Der Alpenverein Nordrach verbrachte vier Tage in den Ammergauer Alpen und erlebte wunderschöne Wanderungen.
Zwölf Mitglieder starteten am Donnerstagmorgen nach Halblech bei Füssen. Über den Bodensee und die Queralpenstraße erreichte man am späten Vormittag den Parkplatz bei Halblech. Mit einem Kleinbus ging es durch das wildromantische Halblechtal bis zur 1.294 Meter hoch gelegenen Kenzenhütte. Dort bezog man Quartier. Nach einer Stärkung in der Hütte wanderten die Nordracher bei Sonnenschein zum Kenzensattel (1.650 m). Schon bald wurden die ersten Gämsen in den Bergen ausgemacht. Leider setzte unterwegs Regen ein, sodass sich einige Wanderer zur Umkehr entschlossen. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten die Unentwegten den Kenzensattel. Leider war die Sicht aufgrund des Regens und auch aufsteigenden Nebels nicht sehr gut und so wurde der Rückweg angetreten. Nach rund einer Stunde erreichten auch sie die Kenzenhütte wieder – nun wieder bei Sonnenschein.
Auf der Kesselrunde
Am Freitagmorgen startete man bei gutem Wanderwetter zur Kesselrunde. Diese Wanderung beginnt nahe dem ehemaligen königlichen Jagdhaus und verläuft zum Teil auf dem Europäischen Fernwanderweg E4. Dieser Weg führte an einzigartige Aus- und Weitblicke auf Berggipfel und Almen. Neben den vielen seltenen alpinen Blumen, zum Beispiel verschiedene Enzianarten, der Türkenbundlilie, sowie dem Buschwindröschen wurden auch immer wieder Gämsen gesichtet.
Nach etwa sechs Stunden war man wieder zurück an der Kenzenhütte. An diesem Nachmittag spielten vier Alphornspieler am Wasserfall, der nur fünf Minuten von der Kenzenhütte entfernt war. Abwechselnd las eine Mitarbeiterin der Verkehrsbüros aus den Briefen von König Ludwig vor, da dies ein Lieblingsplatz von ihm zu Lebzeiten war. Diese Veranstaltung findet immer am Nachmittag nach Maria Himmelfahrt statt.
Auch an diesem Abend genossen die Nordracher – wie an den anderen Abenden – die hervorragende Verpflegung durch die immer freundlichen Mitarbeiter der Kenzenhütte.
Wildromantische Natur
Auch am Samstag war gutes Wanderwetter vorhergesagt. So machte man sich erneut auf den Weg zum Kenzensattel (1.650 m). Von dort wanderten die Naturfreunde weiter durch ein wildromantisches Gebiet zum Geiselsteinjoch (1.729 m). Viele seltene Blumen, unter anderem der sehr seltene Seidelbast, und sehr viele Gämsen, die zum Teil nur wenige Meter entfernt waren, ließen die Wanderer immer wieder staunend stehen bleiben. Außerdem konnte man die Kletterer in den Felsen des Geiselsteins beobachten.
Nach einer ausgiebigen Mittagsrast unterhalb des Geiselsteinjochs mit traumhaften Ausblicken führte der Weg rund 500 Höhenmeter bergab, vorbei an uralten Ahornbäumen, bis zur Wankerfleck-Kapelle.
Teilweise wurde der 30-minütige Wanderweg zur Kenzenhütte angetreten, teilweise wurde der Bustransfer in Anspruch genommen, um zur Kenzenhütte zurückzukehren.
Trotz Stromausfall aufgrund gegen Abend einsetzenden Gewitters war auch an diesem Abend die Verpflegung sehr gut.
Am Sonntagmorgen hieß es schon wieder Abschied nehmen. Der Bus brachte uns wieder zu unsern PKWs zurück. Nach dem Besuch eines Kunsthandwerkermarktes bei Füssen führte der Rückweg über Kempten, Lindau und Singen zurück nach Nordrach. Im Gasthaus Stube in Nordrach ließen die Ausflügler die Tour nochmals Revue passieren. Reinhold Bieser wurde für die Organisation und Durchführung der sehr schönen Tour gedankt.