Rund 40 Einsatzkräfte machten sich mit allen verfügbaren Fahrzeugen auf den Weg zur „Einsatzstelle“. Das DRK versorgte die Verletzten. Zwölf Einsatzkräfte waren unter Atemschutz tätig.




Für die Herbstübung der Nordracher Feuerwehr hatte sich Kommandant Heiko Spinner mit dem Areal von Lehmann Waren- und Getränke ein recht anspruchsvolles Objekt ausgesucht. Es handelt sich dabei um ein großes Wohngebäude mit angebauter Lagerhalle, sowie einer separaten Verkaufshalle, direkt am Ortseingang bei der Zufahrt zum Grafenberg.
Mitarbeiter und Kunden verletzt
Für die Übung wurde angenommen, dass durch einen technischen Defekt ein Kühlaggregat in der Lagerhalle mit starker Rauchentwicklung in Brand geriet. Bei ersten Löschversuchen verletzten sich zwei Mitarbeiter und konnten die Halle nicht mehr selbstständig verlassen. Zudem eilten zwei Passanten zu Hilfe, welche gerade beim Einkaufen in der gegenüberliegenden Halle waren. Auch diese zogen sich schwere Verletzungen zu und benötigten schnelle Hilfe.
Rund 40 Einsatzkräfte machten sich mit allen verfügbaren Fahrzeugen auf den Weg zur „Einsatzstelle“. Nach der ersten Lageerkundung galten alle Anstrengungen zunächst der Rettung der sich noch in der Halle befindlichen Personen. Sofort schickte man den ersten Trupp unter Atemschutz zur Menschenrettung in die komplett verrauchte Halle vor.
Die Wasserversorgung stellte man zunächst aus den Löschwassertanks des Löschfahrzeuges LF 10 und des Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24 sicher. Die beiden Verletzten konnten recht schnell in der Halle gefunden und ins Freie gebracht werden.
Menschenrettung und Löscharbeiten
Parallel zur Menschenrettung, verlegten freie Einsatzkräfte eine Löschwasserversorgung von einem etwa 100 Meter entfernten Unterflurhydranten zu den Löschfahrzeugen, um die Wasserversorgung sicherzustellen.
Nachdem die Menschenrettung abgeschlossen und alle „Verletzten“ dem DRK übergeben waren, konnte man sich auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Mehrere Atemschutzträger, im gesamten Verlauf der Übung waren zwölf Einsatzkräfte unter Atemschutz tätig, gingen nun im Innenangriff, gegen die „Flammen“ vor. Annahme war dabei, dass sich das „Feuer“ Richtung angebautes Wohnhaus auszubreiten drohte, auch die Außenwand der Lagerhalle hatte dem „Brand“ nicht standgehalten, es drohte eine Ausbreitung in Richtung der Vegetation hinter der Halle. Um das Areal herum befindet sich glücklicherweise keine weitere direkte Bebauung, auf die der „Brand“ hätte übergreifen können.
Zwei Riegelstellungen eingerichtet
Zum Schutz des Wohngebäudes sowie der Vegetation hinter der Lagerhalle richtete man zwei sogenannte Riegelstellungen mit mehreren Strahlrohren ein, um einen Übergriff des „Feuers“ zu verhindern.
Ein weiteres Augenmerk galt der Absicherung der Einsatzstelle. Das Objekt liegt, wie schon erwähnt, direkt an der Zufahrt zum Baugebiet Grafenberg. Entsprechend hoch war hier das Verkehrsaufkommen, zudem musste diese Straße mit der Löschwasserleitung überquert werden. Der Bereich der Hauptstraße, in der sich der Hydrant zur Wasserentnahme aus der Trinkwasserleitung befand, musste ebenfalls großzügig abgesichert werden.
DRK richtete Verletztensammelstelle ein
Die Ortsgruppe Nordrach des Deutschen Roten Kreuzes hatte in sicherer Entfernung zum „Brandobjekt“ eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Hier führten die Helferinnen und Helfer eine Erstversorgung der „Verletzten“ durch und bereiteten sie für den Abtransport in entsprechende Kliniken vor.
Einige interessierte Zuschauer beobachteten die Übung, darunter natürlich auch In haberin Dorothea Lehmann mit ihrer Familie. Bürger meister Carsten Erhardt informierte sich ebenfalls ausführlich über den Übungsverlauf und suchte auch mehrfach das Gespräch mit den Einsatzkräften.
Bei der anschließenden Manöverkritik im Feuerwehrgerätehaus zeigte sich Kommandant Heiko Spinner mit dem Übungsverlauf sehr zu frieden. Im Ernstfall würde bei solch einem Objekt nach der Alarm- und Ausrückeordnung sofort auch die Stützpunktfeuerwehr aus Zell von der Leitstelle mitalarmiert werden.
Er dankte allen für die Teilnahme an der Übung, vor allem der Familie Lehmann, die das anschließende Essen gespendet hatte.