Wie nahezu alle Lebensbereiche wird auch die Winkelwaldklinik seit über einem Jahr durch die Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt. Auch wenn aktuell erste Lockerungen möglich sind, steht der Schutz der Patienten und Mitarbeiter nach wie vor an erster Stelle. Gleichzeitig ist bei der Winkelwaldklinik der Blick in die Zukunft gerichtet. Durch den Kauf des ehemaligen Morada-Hotels kann sich die Winkelwaldklinik Richtung Ortsmitte erweitern.
Es ist angedacht, dass die Pflegeabteilung der Klinik an die Dorfstraße umzieht. Dort wird die neue Form der Pflege in Wohngemeinschaften mit jeweils 15 Bewohnern umgesetzt. Durch den Umzug entsteht im Stammhaus im Winkelwald neuer Platz, damit sich die Bereiche Onkologie und Geriatrie weiter entwicklen können. Noch in diesem Jahr soll gemeinsam mit der Firmengruppe Orbau mit den Umbaumaßnahmen des ehemaligen Morada-Hotels begonnen werden.
»Mit der Erweiterung des medizinischen Angebots auf drei Standbeine, hat sich die Winkelwaldklinik insgesamt breiter und damit auch wirtschaftlich sicherer aufgestellt«, blickt Geschäftsführerin Bettina Lehmann-Isenmann auf die Entwicklung zurück. 141 der insgesamt 270 Betten stehen für die Onkologie zur Verfügung. Die geriatrische Abteilung umfasst 37 Betten, für den Pflegebereich wurden in den vergangenen Jahren 30 Plätze geschaffen. 150 Mitarbeiter sind in der Winkelwaldklinik beschäftigt.
Rehaklinik mit hervorragendem Ruf
Als Rehaklinik für Krebspatienten hat sich die Winkelwaldklinik einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Schon mehrfach wurde das Haus ausgezeichnet und zählt im Bereich Onkologie zu Deutschlands Top-Rehakliniken. Zum Erfolg trägt unter anderem die Möglichkeit bei, dass Mütter gemeinsam mit ihren Kindern aufgenommen werden können. Auch Patienten mit Begleittieren können in einem extra Gebäude ihre Rehabilitation in der Winkelwaldklinik verbringen. Die Patienten kommen vom hohen Norden bis in den Süden in die Winkelwaldklinik, um hier ihre Gesundheit wiederzufinden.
Ein Ziel der Winkelwaldklinik ist es, den Bereich Geriatrie weiter auszubauen. Nicht wenige der Onkologie-Patienten müssen auch geriatrisch behandelt werden. Hier setzt die Winkelwaldklinik erfolgreich auf das Prinzip einer ganzheitlichen Behandlung und Betreuung.
Klinikbetrieb musste eingeschränkt werden
Seit einem Jahr musste die Winkelwaldklinik ihre Kapazität auf rund 75 Prozent reduzieren. Die Verkleinerung der Gruppengrößen, die Einhaltung von Abständen im Speisesaal und viele andere Auflagen machten dies notwendig. Die drei Bereiche Onkologie, Geriatrie und Pflege wurden streng voneinander getrennt, die Mitarbeiter in Teams aufgeteilt. »Wir haben ein sehr gutes Hygienekonzept«, fasst Bettina Lehmann-Isenmann das Maßnahmenpaket zusammen.
Dreizehn Monate ist die Winkelwaldklinik damit gut durch die Pandemie gekommen. Trotz einem sehr guten hygienischen Konzept konnte im April 2021 ein Corona-Ausbruch nicht verhindert werden. Die komplette onkologische Abteilung musste geräumt und für zwei Wochen geschlossen werden. Insgesamt zwölf Personen haben sich infiziert, die aber alle wieder als genesen gelten. Inzwischen hat die Winkelwaldklinik in der Onkologie die Arbeit wieder aufgenommen.
Trotz der zurückgehenden Inzidenzzahlen werden in der Winkelwaldklinik alle möglichen Maßnahmen umgesetzt. »Wir haben unsere Patienten und Mitarbeiter zu schützen, alles andere hat keinen Platz«, betont die Klinik-Geschäftsführerin Lehmann-Isenmann.
Verhalten optimistisch blickt sie in die Zukunft und hofft, dass nicht wieder neue Virus-Mutanten die Situation insgesamt verschärfen. Das Café »WiWa« kann vorerst nur für Hausgäste öffnen. Auch die vielen kulturellen Veranstaltungen in der Winkelwaldklinik sind noch nicht möglich. »Die Menschen sind dennoch zufrieden und haben Verständnis für die Maßnahmen«, stellt Bettina Lehmann-Isenmann fest.
Erwin-Junker-Park ist geöffnet
Ein äußeres Zeichen für das Zusammenwachsen der Winkelwaldklinik mit der Ortsmitte ist der Erwin-Junker-Park. Schon vor dem Verkauf hat der Nordracher Ehrenbürger den Park für die Bevölkerung geöffnet. Dort stehen gerade die Rhododendren in prächtiger Blüte und von den bequemen Wegen aus hat man einen herrlichen Blick auf das Dorf und das gesamte Nordrachtal. Jetzt wird das Kleinod von der Winkelwaldklinik betreut. Bettina Lehmann-Isenmann betont: »Dies ist ein Mehrwert für unsere Gäste und die gesamte Bevölkerung.«