Der Historische Verein Nordrach hielt am vergangenen Freitag im Leseraum der Hansjakob-Halle seine Mitgliederversammlung ab. Lediglich acht Mitglieder sowie vier Gäste nahmen daran teil, ein historisches Tief.
Der Vorsitzende Herbert Vollmer eröffnete die Mitgliederversammlung und begrüßte unter den Mitgliedern besonders Günter Eble als Vertreter der Gemeinde Nordrach. Zunächst gedachten die Mitglieder der seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder Wilhelm Oberle, Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender, sowie Johannes Braun. Ebenso gedachten die Mitglieder auch der verstorbenen ehemaligen Nordracherin Stefanie Schnurr, die dem Verein eine umfangreiche Sammlung historischer Postkarten geschenkt hatte.
Ursprünglich sollten im vergangenen Jahr neun Veranstaltungen stattfinden. Aufgrund der Erkrankung von Rolf Oswald mussten zwei Veranstaltungen abgesagt werden. Die Mitglieder wünschten Rolf Oswald baldige Genesung.
Rückblick auf ein vielfältiges Jahresprogramm
Schriftführer Herbert Bruder brachte noch einmal das Programm 2017 in Erinnerung: Am 26. März fand eine Exkursion »Auf den Spuren von Heinrich Hansjakob« in Freiburg statt, an der achtzehn Personen teilnahmen. Im April und September führte Thomas Laifer insgesamt 59 Wanderer zu den Höhenhöfen und Altglashütten. Bei der Mitgliederversammlung im Mai informierten Martin Groß und Matthias Zizelmann, unterlegt mit interessanten Aufnahmen, über die Grube Amalie, »eine Perle Nordrachs«. Elf Kinder hatten sich am Sommerferienprogramm angemeldet und besuchten die Grube »Segen Gottes« in Schnellingen. Im September kamen amerikanische Heimatforscher nach Nordrach und erfuhren, wer ihre Nordracher Vorfahren waren und wo sie gelebt hatten. Der siebte Nordracher Geschichtstag am 2. Dezember 2017 war mit rund 100 Besuchern sehr gut besucht. Thomas Laifer stellte das neue Buch »Schottenhöfen Mühlstein« vor.
Es folgten die Berichte der Projektgruppen und Fachbereiche sowie der Kassenbericht der Rechnerin Andrea Lienhard. Herbert Vollmer freute sich, dass die Backofenschmiede wieder vorgeführt werden kann. Dies hatte der Verein im vergangenen Jahr angeregt und versprochen, dazu eine neue Informationstafel zu spenden. Herbert Vollmer überreichte die Tafel an Günter Eble und Karl Oehler.
Tod von Wilhelm Oberle riss Lücke in Vorstand Die Entlastung der Vorstandschaft, sie erfolgte einstimmig, nahm Günter Eble vor. Er dankte dem Verein für seine erfolgreiche Arbeit.
Das durch den Tod von Wilhelm Oberle vakant gewordene Amt des stellvertretenden Vorsitzenden konnte mit Thomas Laifer neu besetzt werden; Kassenprüfer bleiben Wilhelm Ficht und Egbert Hoferer.
Verein plant Reise nach Verdun
In seinem Ausblick auf 2018 erwähnte Herbert Vollmer, dass bereits eine weitere geführte Wanderung zu den Höhenhöfen mit 25 Teilnehmern stattgefunden hat. Der Verein hat das vergriffene Buch »Der Jüdische Friedhof in Nordrach« in einer zweiten Auflage drucken lassen. Im Sommer wird sich der Verein wieder am Sommerferienprogramm beteiligen, voraussichtlich mit »Ritterspielen auf Geroldseck«. Am 16. September wird die Herbstwanderung zu den Höhenhöfen stattfinden. Der achte Nordracher Geschichtstag ist am
22. September geplant, mit dem Thema »Ende des zweiten Weltkriegs in unserer Heimat«. Im Herbst soll ein Ausflug nach Verdun erfolgen, dem sich auch Mitglieder aus anderen Vereinen anschließen können. Künftig sollen auch jährliche Rückblicke auf die Nordracher Geschichte vor einhundert und fünfzig Jahren herausgegeben werden.
Herbert Vollmer dankte den Mitarbeitern der Sparkasse Haslach-Zell, die in diesem Jahr ihr soziales Projekt in Nordrach durchführen wollen und die Reinigung der Beschilderung der Wanderwege zu den Höhenhöfen übernehmen werden sowie Arbeiten an der Backofenschmiede. An die Gemeinde Nordrach richtete Herbert Vollmer die Bitte, die beiden Kriegerdenkmale vor der Kirche nicht irgendwohin zu versetzen, sondern einen Standort zu suchen, der ihrer Bedeutung angemessen ist. Am besten wäre es, die beiden Denkmale zu belassen, wo sie bisher stehen.
Herbert Vollmer dankte zudem den Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Ein besonderes Lob erhielt Thomas Laifer, der mit seinem Buch »Schottenhöfen Mühlstein« einen wertvollen Beitrag zur Ortsgeschichte und eine weitere interessante Publikation verfasst hat.
Aktuelles vom Kruzifix am Weiherbühl
Im zweiten Teil der Mitgliederversammlung stand das Kruzifix am Weiherbühl im Mittelpunkt. Thomas Laifer berichtete zunächst, wie sich die Besiedlung des Bereichs Bärhag, Helgenbühl und Weiherbühl entwickelt hatte. Restaurator Bernhard Wink beschrieb danach, dass er an dem historisch wertvollen Kruzifix zahlreiche Schäden gefunden hat und wie er derzeit die Sanierung durchführt. Er ist zuversichtlich, seine Arbeit bis zum Juli/August dieses Jahres abschließen zu können.