Seit Menschengedenken gehört am »Schmutzige Dunschdig« der Hemdglunkerumzug zur Nordracher Fasend. Bei frühlingshafter Temperatur war alles gekommen, was zwei kleine Beine hatte, begleitet von denen mit großen. Das »gitzig, gitzig Rufen« hallte stundenlang durchs Tal.
Narrenräte und Hemdglunkerkapelle führten den Umzug an. Start war beim Kindergarten und erster Halt nach wenigen Metern beim Pfarrhaus. Weiter ging es bis zur ehemaligen Bäckerei Geiges und zu Schoko-L, dann wieder zurück zum Rathaus, wo die »Gitzig-Rufe« auch Bürgermeister Carsten Erhardt und die noch vorhandene Rathausbesatzung erbarmten. Sie ließen reichlich Süßigkeiten von oben regnen.
Ebenso war es beim Lebensmittelmarkt Herbrik, wo Bruno Herbrik aus einem Fenster im ersten Stock seine Gaben hinunterwarf. Die Volksbank hatte eine fahrbare Filiale vor der Hansjakob-Halle aufgestellt und verteilte Süßigkeiten, wie auch die Besatzung des Gasthauses zur Stube. Dann zogen die Hemdglunker weiter das Dorf hinauf und überall riefen sie »gitzig, gitzig« und wurden reichlich mit Gutsili und anderen Leckereien belohnt.
Am Abend stürmte die Narrenzunft, eskortiert von Glashansele und der Piratenkapelle, das Rathaus. Bürgermeister Erhardt musste schweren Herzens die Schlüsselgewalt an Zunftmeister Stefan Haas übergeben. Anschließend zogen alle zum Festzelt der Letschecker Fasendgemeinschaft auf dem Hallenvorplatz und feierten bis tief in die Nacht.