Nachdem die Nordracher Fasent mit dem Zunftabend am Samstag, 11. Februar, bereits begonnen hatte, war das Dorf nach der Kindergarten-, Schulhaus- und Rathauserstürmung am Schmutzigen Donnerstag fest in der Hand der Nordracher Narren.
Der Tag begann traditionell bereits früh um 9 Uhr mit der Erstürmung des Kindergartens. Die Kinder und Erzieherinnen hatten wieder ein tolles Programm für die Hansele, Narrenräte und Musiker der Piratenkapelle vorbereitet, bei dem diese auch aktiv mitmachen durften. So mancher Narr hatte Mühe mit den Tanzschritten der Kinder mitzuhalten.
Im Anschluss an die Befreiung der Kindergartenkinder ging es weiter zur Grundschule Nordrach, die ebenfalls erstürmt und in Narrenhand gebracht wurde. Auch hier wurde ein buntes Programm, sowie leckere Kleinigkeiten zur Stärkung geboten. Am Mittag stärkten sich Narren, Musiker und Arbeitende im Letschecker-Zelt mit einer Portion Bohnensuppe oder anderen Leckereien.
Nach einer kurzen Mittagspause begann der Hemd glunkerumzug um 15 Uhr. Der Umzug zog von Station zu Station vom Dorfeingang bis zum Huberhof. An den Stationen ergatterten die Kinder mit »Gitzig, Gitzig!«- Rufen Süßigkeiten aller Art. Anschließend erfolgte wie gewohnt die abendliche Rat hausstürmung. Nach einem feierlichen und musikalisch untermalten Einmarsch und kurzem Gerangel um den Rathausschlüssel, musste sich Bürgermeister Carsten Erhardt geschlagen geben und überreichte Zunftmeister Stefan Haas den symbolischen Schlüssel. Gemeinsam zog man später dann ins Zelt der Letschecker, wo noch bis in die späten Stunden ausgelassen gefeiert wurde.
Kurzweiliges Programm für die närrischen Kinder
Am Freitag ging das närrische Programm am Mittag mit dem Kinderball weiter. Wieder einmal boten die Akteure und Organisatoren des Kinderballs ein buntes und kurzweiliges Programm mit vielen verschiedenen Programmpunkten. Den Anfang machte der Kindergarten mit einem Tanz zu einem Lied, das in den Ohren blieb. Danach folgte eine musikalische Einlage der Musik-Jugend der Trachtenkappelle Nordrach, die von einigen Mitgliedern der Trachtenkappelle begleitet wurden.
Begeistert waren die Zuschauer auch von dem Tanz der Kindervolkstanzgruppe aus Oberharmersbach, die bereits zum 11. Mal bei dem Nordracher Kinderball dabei waren und auf der Bühne zeigten, wie man Gegensätze miteinander vermischen kann. Auch die Grundschule war in diesem Jahr wieder mit drei Auftritten dabei, von der zweiten bis zur vierten Klasse. Dabei wurde zuerst ein Tanz zu »Oh Susanna« aufgeführt, anschließend folgte ein Fußballett und zu guter Letzt wurde ein Sketch geboten, der von einer verrückten Schulstunde handelte. Das Publikum lobte alle samt mit großem Applaus.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten machten die beiden Moderatorinnen zweimal einen Mitmachtanz, bei dem jedes Kind mitmachen durfte. Auch dieser sorgte für Begeisterung und fast jedes Kind kam vor die Bühne und tanzte mit. Mit den Auftritten der Grundschule endete das Programm des Kinderballs und die Pommes-Polonaise durch die Halle startete. Auch die Schminkecke wurde wieder mit Freude von den Kindern genutzt. Dort konnten sie sich Schminken lassen, es wurden Nägel lackiert und Glitzertattoos gemacht.
Jugendball und Narrenmesse
Am Abend hatten die Jugendlichen dann beim Jugendball ihren Spaß. Rund 40 Jugendliche feierten mit alkoholfreien Cocktails, Snacks und guter Musik die Fasent. In diesem Jahr wurde dafür die Schirmbar vor der Halle hergerichtet, die eine wirklich tolle Location darstellte.
Mit der Narrenmesse gelang ein stimmungsvoller Beginn des Fasentsonntags mit großartig ausgesuchten Liedern und Texten. Diese besannen darauf, dass es bei der Fasent darum gehe, gemeinsam zu feiern, seine alltäglichen Probleme und Sorgen hinter sich zu lassen und die Zeit mit anderen Menschen zu genießen. Nach dem Ende des Gottesdienstes ging es für die Nordracher Narren zuerst zu einem kleinen Frühschoppen in die Schirmbar vor der Halle und anschließend zum Fasentsonntagsumzug nach Haslach.
Fasentumzug begeisterte die Zuschauer
Der Fasentmontag begann ab 12 Uhr in der Halle und im Narrendorf. Ab ca. 13 Uhr spielte sowohl der Fanfarenzug Griesheim, als auch die Mändigsmusik Unterentersbach auf dem Hallenvorplatz und heizte den bereits eingetroffenen Besuchern und Narrenzünften ein. Der Umzug mit den bunten Fasentwägen, verschiedensten Zünften und Musiken war auch in diesem Jahr ein toller Anblick und begeisterte alle Zuschauer. Nach dem Umzug herrschte noch buntes Narrentreiben auf dem Hallenvorplatz, das dank dem guten Wetter bis in die Abendstunden andauerte. Auch nach dem Umzug spielten noch einmal die Mändigsmusik Unterentersbach auf dem Hallenvorplatz, als auch die Simsegräbsler aus Hofstetten und unsere Piraten kapelle.
Bürgerversammlung und Narrenfeuer
Mit der »Närrischen Bürgerversammlung« am Fasentdienstag im Kegelstüble und der, vor der Halle durchgeführten Verbrennung, wurde die Fasent 2023 beendet. Ehrenzunftmeister Josef Bruder hatte für die Versammlung, wieder tolle Tagesordnungspunkte zusammengestellt. Gekonnt und humorvoll leitete und moderierte er die zur Tradition gewordene Versammlung. Es wurden wie immer Punkte vom vergangenen Jahr aufgearbeitet, Beschlüsse wurden gefasst und andere wiederum vertagt. Diese tolle Veranstaltung bildet Jahr für Jahr den Abschluss der Nordracher Fasent.
Gegen 22 Uhr zogen die Narrenräte, Glashansele, mehrere Musiker der Piratenkapelle und Versammlungsteilnehmer zum Narrenfeuer vor der Halle beim Narrenbaum. Hier ließ Zunftmeister Stefan Haas die diesjährige wunderschöne Fasent, auch dank dem Wettergott, noch einmal Revue passieren. Während dem Verbrennen der Fasent freuten sich alle, dass es ab sofort »widder degege goht, denn schon bald isches wider sowit, dass si kunt in d’Nodere die schön Fasentzit. Bunt, lustig un immer froh, so war es on de Fasent 2023 – Narri, Narro!«