Die Offenhaltung der Landschaft ist ein wichtiges Ziel, das auch die Gemeinde fördern möchte. Nun geht es darum, wie dies am effektivsten geschehen kann. Die Gemeindeverwaltung schlug vor, in den kommenden zwei Jahren die Nutzung von Mulchern zu fördern und will jährlich 15.000 Euro in das Projekt investieren. Auf den Kauf eines Gerätes soll zunächst verzichtet werden.
In der Gemeinderatssitzung kam es zu einer offenen Diskussion an der auch die zahlreich erschienenen Landwirte teilnehmen konnten. „Wir haben uns schon lange miteinander Gedanken gemacht. Es wurden schon verschiedene Geräte vorgestellt“, informierte Bürgermeister Carsten Erhardt. Die Verwaltung sehe es zunächst als beste Lösung, die Nutzung von Mulchern zu fördern. Als Beispiel nannte Erhardt die Gemeinde Oberwolfach, wo seit zwei Jahren die Landwirtschaft auf diese Weise gefördert werde.
Für Nordrach schlug die Verwaltung eine Übernahme von 60 Prozent der Maschinen- und Mannkosten vor, maximal 100 Euro je Einsatzstunde. Der Gesamtbetrag solle auf 15.000 Euro jährlich gedeckelt werden. Projektstart ist Januar 2018. Die kommenden zwei Jahre wolle man dann Erfahrungen sammeln, wie oft und welche Geräte für die Offenhaltung der Landschaft zum Einsatz kommen.
Aus den Reihen der anwesenden Landwirte gab es verschiedene Argumente zu dem Thema. Durch die Ausweisung von FFH-Schutzgebieten würden erhöhte Anforderungen auf die Landwirte zukommen, stellte Maria Schwarz fest und kritisierte, dass das Gesetz einer Enteignung nahekomme. Heinrich Uhl stellte fest, dass Flächen, auf der noch Tiere grasen, einfacher und effektiver gepflegt werden können, als solche, die schon verwildert und mit Dornen bewachsen sind. Den geplanten Fördersatz von 60 Prozent sieht er als zu gering. Landwirt Stefan Vollmer schlug vor, Tierhalter stärker zu fördern und schlug einen Satz von 80 Prozent vor.
Dieser Vorschlag fand auch in den Reihen der Gemeinderäte Zustimmung. Nun soll eine Projektgruppe bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderats am 18. Dezember 2017 noch konkrete Vorschläge ausarbeiten. Die Landwirte Stefan Vollmer, Bernd Repple und Heinrich Uhl erklärten sich bereit, sich mit dem Bürgermeister und den Gemeinderäten an einen Tisch zu setzen, um die Vorschläge auf einen Punkt zu bringen und einen guten Kompromiss zu finden.
Fördersätze werden erhöht
Bei der Festsetzung der Fördersätze geht es der Gemeinde um eine nachhaltige Stärkung der Landwirtschaft. Auch bei diesem Tagesordnungspunkt kam es zu einer lebhaften Aussprache mit den Landwirten. Das Ergebnis war, dass die Förderung von Vieheinheiten von 20 auf 36 Euro angehoben wird. Gefördert werden künftig „raufutterfressende Tiere“, damit hier neben Rindern und Schafen auch Pferde usw. in die Förderung mit aufgenommen werden.
Der Kostenanteil der Besamung steigt von 50 auf 70 Prozent. Die Mutterkuhprämie wird von 10 auf 20 Euro verdoppelt. Die Ausgleichszulage steigt von 170 auf 190 Euro und die Transportkostenzulage von 45 auf 50 Euro.
Einig waren sich Gemeinderat und Landwirte in der Einschätzung, dass die Offenhaltung der Landwirtschaft mit der Tierhaltung
am effektivsten funktioniere. Die Gesamtprojektkosten, so die Kalkulation der Verwaltung, belaufen sich auf rund 15.000 Euro.