Mit Sangeskraft, Witz und Verve: Chor der Klänge sorgte für besonderes Open-Air-Erlebnis auf dem Hermehansenhof.
„Unser Vorstand hat – glaube ich – einen guten Draht nach oben“, blickte Sängerin Edeltraut Wimmer am vergangenen Donnerstagabend dankbar gen Himmel: Die den Tag beherrschenden Regenwolken hatten sich endlich verzogen, der Chor der Klänge und seine Zuhörer blieben trocken. Unter ihnen auch Nordrachs Bürgermeister Carsten Erhardt.
Kühl allerdings war es, und das hatte wohl einige Interessenten dazu bewogen, nicht hier herauf zum Hermehansenhof zu kommen. Schade, verpassten sie doch einen Abend, „bei dem es einem ganz warm ums Herz ist“, wie es einer der Besucher:innen formulierte.
Für besagte Wärme sorgte ein abwechslungsreiches Programm, das Dirigent Viktor Kraus zusammengestellt hatte. Dessen schwungvolle Fröhlichkeit und virtuoses Tastenspiel, mit dem er die rund 30 Sängerinnen und Sänger begleitete,
waren ein Erlebnis für sich.
Zu der heiter entspannten Atmosphäre trug zudem Edeltraut Wimmer bei. Mit sympathisch-bodenständigem Humor, wortwörtlichem Witz und Verve führte sie durch einen Liederreigen, der mit „Ich glaube“ zunächst nachdenklich begann. In diesem Stück von Udo Jürgens heißt es unter anderem: „Ich glaube/ dass man nichts vom Krieg mehr wüsste/ wenn wer ihn will/ ihn auch am meisten spürt.“
Diese Zeilen bezog die Moderatorin auf den in der Ukraine herrschenden Krieg, mit dem man derzeit in unsäglicher Weise leben müsse. „Trotzdem soll der Humor niemals untergehen“, beschwor sie das Publikum, „denn wenn wir den verlieren, dann haben wir alles verloren.“
Getreu diesem Motto hatte das Publikum viel zu schmunzeln und zu lachen in den Pausen der sangesstarken Darbietungen. Diese umfassten Songs von den Puhdys, Elton John oder Peter Maffay ebenso wie Schlager jüngeren oder älteren Datums. Dazu gesellten sich Volks- und Heimatlieder, in die die Zuhörer und Zuhörerinnen „tatkräftig“ – weil immer wieder im Rhythmus mitklatschend – einstimmten.
Premiere und Panorama
Obendrein kam auch die Optik nicht zu kurz: Erstmals trat der Chor der Klänge in Hemden auf, die in tiefem Smaragdblau strahlten. Dies alles vor einer wunderbaren Kulisse: Zum Tal hin ein beeindruckender Panoramablick, und zur anderen Seite hin das am Hang liegende und liebevoll mit Blumen geschmückte Ferienhaus der Familie Spitzmüller.
Dieser dankte Chorvorstand Klemens Roth dann auch für die Bereitstellung des „Festplatzes“ und des Bewirtungswagens. Mit beispielsweise Flammenkuchen sowie Getränken konnte man sich hier versorgen und diese am späteren Abend, als man im Anschluss an das Konzert enger zusammenrückte, an mit heimeligem Kerzenlicht geschmückten Tischen genießen.
„Wenn jetzt jemand Lust bekommen hat und meint, „da dät ich so gern mitsinge“,
der kann bei einer unserer Proben vorbeikumme“, hoffen Klemens Roth und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf Chorzuwachs. Die erste Probe nach der jetzt beginnenden Sommerpause findet am 13. September statt, um 20.30 Uhr im ehemaligen Leseraum der Hansjakobhalle.
Zu guter Letzt schmunzelte der Vorstand bedeutungsvoll: „Der heutige Abend war
sozusagen ein kleiner Probelauf für unser Jahreskonzert im November“ – zu diesem ist schon jetzt jedermann herzlichst eingeladen.