Am kommenden Mittwoch kann Günter Schnurr, wohnhaft in Nordrach-Kolonie, seinen 70. Geburtstag feiern. Er ist als ehemaliger Sägewerksbesitzer, Gemeinderat, Feuerwehrmann, Jäger und Vereinsförderer weit über die Grenzen Nordrachs hinaus bekannt.
Günther Schnurr kam am 23. Dezember 1950 als erstes von neun Kindern seiner Eltern Heinrich und Annemarie Schnurr in Nordrach-Kolonie zur Welt. Er besuchte zunächst die Volksschule in Nordrach. Da sein Vater ein Sägewerk in Nordrach-Kolonie betrieb, lag es nahe, dass auch der älteste Sohn im elterlichen Betrieb arbeitete. Günther Schnurr absolvierte seine Lehre beim Vater und ließ sich zunächst zum Sägewerker – heutige Bezeichnung Holzbearbeitungsmechaniker – ausbilden. In dieser Zeit besuchte er die Sägewerkerschule in Göppingen. Später besuchte er noch einen Kurs bei der Industrie- und Handwerkskammer, der ihn berechtigte, Lehrlinge ausbilden zu können.
Bereits im Alter von 33 Jahren übernahm Günther Schnurr den Sägewerksbetrieb und erweiterte und modernisierte ihn. Er verlängerte die Sägehalle, ließ eine Trockenkammer und eine Lagerhalle errichten, installierte eine Brettersortieranlage und eine Nachschnittmaschine. Das Sägewerk bot damals das gesamte Sortiment an Bauholz an, Hauptabnehmer war die Firma Weber-Haus in Linx. Der Strukturwandel erforderte eine Neuorientierung und so kam die Verarbeitung von Douglasienholz hinzu, Fußböden und Pergolen wurden hergestellt. Heute hat sich der Betrieb auf Verpackungen spezialisiert, die mit 14 Beschäftigten und einigen Hilfskräften hergestellt werden. Im Jahre 2007 übergab Günter Schnurr den Sägewerksbetrieb an seinen Sohn Michael.
Sein privates Glück fand Günther Schnurr mit Edith Nock, ebenfalls in Nordrach wohnhaft. Im Jahre 1969 sprang der Funken beim Tanz auf der Kornebene über. Sie lernten sich kennen und schätzen und zwei Jahre später feierten sie am Pfingstsamstag 1971 ihre Eheschließung in Nordrach. Feuerwehr und Musikkapelle geleiteten das Brautpaar zur Kirche und anschließend fand die weltliche Feier im Gasthaus zur Post mit einem rauschenden Fest statt.
Das junge Ehepaar wohnte zunächst im Elternhaus von Edith Schnurr im Hintertal Nordrach und zog drei Jahre später in das Leibgedinghaus der Familie Schnurr in der Kolonie ein, das es zuvor saniert hatte. Günther und Edith Schnurr schenkten sich drei Kinder, Michael, Katharina und Johannes. Edith Schnurr unterstützte ihren Ehemann auch im beruflichen Bereich und übernahm sämtliche Büroarbeiten.
Günther Schnurr engagierte sich auch sehr aktiv für die Allgemeinheit. Schon im Alter von knapp zwanzig Jahren trat er im Jahre 1970 in die Feuerwehr ein und ließ sich zum Gruppenführer, Atemschutzträger und Zugführer ausbilden. Zehn Jahre lang war er stellvertretender Kommandant. Als er im Alter von 65 Jahren nach den gesetzlichen Bestimmungen aus der aktiven Feuerwehr ausscheiden musste, bedauerte er dies sehr.
Seit 45 Jahren betreuen Günther und Edith Schnurr auch das Freizeithaus Rautschhütte der Nordracher Feuerwehr. Sie organisieren die Belegung, die Abrechnung und den Unterhalt und erhalten für diese zeitaufwändige Tätigkeit alljährlich von den Feuerwehrkameraden großes Lob.
Günther Schnurr hat sich in der Bevölkerung ein hohes Ansehen erworben. Dies belegt auch seine Wahl in den Nordracher Gemeinderat, dem er zwei Perioden lang, von 1999 bis 2009, angehörte. In mehreren Vereinen ist er, darunter ASV, DRK und Historischer Verein, förderndes Mitglied. Da sich seine Ehefrau Edith schon viele Jahre im Kleintierzuchtverein aktiv engagiert, ist auch Günther Schnurr in den letzten Jahren Züchter geworden und hat mit seinen Lakenfelder Hühnern schon zahlreiche Preise gewonnen.
Als Ausgleich für die anspruchsvolle berufliche Tätigkeit fand Günther Schnurr Kraft und Erholung in der Natur. Er legte im Jahre 1980 die Jägerprüfung ab und frönt seither diesem Hobby mit viel Enthusiasmus.
Günther Schnurr sieht man sein Alter nicht an und er erfreut sich bester Gesundheit. Er beherzigt die alte Weisheit, „wer rastet, der rostet“. Er ist immer aktiv, arbeitet bei Bedarf im Sägewerk seines Sohnes mit, engagiert sich in der Altersfeuerwehr und verbringt viel Zeit in der Natur, im Wald.
Seinen runden Geburtstag hätte er gerne mit seiner Familie, den Feuerwehrkameraden und Jägern auf dem Mühlstein gefeiert, wo auch die Jagdhornbläser für Stimmung gesorgt hätten. Coronabedingt kann die Feier nur im kleinen Familienkreis zuhause stattfinden. Die Heimatzeitung reiht sich in die große Zahl der Gratulanten, darunter sind auch vier Enkelkinder, ein und wünscht Günther Schnurr noch viele gute und erfüllte Jahre.