Mit der Weihnachtsfeier in der festlich geschmückten Hansjakob-Halle beendeten die Geschäftsführung und Mitarbeiter der Erwin Junker Maschinenfabrik und der LTA Lufttechnik das Jahr 2018. Es war ein erfolgreiches für den Nordracher Maschinenbauer. Die Mitarbeiter werden in Form einer Sonderzahlung, die im Januar ausgeschüttet wird, am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben.






»Wir haben gute Erfolge erzielt. Mit dem Erreichten können wir ganz zufrieden sein«, bedankte sich Gesellschafter und Firmeninhaber Erwin Junker sowohl beim Führungskreis des Unternehmens als auch bei allen Mitarbeitern für ihre Leistungen. Allerdings hatte Erwin Junker bei seinem Blick in die Welt auch Sorgen. Die Autoindustrie bricht zusammen, warnte er davor, dass es »am Ende einen großen Knall« gibt.
Auch Geschäftsführer Rochus Mayer blickte in seiner Ansprache auf ein Jahr voller Widersprüche und Turbulenzen zurück. Nicht nur, dass der Präsident der Vereinigten Staaten alles »zertrampelt« und mit seinen weltweiten Strafzöllen die gesamte Weltwirtschaft zur Verzweiflung bringe. Auch die unsägliche Diskussion bezüglich Benzin- und Dieselfahrzeuge, Schadstoffausstoß und Fahrverbote seien mittlerweile ein ganzjähriges Thema. Die Grenzwerte für die Automobilindustrie wurden nochmals deutlich verschärft. Dies sei »schizophren« wertete Geschäftsführer Mayer und zitierte das Ergebnis eines anerkannten Wirtschaftsinstituts, wonach die Kohlekraftwerke Chinas für die Stromerzeugung binnen drei Wochen mehr CO2 und Kohlenmonoxid in die Luft blasen als weltweit alle Pkw zusammen in einem Jahr.
»Dies alles hat natürlich starken Einfluss auf unser Business und damit auf die Zukunft der Junker-Gruppe«, stellte Geschäftsführer Rochus Mayer fest. Deshalb sei es umso wichtiger, dass sich das Unternehmen schon vor Jahren international ausgerichtet habe. 44 Prozent seiner Umsätze erzielt Junker in Europa, 39 Prozent in Asien, speziell in China und ca. 15 Prozent in Nord- und Südamerika.
Gute Voraussetzungen für 2019
Insgesamt sei das Jahr 2018 für die Junker-Gruppe nicht einfach gewesen, bilanzierte Rochus Mayer. Aber man habe sich, wie gewohnt, auch wieder ehrgeizige Ziele gesetzt. Beim Auftragseingang konnte man das Ziel erreichen und damit gute Voraussetzungen für das Jahr 2019 schaffen.
Die Firma Junker erhielt erstmals Aufträge von Cummins, einem der weltweit größten Hersteller von Diesel- und Gasmotoren. Weitere größere Aufträge konnten von Getrag, Schäffler, MAN, Mahle und VW eingefahren werden. Rochus Mayer berichtete, dass Renault gleich 24 Maschinen bestellt und die Maschinenfabrik Junker weltweit als Premiumlieferant anerkannt habe.
Als besonderes Highlight bezeichnete Rochus Mayer den vor ca. zwei Wochen abgeschlossenen Auftrag mit dem chinesischen Autobauer Geely über eine komplette Schleiflinie zur Herstellung modernster Doppelkupplungsgetriebe. Es ist der größte Einzelauftrag in der über 50-jährigen Geschichte der Maschinenfabrik Erwin Junker. Als besondere Auszeichnung habe man von Geely den Award »Premium Lieferant« erhalten. Außerdem hat Shanghai General Motors bereits zum 4. Mal in Folge die Nordracher Maschinenfabrik mit dem »Technology Award« ausgezeichnet. Einen Maschinenlieferant habe General Motors bisher noch nicht vier Mal in Folge prämiert, stellte Rochus Mayer unter dem Applaus der Mitarbeiter fest.
Stolz zeigte sich der Geschäftsführer, dass auch die geplanten Umsatz-Ziele erreicht werden konnten. Umso mehr sei man enttäuscht, dass das erhoffte Ergebnis nicht erreicht wurde. Nach wie vor habe man zu hohe Kosten. Die Produktionsprozesse müssten noch effektiver werden, die Durchlaufzeiten kürzer und man müsse Synergieeffekte besser nutzen.
Technologie-Schmiede wird weiter ausgebaut
Um mittel- und langfristig die Position als Weltmarktführer halten zu können, sei es notwendig, im Bereich Entwicklung, Forschung und Innovation neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Rochus Mayer versprach, dass in den nächsten zwei Jahren die Junker-Technologie-Schmiede weiter ausgebaut werde, »um die uns unsere Kunden beneiden und unsere Wettbewerber fürchten«.
Bereits 2018 seien neue Produkte erfolgreich an den Markt gebracht worden. Rochus Mayer nannte unter anderem die Spitzenlosschleifmaschine »Jupiter 200S«, die Rundschleifmaschine »GH 3500« zum Schleifen von Lkw-Hinterachsen oder die Rundschleifmaschine »LS speed« mit Linearmotor. Rochus Mayer dankte nicht zuletzt allen Servicetechnikern, die weltweit einen hervorragenden Job abliefern.
»Wenn auch nicht alle Ziele erreicht wurden, so können wir mit dem Erreichten dennoch zufrieden sein«, stellte Geschäftsführer Mayer fest und gab bekannt, dass die Mitarbeiter im Januar eine Sonderzahlung erhalten werden.
Alle haben zum Erfolg beigetragen
Namens der Belegschaft bedankte sich der neue Betriebsratsvorsitzende Franz-Josef Baumann bei der Firmenleitung und bei Firmeninhaber Erwin Junker sowohl für die schön gestaltete Weihnachtsfeier als auch für die Zusage der Prämienzahlung. Beides seien Anerkennungen für das Geleistete. Alle gemeinsam, ob im Anzug oder im Blaumann, hätten ihren Teil zum Unternehmenserfolg beigetragen. »Alle haben das gleiche Ziel, alle sitzen im gleichen Boot, alle ziehen am gleichen Strang«, zeigte sich der Betriebsratsvorsitzende sicher.
»Sie spielen als Weltmarktführer in der Championsleague, die Metzgerei Damm spielt in der Regionalliga«, kündigte Berthold Damm das feine Weihnachtsmenü mit Ochsenbraten und Gänsekeule an. »Auch wir schleifen…«, meinte Berthold Damm humorvoll: »…immer mehr Braten zur Feiern nach Nordrach.« Schon seit 35 Jahren beliefert die Zeller Metzgerei alljährlich die Junker-Weihnachtsfeier.
Entertainer Felix Huber sorgte für festliche Klänge und die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Nordrach übernahmen wieder den Service. Geschäftsführer Rochus Mayer wünschte allen Mitarbeitern geruhsame Tage und ein schönes Weihnachtsfest. Er zeigte sich sicher: »Wenn im nächsten Jahr alle ihre Ideen und Erfahrungen einbringen sowie motiviert und engagiert bei der Sache sind, wird 2019 mit Sicherheit wieder ein erfolgreiches Jahr.«