Jetzt am Sonntag wird Giulia Grimaudo in der Sendung »The Voice of Germany« zu sehen und zu hören sein. Mit ihrem besonderen Talent ist es ihr gelungen, sich zum Start der inzwischen neunten Staffel in die sogenannten »Blind Auditions« zu singen. In der Hoffnung, hier in das Team eines der vier Coaches – allesamt prominente Musiker – zu kommen. Womit sie die Möglichkeit hätte, es nach mehreren Shows bis ins Finale zu schaffen …
Seit Februar erlebt Giulia Grimaudo aufregende Zeiten. Denn da hatte sie sich für das Casting zu der seit 2011 jährlich stattfindenden Gesangstalent-Show »The Voice of Germany« beworben. Mit dem Ergebnis, dass die 19-jährige Nordracherin in der aufgezeichneten Folge zu sehen sein wird, die am kommenden Sonntag um 20.15 Uhr auf Sat 1 ausgestrahlt wird.
Ebenso wie andere Kandidaten versucht sie hier, die vier Coaches Mark Forster, Rea Garvey, Alice Merton und Sido von ihrem Talent zu überzeugen. Einzig und allein mit ihrer Stimme. Denn die prominenten Musiker können nicht sehen, wer da gerade auf der Bühne steht: Sie sitzen von derselben abgewandt, in Stühlen mit zudem hohen Lehnen, die mögliche neugierige Blicke verhindern.
Nur, wenn die Gesangsdarbietung sie überzeugt, drücken die Promis einen roten Buzzer, woraufhin sich der Stuhl der Bühne zudreht. Dreht sich lediglich ein Stuhl, kommt der Kandidat automatisch in das Team des entsprechenden Coaches. Drehen sich gar zwei oder mehrere Stühle, sieht sich das Talent in der luxuriösen Situation wählen zu dürfen, von wem es im weiteren Verlauf von »The Voice of Germany« gefördert werden möchte.
Zum Singen gekommen ist Giulia Grimaudo über das Spielen im Nordracher Gitarrenverein, bei Jahreskonzerten tritt sie dort als Solistin auf. Gesangsunterricht hatte sie nie, auch in der Schule nicht. Dennoch ist ihr immer wieder geraten worden, dass sie sich doch einmal bei »The Voice«, wie sie die Musikshow abgekürzt nennt, bewerben solle: »Ich habe mich das aber ehrlich gesagt nie richtig getraut.«
Beinahe als Spam gelöscht
Erst als sie nach ihrem Abitur im letzten Jahr einen Aupair-Aufenthalt in den USA vorzeitig abbrechen musste, meldete sie sich an. Im Februar fuhr sie zu einem »Scouting« nach Stuttgart, sang mehrmals vor einer vierköpfigen Jury vor.
»Ultra nervös« sei sie gewesen, erinnert das Gesangstalent sich, »aber sobald ich mit dem Singen loslege, fällt das alles von mir ab.«
So erhielt sie denn, zu ihrer riesigen und entsprechend lautstark geäußerten Freude, nach einem Monat die Einladung zur finalen Auswahlrunde in Berlin. Die fand im April gemeinsam mit all jenen Talenten statt, die sich in den deutschlandweiten Scoutings unter offenbar rund 12.000 Bewerbern durchgesetzt hatten. Die entsprechende E-Mail allerdings hätte die Nordracherin beinahe ungelesen gelöscht. Weil sie im Spam-Ordner gelandet war.
Waren es beim Scouting in Stuttgart selbstgewählte Lieder, mit deren Vortrag Giulia Grimaudo die Jury überzeugte, so studierte sie für Berlin drei im Vorfeld vorgegebene Stücke ein.
»Total perplex« war die junge Frau, als im Anschluss an die finale Auswahlrunde, nach wiederum einem Monat, die Einladung zu den »Blind Auditions« kam. Deren Aufzeichnung fand im Sommer statt. Dafür ging es erneut nach Berlin.
Wie die »Blinds« für die 19-Jährige ausgegangen sind – ob sie also im weiteren Verlauf der Casting-Show dabei ist oder nicht – darf sie vor Ausstrahlung der Aufzeichnung am Sonntag allerdings nicht verraten.
»Wenn das mit dem Singen jetzt aber erst mal nicht klappt, dann studiere ich auf jeden Fall«, bekundet Grimaudo ihr Interesse am Lehramt. »Aber ich würde mir schon wünschen, dass es für mich in Richtung Musik geht.«