Nordrach und Niedernai verbindet eine herzliche Städtepartnerschaft. Nachdem die gemeinsame Frühjahrswanderung auf dem „Hahn- und Henne-Weg“ stattgefunden hatte, war am vergangenen Sonntag Niedernai wieder an der Reihe und hatte zur Herbstwanderung geladen.
Wanderführer Michel Demant hatte eine aussichtsreiche, naturnahe Wanderstrecke ausgesucht, vom Moenkalb zum Chateau de Landsberg und Maennelstein und über den Kiosque Jadelot zurück.
Neun Wanderer aus Nordrach und Oberharmersbach trafen um 10 Uhr die zehn Wanderfreunde aus Niedernai am dortigen Rathaus. Die Begrüßung war überaus herzlich, da sich fast alle von früheren Wanderungen schon kannten. Dazu passte auch, dass in Niedernai bereits die Sonne schien, während es auf der deutschen Seite noch Nebel hatte. Gemeinsam fuhren die Wanderer nach Heiligenstein bis zum Parkplatz Moenkalb. Durch herbstlich gefärbten Laubwald führte der Wanderweg zunächst zum Chateau de Landsberg. Die beeindruckende Burg ist im 12.
Jahrhundert aus Granit- und Sandsteinen errichtet worden und liegt auf einem Bergsporn über Heiligenstein. Sie war die Stammburg der Ritter von Landsberg, denen auch die Nordracher Partnergemeinde Niedernai gehörte. Nach kurzer Rast ging es weiter bergauf und nach zwei Stunden war das Ziel erreicht, der Maennelstein, ein großes Sandsteinplateau auf 814 Metern Höhe und ein grandioser Aussichtspunkt. Der Maennelstein ist Teil der Heidenmauer, einer 10 Kilometer langen Schutzmauer, die rund um den Odilienberg führt. Die Mauer wurde lange für prähistorisch gehalten, könnte aber auch erst im 7. Jahrhundert angelegt worden sein, als das Kloster von Odilia errichtet wurde. Hier packten die Wanderer ihre Verpflegung aus und legten eine Mittagspause ein, um sich für den weiteren Weg zu stärken. Der Rückweg führte zunächst entlang der Heidenmauer, dann ging es bergab, am Rocher du Wachtstein vorbei bis zum Kiosque Jadelot und nach knapp 14 Kilometern war der Ausgangspunkt wieder erreicht.
Die Wanderstrecke führte zumeist durch lichte, naturbelassene Laubwälder, die sich in den schönsten Farben von der Sonne bescheinen ließen. Der Weg war gesäumt von zahlreichen Sandstein-Felsformationen und bot immer wieder schöne Ausblicke. Die Wanderwege waren sehr gut zu begehen und ließen den Wanderern genügend Platz, um miteinander reden zu können. Da fast alle Niedernaier elsässisch sprechen konnten, fand ein reger Gedankenaustausch statt.
Der Abschluss fand in einer Gaststätte in Valff statt. Herbert Vollmer dankte im Namen der deutschen Gruppe dem Wanderführer Michel Demant, der einen erlebnisreichen Wanderweg ausgesucht und die Wanderer umsichtig und mit den nötigen Pausen geführt hatte.
Im nächsten Jahr sind wieder zwei gemeinsame Wandertage geplant, zunächst im Elsass zum Chateau d’Ottrott, im Herbst dann in der Umgebung von Nordrach. Die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.