35 Seniorinnen und Senioren aus Nordrach und umliegenden Gemeinden haben am Mittwoch eine erlebnisreiche Fahrt ins Elsass erlebt. Die fünfte und letzte Ausflugsfahrt des Altenwerks Nordrach in diesem Jahr war als Fahrt ins Blaue angekündigt worden.
Der vergangene Mittwoch präsentierte sich als ein wunderschöner Herbsttag mit angenehmen Temperaturen. Ideale Voraussetzung für einen schönen Ausflugstag.
Das Ziel war dieses Mal Soufflenheim im Elsass, neben Betschdorf das bekannteste Töpferdorf im nördlichen Elsass. Die Kunst des Töpferns ist hier schon in der Bronzezeit vor rund 3.000 Jahren bekannt gewesen. Voraussetzung dafür waren mehrere Meter dicke Lehmschichten, die hier unter meterhohem Sand vorkommen. Im 19. Jahrhundert gab es in der Region noch dreißig Gemeinden, die vom Töpferhandwerk lebten. In Soufflenheim allein arbeiteten damals 600 Beschäftigte in 55 Töpferbetrieben. Der Weinbau und der Tourismus gewannen aber immer mehr an Bedeutung und die Zahl der Töpferei-Betriebe ist heute auf ein Drittel zurückgegangen.
Alles Handarbeit
Das Altenwerk besichtigte die Töpferei von Michel Ludwig. Sie ist einer der ältesten Betriebe und sie stellt ihre Waren im traditionellen Verfahren in Handarbeit her. Die Senioren staunten nicht schlecht, als sie Arbeitsräume sahen, die wahrscheinlich in den letzten einhundert Jahren nicht mehr modernisiert wurden. In einem Raum befand sich eine Grube, in die der angelieferte Ton gefüllt wird und erst nach mehreren Arbeitsgängen verwendet werden kann. Michel Ludwig erklärte die einzelnen Arbeitsgänge und zeigte mit viel Geschick, wie mit einer Drehscheibe Gugelhupf-Formen hergestellt werden. Nach einigen Tagen der Trocknung werden sie nach der Feinarbeit glasiert und im Brennofen neun Stunden mit über 1.000 Grad gebrannt. Die Formen, die von Hand bemalt werden, müssen ein zweites Mal gebrannt werden.
Wie im Museum
Der Verkaufsraum glich dem musealen Zustand der Werkräume, jedoch kamen darin die ausgestellten Tonwaren umso besser zur Geltung. Ihre Vermarktung erfolgt vor allem über die Geschäfte in den touristischen Hauptorten des Elsass wie Straßburg, Obernai und Riquewihr. Mit Dankesworten für die einstündige Betriebsbesichtigung und manchem Mitbringsel fuhren die Senioren zur Kittersburger Mühle, wo ein gemeinsames Abendessen eingenommen wurde.
Im Winter: Bürgerhaus
Auf der Heimfahrt spielte Josef Laifer auf seiner Mundharmonika Melodien alter Volkslieder, die mitgesungen und mit viel Applaus bedacht wurden.
Herbert Vollmer dankt allen Senioren für ihre Teilnahme und lud sie ein, im Winterhalbjahr auch die Seniorennachmittage im Bürgerhaus, ehemals Pfarrheim, zu besuchen.