Das Altenwerk hatte das Elsass als Ziel. Ein wunderschöner Herbsttag mit angenehmen Temperaturen sorgte schon bei der Abfahrt für eine erwartungsvolle Stimmung.
Das erste Ziel war schnell erreicht, das Europäische Forum am Rhein. Im Café & Restaurant Armbruster waren die Plätze reserviert und schnell hatten sich die Senioren/innen mit Kaffee und Kuchen versorgt. Der Aufenthalt von mehr als einer Stunde ermöglichte auch, das stattliche Gebäude zu besichtigen, die Aussicht von der Dachterrasse auf den Rhein zu genießen und am Rheinufer spazieren zu gehen.
In Straßburg nahm die Reisegruppe Madame Helène an Bord, die auf einer einstündigen Rundfahrt ihre Heimatstadt vorstellte. Das 2000-jährige Straßburg besitzt ein reiches kulturelles und architektonisches Erbe. Die Fahrt führte durch die Neustadt zum Hafen, zu den europäischen Institutionen und ins wilhelminische Viertel. Helène verband ihre Erklärungen auch mit einem Abriss auf die Stadtgeschichte. Siebenhundert Jahre gehörte Straßburg zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, bis der Sonnenkönig Ludwig XIV. 1681 die Stadt angriff und in sein Reich eingliederte. Helène ging insbesondere auf die letzten 150 Jahre ein, in denen die Zugehörigkeit Straßburgs zu Frankreich und Deutschland ständig wechselte. Die Elsässer hätten ein starkes Selbstbewusstsein entwickelt, betonte sie, sie seien in erster Linie Elsässer, dann erst Franzosen und Europäer. Auch bedauerte sie, dass die elsässische Sprache von der jüngeren Generation nicht mehr gesprochen werde, ein großer kultureller Verlust. Immer wieder brachte sie die Reisegruppe mit zahlreichen Anekdoten zum Schmunzeln. Viel zu schnell war die Rundfahrt wieder zu Ende und Helène wurde mit großem Applaus für ihren informativen und unterhaltsamen Vortrag verabschiedet.
Das nächste Ziel war Niedernai, die Partnergemeinde von Nordrach. An der 1893 eingeweihten neugotischen Kirche erwarteten Gemeinderat Maurice Fritz und Henriette Ruscher, Gattin des verstorbenen Bürgermeisters Claude Ruscher, die deutschen Gäste. Die derzeitige Bürgermeisterin Valérie Ruscher, Tochter von Claude und Henriette Ruscher, konnte wegen eines anderen wichtigen Termins nicht anwesend sein. In der Kirche spielte Paul Boschert auf seinem Alphorn zwei Musikstücke, die den gesamten Kirchenraum erklingen ließen. Mit einem musikalischen Ständchen vor der Kirche verabschiedete sich die Reisegruppe und fuhr zu ihrem letzten Ziel, der Auberge Fritsch in Kogenheim.
Die Eheleute Fritsch tischten »Flammenkuchen satt« auf. Kaum war der eine gegessen, folgte ein zweiter, ein dritter, bis auch der letzte Gast gesättigt war. Dazu wurde elsässischer Weißwein gereicht, eine ideale Verbindung. Das Abendessen wurde mit einem leckeren Dessert abgerundet.
Die Heimfahrt erfolgte über Nonnenweier und Lahr und die Reisegruppe gelangte wohlbehalten wieder in ihre Heimat, mit besten Eindrücken vom Nachbarland Elsass.