religiöse Lied, „Herr ich folge dir“. Die Zuhörer dankten mit einem kräftigen Applaus. Als Zugabe sangen sie von Joy Fleming „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Auch sie erhielten mit einem starken Applaus ihren verdienten Lohn.
Der letzte Programmblock gehörte wieder dem Chor der Klänge. Entfernung, Sehnsucht und Liebe waren auch hier die Themen. „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern ist ein Lied, das Entfernung und Sehnsucht in einer romantischen Beziehung beschreibt. „An den Ufern der Nacht zieht der Tag an uns vorbei, war er gut? War er schlecht?“ Diese Frage konnte, bezogen auf das Jahreskonzert, nur mit „es war sogar sehr gut“ beantwortet werden. „Der Wellermann“, ein altes Seemannslied, brachte den an den Küsten arbeitenden Walfängern Tee, Zucker und Rum und dem Chor einen langanhaltenden Schluss-Applaus für ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm.
Der Vorsitzende Klemens Roth dankte allen, die zum Gelingen des Konzertabends beigetragen haben, vor allem der Narrenzunft, die für die Bewirtung der Gäste sorgte.
Der Chor der Klänge verabschiedete sich von seinem hochzufriedenen Publikum mit den Zugaben „Schuld war nur der Bossa Nowa“ und „Liebeskummer lohnt sich nicht“.