In seiner letzten öffentlichen Sitzung am Montag vor Weihnachten hat der Nordracher Gemeinderat den Haushaltsplan für das Jahr 2018 verabschiedet. Geplant sind eine ganze Reihe von Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 2,156 Millionen Euro. Wird alles so umgesetzt, muss die Gemeinde zur Finanzierung einen Kredit in Höhe von 1,4 Millionen Euro aufnehmen.
»Das Zahlenwerk ist ambitioniert. Wenn alles umgesetzt werden soll, muss es optimal laufen«, bewertete Bürgermeister Carsten Erhardt das Zahlenwerk. Und auch nur dann müsse die Gemeinde neue Schulden in Höhe von 1,4 Millionen Euro machen. Ende 2017 hat Nordrach gerade noch Schulden in Höhe von 181.500 Euro. In den letzten sechs Jahren habe die Gemeinde die eingeplanten Kredite jeweils nicht in Anspruch nehmen müssen. Insgesamt sei der Haushaltsplan für das Jahr 2018 positiv, stellte Bürgermeister Carsten Erhardt fest.
Positives Ergebnis in Höhe von 309.330 Euro
Rechnungsamtsleiter Nicolas Isenmann berichtete, dass sich der Haushaltsplan 2018 gegenüber der Einbringung in der Novembersitzung nur noch unwesentlich verändert habe. Die Erträge im Ergebnishaushalt addieren sich auf 4,888 Millionen Euro. Diesen stehen Aufwendungen in Höhe von 4,579 Millionen Euro gegenüber. Der Haushaltsausgleich wird erreicht und ein positives Ergebnis in Höhe von 309.330 Euro erwirtschaftet. Der Liquiditätsüberschuss im Ergebnishaushalt liegt bei 566.290 Euro. Die Gemeindesteuern und Gebühren werden nicht erhöht. Ausgenommen davon sind die Friedhofsgebühren, die neu kalkuliert werden. Das Ergebnis, informierte der Rechnungsamtsleiter, liege Anfang 2018 vor.
Die Gemeinde Nordrach rechnet im Jahr 2018 mit Schlüsselzuweisungen von knapp einer Million Euro und einer kommunalen Investitionspauschale in Höhe von 202.420 Euro. Die Gewerbesteuer ist auf 500.000 Euro veranschlagt, der Einkommensteueranteil liegt knapp über einer Million Euro. Auch der Umsatzsteueranteil liegt mit 250.000 Euro deutlich über dem Vorjahr. Die Entwicklung bei den Einnahmen sei »sehr erfreulich«, so Rechnungsamtsleiter Isenmann. Ausreißer nach unten ist die Gewerbesteuer, die nach der Schließung des Morada-Hotels von 101.000 Euro auf nur noch 60.000 Euro abrutschen wird. Aus dem Gemeindewald sollen 256.900 Euro in die Gemeindekasse fließen.
Die Aufwendungen im Ergebnishaushalt unterteilen sich zu jeweils rund einem Drittel auf die Personalausgaben, Transferaufwendungen sowie Sach- und Dienstleistungen. Erwirtschaftet werden müssen nach dem neuen Haushaltsrecht auch ordentliche Abschreibungen in Höhe von 501.410 Euro. Im Ergebnishaushalt sind wichtige Unterhaltungsmaßnahmen eingeplant. 95.000 Euro fließen in Straßen und Brücken, 40.000 Euro in das Freibad, 80.000 Euro in die Kanalunterhaltung und 60.000 Euro in den Unterhalt von Wasserleitungen.
Wasserversorgung, Breitbandausbau und Ortsmitte
Der Finanzhaushalt hat bei den Einzahlungen ein Volumen von 7,37 Millionen Euro. 63 Prozent davon entfallen auf Einzahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit (4,64 Millionen), knapp 18 Prozent auf die Investitionstätigkeit (1,325 Millionen) und 19 Prozent auf die Finanzierungstätigkeit (1,4 Millionen Euro).
Aus dem Landessanierungsprogramm erwartet die Gemeinde 420.000 Euro Zuschüsse für die Rathaussanierung und 630.000 Euro für das Sanierungsgebiet Ortsmitte. 100.000 Euro will die Gemeinde aus Grundstücksverkäufen erlösen.
Die Auszahlungen im Finanzhaushalt addieren sich auf 7,553 Millionen Euro. Davon entfallen 4,07 Millionen Euro auf die laufende Verwaltungstätigkeit und 3,45 Millionen Euro auf Investitionen. 21.500 Euro sind für die ordentliche Tilgung eingeplant.
Die Investitionen unterteilen sich in Baumaßnahmen in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden sind 1,05 Millionen Euro ausgewiesen. 222.560 Euro stehen für den Erwerb von beweglichem Vermögen zur Verfügung.
Größter Kostenpunkt bei den Baumaßnahmen ist die Sanierung des Rathauses mit 700.000 Euro. Planungskosten für die Hansjakob-Halle entstehen mit 50.000 Euro. Die Planungen für die Freiflächengestaltung in der Ortsmitte werden mit 200.000 Euro beziffert. Der Abriss und Neubau des Wasserhochbehälters Helgenbühl kostet 343.000 Euro. Der Neubau des Quellsammelschachtes Kolonie ist mit 88.000 Euro veranschlagt. 250.000 Euro investiert Nordrach in den Breitbandausbau, 100.000 Euro in die LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung, 25.000 Euro in den Ausbau von Wanderwegen und 400.000 Euro in die Sanierung der Brücke Ostermann.
Für den Kauf eines Bauhoffahrzeugs plant die Gemeinde im Jahr 2018 110.000 Euro ein. 1,05 Millionen Euro stehen für den Kauf von Grundstücken und Gebäuden im Sanierungsgebiet Ortsmitte zur Verfügung. Sonstiges bewegliches Vermögen soll im Wert von 112.560 Euro angeschafft werden.