Letzte Wochen haben sich Landes- und Bundespolitiker, Landwirte, Jäger und Förster auf den Mühlstein getroffen, um über das Thema Wolf im Schwarzwald zu diskutieren. Wie lässt sich der Konflikt zwischen Wolf, bäuerlicher Landwirtschaft und Tourismus lösen? Das Ziel des Abends: nicht nur draufklopfen, sondern den Politikern die Befürchtungen und Hoffnungen der Menschen vor Ort nahe bringen und konstruktive Vorschläge mit ins Parlament geben.
So viel vorweg: Der Wolf im Schwarzwald beschäftigt mehr Menschen als anwesend waren. Der Nebenraum der Gaststätte »Vogt auf Mühlstein« war am Donnerstagabend bis auf den letzten Platz besetzt – mindestens genauso viele hätten auch noch kommen wollen, ließ Nordrachs Bürgermeister Carsten Erhardt wissen. Ihnen wurde wegen Platzmangel abgesagt. Abgesagt hatten – ohne Platznot – wohl auch etliche der Politiker, die Erhardt gerne bei der Diskussion dabei gehabt hätte. Schlussendlich waren der Bundestagsabgeordnete Martin Gassner-Herz (FDP) und der Landtagsabgeordnete Klaus Hoher (FDP) gekommen. Dazu Dr. Regina Ostermann, Geschäftsführerin des Landschaft Entwicklungsverbands Ortenau, Lukas Schaudel, der stellvertretende Geschäftsführer des BLHV, Gemeinde- und Kreisräte, Vertreter des örtlichen Bauernverbands und der Landfrauen. Auch Gemeindeförster und Jäger Joseph Nolle war da.
Deutschland, Nordrach und der Wolf
In Sachsen hatte sich ein aus Polen zugewandertes Wolfspaar angesiedelt und um das Jahr 2000 erstmals nach der Ausrottung der Wölfe vor 150 Jahren wieder Welpen großgezogen. Seitdem wächst die Population. Die meisten der in Süddeutschland nachgewiesenen Tiere sind aber aus der Alpenregion zugewandert.
2017 schlug der »Schluchsee-Wolf« hohe Wellen. Im Sommer 2021 tappte erstmals ein Jungwolf im Nordracher Wald in eine Fotofalle (wir berichteten). Schon damals kommentierte Erhardt das Auftauchen des Wildtiers kritisch. »Der Wolf passt nicht mehr in die heutige Nutzung des Waldes«, sagte er damals. Und Landwirt Bernd Repple befürchtete: »Wir Landwirte zahlen die Zeche.« Ein paar Wochen später riss ein Wolf zwei Ziegen auf den Schottenhöfen. So nah wie Gabriel Roth ist wahrscheinlich noch keiner hier dem Wolf gewesen. Auf seinem Grundstück wurden die Ziegen nämlich gehalten, als der Wolf 2021 kam. Er erzählte auf dem Mühlstein, welch mulmiges Gefühl es verursacht, wisse man, dass ein Wolf bis zehn, fünfzehn Meter an die Haustür gekommen sei. Immer, wenn die Tiere nachts unruhig seien, habe er nun das beunruhigende Gefühl, der Wolf sei wieder da.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





