Pflegekräfte fehlen an allen Ecken und Enden. Das ist nichts Neues. Die Winkelwaldklinik in Nordrach setzt daher, neben der klassischen Ausbildung, auch auf die Integration ausländischer Mitarbeiter. Dies geht nicht ohne persönliches Engagement. Manchmal ist die Hilfe mehrerer sozialer Player der Region notwendig.
Am Beispiel von Priviledge G. aus Simbabwe wird deutlich, was durch gute Zusammenarbeit möglich ist. Priviledge G. kann im September dieses Jahres mit ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau beginnen. Der Weg bis dahin war nicht leicht.
Frau G. kam aus Simbabwe als Au-Pair-Mädchen in die Nähe von Freiburg, bewarb sich dann für die Abteilung geriatrische Rehabilitation für ein freiwilliges soziales Jahr in der Winkelwaldklinik. In der Winkelwaldklinik angekommen, bekam sie, nach nur wenigen Monaten, aufgrund einer Schwangerschaft aus gesundheitlichen Gründen Berufsverbot. Wie sollte es weiter gehen?
Seitens der Winkelwaldklinik waren sich die Geschäftsführerin, Bettina Lehmann-Isenmann, sowie die Ausbildungsbeauftragte, Gabriele Pollaert, schnell einig, dass sie Priviledge G. ihre Mitarbeiterunterkunft auch weiter zur Verfügung stellen würden. Weiter war klar, dass sie noch mehr Hilfe benötigte. Pollaert nahm Kontakt zu den »schnellen Hilfen« des Caritasverbandes in Haslach auf. Diese reagierten prompt. Vom »Kleiderkarussell« in Haslach erhielt Priviledge G. Kleidung für sich und ihr Baby, sowie die gesamte Erstausstattung. Michaela Himmelsbach, Heil- und Sozialpädagogin, von den »schnellen Hilfen« kümmerte sich um eine Hebamme und um eine Familienhelferin. Damit war die Versorgung gewährleistet und für die Geburt alles vorbereitet. Am 6. Februar 2019 erblickte der kleine »Shamaar« das Licht der Welt.
Waren damit die beruflichen Perspektiven beendet? Keineswegs! Die unkomplizierte Zusammenarbeit der regionalen sozialen Player ermöglichte auch hier eine weitere Perspektive. Der Caritasverband sorgte für eine Tagesmutter. Die Winkelwaldklinik vermittelte Priviledge G. eine 1-Zimmerwohnung in Nordrach. Die »schnellen Hilfen« des Caritasverbandes in Haslach halfen mit den notwendigen Möbeln. Die Paritätischen Schulen für Soziale Berufe in Hausach bot Priviledge G. eine zweijährige Ausbildung mit Sprache zur »Pflegehelferin« an. Den praktischen Teil der Ausbildung absolvierte sie in der Abteilung für Kurz- und Langzeitpflege in der Winkelwaldklinik und wurde von der Pflegedienstleitung und Mentorin Frau Andrea Reich begleitet. Diese Ausbildung zur Pflegehelferin inklusive der Sprachausbildung bildet nun den Start für eine weitere Ausbildung.
Priviledge G. wird ab dem 1. September die dreijährige generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau in der paritätischen Schule für soziale Berufe in Hausach beginnen. Der praktische Ausbildungsträger ist wieder die Winkelwaldklinik. Alle Beteiligten wünschen Frau G. einen guten Start!