Der zweite Seniorennachmittag des Jahres 2018 fand am vergangenen Mittwoch im Pfarrheim statt und war gut besucht. Im Mittelpunkt stand der Vortrag »Was die Alten einst erzählten« von Michaela Neuberger aus Oberharmersbach.
Die fleißige Frauengemeinschaft kümmerte sich wie gewohnt um das leibliche Wohl der Gäste und tischte zunächst Kaffee und feinen, selbst gebackenen Kuchen auf. Dann wurde es mucksmäuschenstill, als Michaela Neuberger Geschichten von früher vortrug. Sie konnte dabei auf das Buch der gebürtigen Zellerin Hedwig Buß zurückgreifen, die Geschichten aus Zell und Umgebung gesammelt und in einem Buch für die Nachwelt erhalten hat.
Mit lebhafter Gestik und kräftiger Stimme erzählte Michaela Neuberger als »Zetzel«, wie es früher beim »Metzge« zugegangen ist. Es habe unter den Metzgern manche »Originale« gegeben, die auch als Tierarzt gerufen wurden und eigentlich allen helfen konnten, Tieren und Menschen. Böse Geister habe man unter anderem mit der Benediktus-Medaille in Schach gehalten. Zur Überraschung aller überreichte Neuberger jedem Besucher eine solche Medaille. Zum Schluss, »da mir jetzt grad Vollmond hän«, sprach Neuberger noch die Beziehung zum Mond an, der durch seine stetige Veränderung die Menschen stets fasziniert habe. Früher habe man sehr genau darauf geachtet, ob der Mond zunehmend oder abnehmend war, und sein Handeln danach ausgerichtet. Brautschau und Heirat sollten nur im zunehmenden Mond erfolgen. Ein Mond mit Hof habe Unglück angekündigt, ein doppelter Ring Krieg.
Vorsitzender Herbert Vollmer dankte Michaela Neuberger für ihren kurzweiligen und unterhaltsamen Vortrag und die Senioren spendeten ihr reichlichen Applaus.
Danach gab es genügend Gesprächsstoff an den Tischen und die Senioren diskutierten lebhaft über dieses und jenes. Die Veranstaltung endete wie üblich mit einem Vesper, das die Frauengemeinschaft zubereitet hatte.