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Nordrach | 19.10.2022

Sächsische Schweiz bot viel Höhepunkte

Bastei – Festung Königstein – Schrammsteine: DAV Sektion Offenburg – Ortsgruppe Nordrach eine Woche im Elbsandsteingebirge

Foto:
Der Kuhstall ist ein gigantisches Felsentor. Einer Sage zufolge wurden hier während des Schwedenkrieges die Tiere vor den Schweden in Sicherheit gebracht. Foto: Luitgard Bieser
von Luitgard Bieser

Gleich zwei Faktoren hielten das Projekt für die Organisatoren und insgesamt 15 Teilnehmer spannend: Die Anreise erfolgte klimaneutral mit dem Zug und der Brand in der böhmischen und sächsischen Schweiz in diesem Sommer.

Foto: Luitgard Bieser
Die Wandergruppe des Nordracher Alpenvereins auf der Schrammsteinaussicht. Von hier aus konnte man einen herrlichen Rundblick genießen.
Foto: Luitgard Bieser
Das Elbsandsteingebirge bietet viele herrliche Aussichten. Ein Höhepunkt ist die Basteibrücke.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es erfolgte eine reibungslose Hin- und Rückreise mit dem Zug ohne nennenswerte Verspätungen. Alle Anschlusszüge wurden erreicht. Ebenfalls konnten in der sächsischen Schweiz alle Touren durchgeführt werden, von dem Brand war nichts zu spüren. Gleich nachdem die Zimmer in der Natur- und Familienoase bezogen waren, wurde der Ort Königstein erkundet, bevor das immer sehr gute Abendessen im Hotel eingenommen wurde.

Am Montag fuhr man bei bestem Wanderwetter mit dem Zug nach Rathen. Über den Amselgrund, den Amselsee, die traumhafte Rathewalder Mühle, die bereits 1589 erstmals erwähnt wurde, erreichte man den Ort Rathewalde. Nach einer Einkehr führte der Weg am steinernen Tisch vorbei zur Burg Neurathen. Von der Basteiaussicht (ca. 374 m) genossen die Wanderer ausgiebig die traumhaften Aussichten auf die bizarren Felswände sowie den Elbbogen, den Lilienstein, den Königstein, sowie den Kurort Rathen.

Nach ca. 800 Stufen über Bohlen, Leitern und Steinstufen durch die gigantischen und mystischen Felsforma­tionen der Schwedenlöcher (hier versteckten sich die Einwohner vor den anrückenden Schweden) erreichte man am Abend wieder den Ort Rathen. Nach einer Einkehr im Biergarten am Bach erfolgte die Rückkehr nach Königstein.

Der Dienstag versprach ebenfalls herrliches Wanderwetter. Mit dem Zug ging es nach Schmilka, wo die Gruppe zur Wanderung Richtung Schrammsteine aufbrach. Zunächst über einen breiten Wanderweg – vorbei an dem Aussichtspunkt der kleinen Bastei – setzte die Gruppe die Wanderung auf dem Elbleitenweg zum großen Schrammstor fort.

Hier erfolgte über den Wildschützenweg der Aufstieg, über Treppen aus Metall erreichte man durch schmale Schluchten und immer dicht am Felsen entlang die Hinweistafel zur Schrammsteinaussicht (358 m).

Nach einer ausgiebigen Mittagsrast – mit grandiosen Aussichten – erfolgte der letzte Aufstieg, der mit einem wunderschönen Panorama belohnt wurde. Diese Felsen werden seit 1864 als Kletterfelsen genutzt. Über den Gratweg, Metalltreppen, Leitern und in den Felsen gehauene Stufen führte der Rückweg über den Jägersteig, später wurden die Teilnehmer über einen herrlichen Panoramaweg mit immer wieder fantastischen Ausblicken zu den Felsen und ins Hinterland zurück nach Schmilka geführt. Zuerst mit dem Schiff, dann mit dem Zug wurde am Abend Königstein erreicht.

