Das denkmalgeschützte Nordracher Rathaus wird seit dem Frühjahr 2017 saniert. Durch den Anbau eines Treppenturms mit Aufzug kann es künftig barrierefrei betreten werden.
Der Zugang zum Rathaus bleibt wie bisher an der Südseite des Gebäudes. Im Erdgeschoss wird zusätzlich eine neue und behindertengerechte WC-Anlage eingerichtet und der Flurbereich großzügiger gestaltet. Ebenso wird der Zugang ins Büro im Erdgeschoss durch den Einsatz eines Glaselements freundlicher gestaltet.
Die Räume im ersten und zweiten Stock sind über eine Treppe oder mit dem Aufzug zu erreichen. Diese befinden sich im neuen Treppenturm an der nördlichen Gebäudeseite. Im ersten Obergeschoss bleiben die Büroräume unverändert. Sie erhalten alle eine neue Verkabelung. Im zweiten Obergeschoss werden bergseits zwei neue Büros eingerichtet, außerdem ein Serverraum. Im südwestlichen Bereich ist ein Sitzungsraum mit ca. 50 qm Fläche geplant. Eine Teeküche und eine Toilettenanlage vervollständigen diese Einheit. Das Dachgeschoss bleibt im Rohzustand und wird nur thermisch isoliert. Eine evtl. nötige Schädlingsbekämpfung befindet sich noch in gutachterlicher Ausarbeitung.
Sämtliche Fenster werden erneuert, die alten Fenster stammen aus der Zeit um 1980 und genügen weder den heutigen thermischen Anforderungen noch dem Denkmalschutz. Die gesamte Außenfassade einschließlich Dachuntersichten wird auf Mängel überprüft, ausgebessert und erhält einen neuen Anstrich.
Die Baukosten waren ursprünglich auf 1,1 Mio. Euro veranschlagt. Architekt Christian Bruder rechnet damit, dass die tastsächlichen Kosten aufgrund der Preissteigerungen und zusätzlichen Leistungen um 10 Prozent höher liegen werden. Die Gemeinde erhält aus dem Landessanierungsprogramm Zuschüsse in Höhe von ca. 50 Prozent der Baukosten und vom Ausgleichsstock weitere 100.000 Euro. Die Gemeinde hat somit noch ca. 500.000 Euro Eigenleistungen zu erbringen.
Die Sanierung des Rathauses sollte nach dem ursprünglichen Bauzeitenplan eigentlich bis November 2017 abgeschlossen sein. Es gab aber erhebliche Verzögerungen, gleich aus mehreren Gründen, erklärte Architekt Christian Bruder.
Die gute konjunkturbedingte Auslastung der einzelnen Baufirmen erschwerte eine bauzeitgemäße Abwicklung, da oft Personal fehlt. Auch die Bereitstellung von Baumaterial durch Zulieferer sorgte für Montageverzug. Bei einzelnen Gewerken wurde deswegen auch kein Angebot abgegeben. So musste erst eine Firma gefunden werden, die bereit war, die Arbeiten trotz Auslastung auszuführen, was wiederum zu Zeitverzögerung und Preisanstiegen führte. Zusätzliche brandschutzrechtliche, statische und denkmalpflegerische Bauauflagen und gewünschte Leistungssteigerungen führten zu weiteren Verzögerungen. Eine zusätzliche Erschwernis der Abwicklung liegt auch am Umbau bei laufendem Betrieb.
Wie bei einem Umbau immer zu erwarten ist, gab es auch manche Überraschungen im Bestand, die nicht vorhergesehen werden und daher auch nicht eingeplant werden konnten.
Der Abschluss der Rathaussanierung ist nun auf März 2018 vorgesehen.