Am verregneten 1. Mai trafen sich zur diesjährigen Themenwanderung »Wald im Wandel« sieben meist gut beschirmte Wanderer und eine Power-Hündin, die an der langen Leine rannte.
Der Wanderführer Nikolaus Bruder hatte seine Wanderroute so ausgesucht, dass er von der Entstehung des Waldes mit den ersten Pionierbaumarten über Misch- und Monokulturen umfassend an Beispielen informieren konnte.
Die nachhaltige schweißtreibende Bearbeitung des Waldes erledigten früher die kräftigen Waldarbeiter und Schwarzwälder Pferde. Der ausgeklügelte, energiesparende Holzabtransport über spezielle noch sichtbare Sandsteinrampen am Wegrand oder die noch andeutungsweise vorhandenen Reste von ehemaligen Holzriesen waren ebenso Thema, wie die einst großflächige Abholzung des Waldes zur Glasherstellung in den großen Waldgebieten im Hintertal von Nordrach. Heute erinnern nur noch kleine Glasscherben, Schlacken oder Mauerreste an diese Epoche. Auch der Wald ist wieder hochgewachsen. Heutzutage finden wir für die industrielle Holzernte mit schwerem technischem Gerät die dafür nötigen »Waldautobahnen«. Früher fand man die Hochsitze oft versteckt im Wald, heute sind sie meist gut sichtbar am Wegrand platziert. Der Wald ist beliebt bei Erholungssuchenden, die fast rund um die Uhr im Wald anzutreffen sind.
Lässt die vielseitige moderne Freizeitgestaltung, teilweise auch in der Nacht mit Geocaching frei im Gelände, Wandern, Joggen, Nordic Walking, Mountainbikes und Single Trails den Waldbewohnern noch die nötige Ruhe und einen Rückzugsraum? Wie verändert sich der Wald durch den Klimawandel, wie lange gedeihen noch die Flachwurzler wie Fichten? Wie geht es weiter mit den Eschen, die seit einigen Jahren vom Eschentriebsterben, einem Pilzbefall stark minimiert werden? Viele Fragen stehen noch im Raum und regen zum Nachdenken an.
Die Gesprächsrunde wurde bei der Einkehr im Trockenen noch weitergeführt. Dankeschön für diese lehrreiche und informative Wanderung.