Am Mittwoch war Kultur angesagt. In Dresden unternahmen alle eine sehr informative Stadtrundfahrt, bevor jeder nach seinen Vorstellungen Dresden erkundete. Die Frauenkirche, deren Innenausbau mit dem vom Nordracher Sägewerk Echtle gelieferten Schwarzwälder Weißtannenholz stattfand, wurde ebenso besichtigt wie der Zwinger, die Brühlsche Terrasse und die Semperoper. Sehr interessiert war man auch an den Porzellansammlungen der Meißner Porzellanmanufaktur, sowie an den Ausstellungen in den Museen.
Mit der über 120 Jahre alten Kirnitzschtalbahn fuhren am Donnerstag die Teilnehmer von Bad Schandau aus zum Lichtenhainer Wasserfall. Über eine 1858 errichtete Steinbrücke erfolgte der Aufstieg zum Kuhstall (337m). Einer Sage zufolge wurden hier während des Schwedenkrieges die Tiere vor den Schweden in Sicherheit gebracht. Neben dem gigantischen Felsentor führte die Himmelsleiter zum Gipfelplateau (336m) mit herrlicher Aussicht bei bestem Wetter auf die hintere sächsische Schweiz. Ein weiterer Höhepunkt war das Schneiderloch. Gigantische Felsformationen ließen alle immer wieder erstaunen.
Nach einer Einkehr in der Bergwirtschaft führte der Weg über den Fremdensteig mit seinen steilen Treppen abwärts. Weiter ging es über den kleinen und großen Winterberg (mit Einkehr) bis nach Schmilka.

Auch der Freitag begann mit tollem Wanderwetter. Auf dem Programm stand zuerst der Lilienstein mit dem im Jahre 1889 errichteten Obelisken. Diesen 344 m hohen Tafelberg erreichte die Gruppe wieder über Steinstufen und Eisenleitern. Strahlendender Sonnenschein krönte die großartigen Rundumsicht. Nach einer Einkehr in der Gaststätte und einem kurzen Schauer kehrten alle nach Königstein zurück um mit dem Festungs-Express zur Festung Königstein (ca. 380 m) zu fahren. Eine Besichtigung der Burganlage war ebenso Pflicht, wie die zahlreichen Ausstellungen zu besichtigen. Um viele Eindrücke reicher erreichte die Schar am Abend das Hotel.

Am Samstag setzte Regen ein, außerdem wurde es sehr kühl. Aus diesem Grund beschloss man das Städtchen Pirna zu besichtigen. Die reizvolle historische Altstadt mit ihren prachtvollen Bürger­häusern zeugt von einer einst florierenden Handelsstadt. An jeder Ecke gab es interessante Details, reich verzierte Giebel sowie kunstvolle Erker und Sitznischenportale aus Sandstein zu ent­decken. Beeindruckt waren die DAV-Mitglieder von der Pfarrkirche St. Marien. Die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Marienkirche Pirna ist die evangelisch-lutherische Hauptkirche Pirnas und eine der größten spät- gotischen Hallenkirchen in Sachsen.

Der Altar wurde aus Sandstein hergestellt. Ein weiterer Höhepunkt war der Aussichtspunkt Schloss Sonnenstein. Das erstmals 1269 erwähnte Schloss Sonnenstein ist eine teilweise erhaltene Burgfestung im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein mit historisch großangelegten Anlagen.

Am Samstagabend dankten alle Teilnehmer den Organisatoren Luitgard und Reinhold Bieser für die Durchführung der Sektionstour. Es mussten zwar nicht sehr viele Höhenmeter bewältigt werden, aber die vielen Holz- bzw. Steinstufen, sowie die Eisenleitern hatten es in sich. Aber: Touren – Wetter – Hotel – Verpflegung – Stimmung alles war wieder wunderbar und man freut sich schon auf die Wanderwoche im nächsten Jahr.

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