Die Jahresversammlung des Imkervereins Oberharmersbach im Hotel »Bären« am Samstagabend schilderte den Verein in relativ ruhigem und sicherem Fahrwasser. Probleme bereitet natürlich nach wie vor der Befall mit der Varroamilbe.
Vorsitzender Albert Lehmann und Vereinsbienenwart Josef Ruf mahnten die Mitglieder, in ihren Bemühungen um gesunde Völker nicht nachzulassen. »Nicht nur die Kontrolle ist wichtig, sondern eben auch die richtige Behandlungsmethode und gegebenenfalls auch deren Wiederholung« lautete die dringliche Empfehlung. Nur so seien, wie Josef Ruf anführte, größere Verluste zu vermeiden. Hierzu stellte Willi Schwendemann eine neue Behandlungsmethode vor.
Das Projekt »Bienenweide« findet im nunmehr dritten Jahr seine Fortsetzung. Zwar hätte der Start 2018 anfangs durch heftige Niederschläge und eine spätere Trockenperiode nicht gerade unter einem günstigen Stern gestanden, aber der Erfolg habe gezeigt, dass man auf dem richtigen Weg sei. »Wir haben in kürzester Zeit tatsächlich eine Erhöhung des Insektenbestandes beobachten können« berichtete Konrad Armbruster von seinen bisherigen Erfahrungen. Zwar hätten am Häldeleweg Rinder auf einer benachbarten Wiese die angelegte Blumenwiese gleich mit »abgeweidet«, aber auch hier sei der Erfolg zuvor sichtbar gewesen. Erfreulich sei ferner, dass zwei Privatpersonen diese Initiative auf jeweils größeren Flächen ergänzt hätten.
Zur Öffentlichkeitsarbeit des Imkervereins zählt auch im Rahmen der Naturparkschule künftig die Kooperation mit der Brandenkopfschule, die sich auf Anregung von Rainer Schätzle im Jahresablauf verstärkt um ein Bienenvolk und deren Bedeutung für die Natur sowie mit den damit verbundenen Arbeitsschritten beschäftigen soll. Diesen Weg der Aufklärung beschreitet der Oberharmersbacher Imkerverein seit Jahren mit seiner Teilnahme am Kindersommer, der den Jüngsten auch Einblicke in das Leben der Bienen hautnah vermittelt. Der Erfolg im Jahre 2019: drei Jungimker ließen sich im das Mitgliederregister eintragen, die auch in die Anfängerausbildung eingebunden sind.
Schriftführerin Hannelore Manto erinnerte an die wichtigsten Ereignisse im vergangenen Vereinsjahr. Neben den üblichen Terminen und Sitzungen sowie die Teilnahme am »Märchenhaften Weihnachtsmarkt« verwies sie auf die erfolgreiche Teilnahme des Imkervereins am Naturparkmarkt. Dass sich dies auch als finanzieller Hinsicht auszahlte, berichtete Kassier Konrad Armbruster, der den Versammlungsteilnehmern solide finanzielle Verhältnisse vorrechnete.
Auf überörtlicher Ebene scheint sich eine Veränderung anzubahnen. Wie Albert Lehmann im Zusammenhang von den Verbandstagungen berichtete, ist eine Fusion des Badischen und Württembergischen Imkerverbandes zumindest angedacht, nicht zuletzt wegen des enormen Arbeitsanfalls.
Die 52 Mitglieder betreuen insgesamt 335 Bienenvölker, der Verein hält zwei eigene Völker. Josef Ruf beschrieb die Witterungsumstände des vergangenen Frühjahrs, die den Ertrag weit unter den Durchschnitt gedrückt hatten, da fast die gesamte Blüte ausgefallen war. Im Jahresdurchschnitt habe man trotzdem eine »durchschnittlich gute Ernte« schleudern können.
Für langjährige Verdienste im Verein durften Otto Lehmann, Oliver Hertig und Karl-Josef Kranz für ihre jeweils 30 Jahre währende Mitgliedschaft vom Badischen Imkerverband die Ehrennadel in Gold mit der entsprechenden Urkunde entgegennehmen. Vorsitzender Albert gratulierte mit einem Weinpräsent. Während Bettina Lehmann für 10 Jahre Mitgliedschaft die Bronzene Ehrennadel erhielt, erfuhr Edmund Schnaiter für 40 Jahre Mitgliedschaft eine vereinsinterne Ehrung.