Die Vorstandschaft des Imkervereins hatte zur Jahreshauptversammlung 2023 ins »Mühlenstüble« eingeladen, die sehr gut besucht wurde.
Der 1. Vorsitzende Alexander Zimmerer begrüßte alle Anwesenden und die Versammlung begann mit dem Bericht der Vorstandschaft über das vergangene Bienenjahr 2022.
Nach dem mageren Honig ertrag im Jahr 2021, konnte das Honigjahr 2022 als gut eingestuft werden und sorgte bei den örtlichen Imkern für freudige Gesichter. Der geschleuderte Honig bestand aus einer Fichten-Tannen tracht, je nach Standort mit unterschiedlichen Anteilen.
Dem Rechnungsführer Erwin Himmelsbach konnte, wie in allen Jahren zuvor, eine einwandfreie Führung der Vereinskasse bestätigt werden. Bürgermeister Carsten Erhardt führte die Entlastung der gesamten Vorstandschaft durch, mit jeweils einstimmigem Ergebnis.
Ehrungen des Landesverbandes
Anschließend wurden von Alexander Zimmerer die diesjährigen Ehrungen im Namen des Präsidenten des Landesverbandes Badischer Imker Klaus Schmieder durchgeführt.
Corinna Boschert wurde für 10-jährige ununterbrochene Mitgliedschaft im Landesverband Baden mit der D.I.B-Ehrennadel in Bronze und der Urkunde geehrt. Für besondere Verdienste im Ehrenamt, als Schriftführer und zweiter Vorsitzender des Imkervereines, wurde Martin Hansmann mit der Verdienstnadel des Landesverbandes Baden in Silber geehrt.
Anschließend wurde die Bestellung der Bienenbehandlungsmittel vorgenommen.
Die Bestellliste muss bis zum 12. März 2023 beim Landesverband Baden abgegeben werden.
»Vereinsperspektive« war ein großes Thema
Der nächste Tagesordnungspunkt »Vereinsperspektive« war ein großes Thema. So wurde vorausschauend bekannt gegeben, dass bei der nächsten Wahl 2025 der Posten des Rechnungsführers neu zu besetzen ist. Ebenso ist das Amt des Schriftführers seit 2018 nicht besetzt und wird von der Vorstandschaft kommissarisch übernommen.
Nicht nur aus diesem Grunde wirbt der Imkerverein Nordrach um Neumitglieder und bietet das Imkern auf Probe an. Beim Imkern auf Probe betreut und arbeitet ein Imkeranfänger an einem jungen Bienenvolk und erlernt Entwicklung und die verschiedenen Arbeiten unter fachkundiger Anleitung. Im Herbst kann der Imkeranfänger dann frei entscheiden, ob er dieses Volk übernehmen und weiterführen möchte. Selbstverständlich steht ihm sein Bienenpate auch danach für Rat und Tat zur Verfügung. Gerne können sich Interessierte beim 1. Vorsitzenden Alexander Zimmerer oder bei Martin Hansmann bezüglich »Imkern auf Probe« melden.
Asiatische Hornisse in Nordrach
Anfang Oktober 2022 wurde das erste Mal die asiatische Hornisse (AH) in Nordrach gesehen und gefangen. Die asiatische Hornisse ist eine invasive Art und ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Bienen, während unsere einheimische Art – die europäische Hornisse – sich hauptsächlich von Obst und gelegentlich von Bienen ernährt. Deshalb wird unsere heimische Hornisse immer wieder an Äpfeln und Birnen gesehen, niemals jedoch die asiatische Hornisse!
In seinem Vortrag hat Martin Hansmann den chronologischen Ablauf von der ersten Sichtung der asiatischen Hornisse, der Lokalisierung und Kartierung der betroffenen Bienenstände, bis zur Findung des Gründungs- und des Hauptnestes mittels Telemetrie in Bild und Wort spannend dargestellt. Die Nordracher Imker waren dabei von Imkerkollegen aus Unterharmersbach und Privatpersonen unterstützt worden. Die enge und tägliche Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Freiburg führte schließlich zur Genehmigung der Telemetrie. Dazu reisten aus Nordrhein-Westfalen spezialisierte Kollegen an, die eine gefangene asiatische Hornisse mit einem Sender bestückten. Nach zweistündiger Verfolgung der besenderten Hornisse konnte mit dem Empfänger das Nest in 35 Metern Höhe gefunden werden.
Ob durch die anschließende Nestbeseitigung die Ausbreitung der AH eingeschränkt werden konnte, ist fraglich. Denn keiner weiß, wie viele begattete Jungköniginnen bereits entkommen konnten und den »warmen« Winter überleben.
Deshalb wird sich der IV Nordrach mit den umliegenden Imkervereinen abstimmen und in der Presse über die asiatische Hornisse informieren. Denn zuerst bildet die AH ein kleines Gründungsnest in geschützter Umgebung, wie z. B. unter einem Dach einer Pergola, eines Schopfes oder ähnlichem, bevor sie ihr Hauptnest in einem sehr hohen Laubbaum, welches nur schwer sichtbar und erreichbar ist, bauen. Können die einfacher zu erreichenden Gründungsnester gefunden und beseitigt werden, wäre den örtlichen Imkern enorm geholfen.