Deutschland hat hohe Ziele beim Klimaschutz. Nordrach hilft, sie zu erreichen. Bereits 200 Häuser sind dort an das örtliche Nahwärme-Netz angeschlossen. Betrieben wird es vom Sägewerk Echtle, das bei der Energieerzeugung zu 100 Prozent auf den Einsatz von naturbelassenen Holzresten setzt.
16.000 Tonnen Sägewerksreststoffe, Hackschnitzel und Strauchschnitt verwandelt der Generator jedes Jahr in 30.000 Mega-Watt-Stunden Energie. Er ersetzt damit drei Millionen Liter Heizöl beziehungsweise drei Millionen Kubikmeter Erdgas.
»Wir sind gerade dran, das Netz zu erweitern«, berichtet Manuel Echtle. Die Planung sieht vor, den Ortsteil Allmend zu erschließen. Davor war zuletzt ein neuer Abschnitt des Neubaugebiets Grafenberg mit dem Nahwärme-Netz verbunden worden. Wer dort ein Grundstück kauft, bei dem liegt die Heizung quasi schon vor der Tür. Ein Anschluss an die Nahwärme ist problemlos möglich.
Eingestiegen in die Stromproduktion ist das Sägewerk Echtle im Jahr 2006. Es errichtete ein Heizkraftwerk, das 0,9 Megawatt elektrische Energie und 3,8 Megawatt technische Wärme erzeugen kann. Die Wärme reicht aus, um 1.000 Einfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen. Eine gigantische Zahl – und viel mehr als das Sägewerk selbst braucht, um seine Trockenkammern und die eigene Heizung zu betreiben.
Die Energie sorgt deshalb talaufwärts seit 2010 in der Kolonie in der Rehaklinik Klausenbach für wohlige Wärme. 2013 wurde eine zweite Nahwärmeleitung talabwärts bis Nordrach-Dorf einschließlich der Winkelwaldklinik verlegt. Nach und nach wurden die Baugebiete Huberhof, Schanzbach, Grafenberg und Michelbach angeschlossen.
Das Nahwärmenetz des Sägewerk Echtle umfasst mittlerweile schon gut 15 Kilometer Länge, versorgt zwei Kliniken, die öffentlichen Gebäude der Gemeinde und Kirchen mit Wärme, die aus regenerativen Quellen stammt. Heißt: In Sachen CO2 ist die Nahwärme in Nordach mit Null bewertet. Gut für Häuslebauer oder alle Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung ihrer Immobilie mit KfW-Mitteln in Angriff nehmen wollen.