Am Freitagabend fand der traditionelle Martinsumzug in Nordrach statt. Die Kinder liefen mit ihren Laternen durch den Bürgerpark, wo das Martinsspiel aufgeführt wurde.




Martin war ein römischer Soldat, der um das Jahr 316 geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm leid und so teilte Martin mit dem Schwert seinen wärmenden Mantel und schenkte dem Bettler die eine Hälfte davon. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen. Er wurde zum Bischof von Tours geweiht und soll während der folgenden dreißig Jahre zahlreiche Wunder vollbracht haben. Nach seinem Tod im Jahre 397 wurde er weiterhin verehrt und später heiliggesprochen. Etliche Berufsgruppen, darunter Winzer, Weber und Schneider, verehren ihn als ihren Schutzpatron.
»Laterne, Laterne« klang es aus vielen kleinen Kehlen, als die Kinder mit strahlenden Augen und Laternen in den Händen, begleitet von ihren Eltern und Großeltern, durch den Bürgerpark zogen. Ihnen voraus ritt »Sankt Martin«, dargestellt von Kilian Uhl auf seinem Pferd. Im Musikpavillon spielten die Jugendkapelle und die Flötenbande der Trachtenkapelle Nordrach Martinslieder. Auf dem Parkplatz brannte ein »Martinsfeuer«, gut gesichert mit einem Zaun. Das Brennholz dafür stiftete das Sägewerk Echtle. Kinder der Grundschule führten ein kurzes Theaterstück auf, in dem sie die Szene darstellten, als Martin dem Bettler die Hälfte seines Mantels überließ.
Ein vierzehnköpfiges Planungsteam hatte sich um die Organisation gekümmert und bewirtete auch die rund 400 Personen mit Wurst und Wecken sowie Getränken. Die Gemeinde spendete gebackene »Martinsgänse«, die Bürgermeister Carsten Erhardt am Ende den Kindern überreichte.
Thomas Hansmann Versicherungsmakler GmbH in Haslach und G.U.T. Gebäude- und Umwelttechnik KG in Offenburg übernahmen die Kosten für die Bewirtung. So konnte ein Gewinn von 1.500 Euro erzielt werden, den das Planungsteam dem Lions Club Zell a. H. übergeben wird, um dessen diesjähriges »Löwenkind Lukas« zu unterstützen.
Dank des Planungsteams konnten die Nordracher Kinder auch in diesem Jahr mit strahlenden Augen den alten Brauch erleben, mit Laternen am Martinsumzug teilzunehmen und eine »Martinsgans« zu ergattern.