Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr wurden mit der Wahl des Feuerwehrausschusses die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Verdiente langjährige Kameraden konnten geehrt werden.


Im Lehrsaal des Feuerwehrgerätehauses begrüßte Kommandant Heiko Spinner zunächst alle aktiven Mitglieder, die Altersmannschaft, die Jugendfeuerwehr sowie Bürgermeister Carsten Erhardt. Als Vertreter des Gemeinderates hieß er Ansgar Horsthemke und Christian Schwendemann herzlich willkommen. Die DRK-Ortsgruppe war ebenfalls mit zwei Mitgliedern der Einladung gefolgt.
Die Totenehrung galt besonders Alterskamerad Bernhard Bruder, welcher leider Anfang des Jahres verstorben war.
Kein größerer Einsatz
Die Tätigkeitsberichte begann Schriftführer Rolf Braun in ausführlicher Weise. Zum Glück blieb man von größeren Einsätzen verschont. Die Wehr wurde zu einem PKW-Brand, Zimmerbrand, Türöffnung, Tierrettung, umgestürzten Bäumen, einem Fehlalarm und als Zubringer für die Besatzung des Rettungshubschraubers alarmiert. Um für solche Einsätze entsprechend vorbereitet zu sein, traf man sich insgesamt zu 17 Übungen und fünf Fortbildungen mit den unterschiedlichsten Themen. Die Atemschutzträger absolvierten zusätzlich eine Heißausbildung in Ettenheim und die Atemschutzübungsstrecke in Hausach. Am Schulgebäude wurde die Hauptübung im Frühjahr durchgeführt, die Herbstübung fand beim Anwesen Huber/Echtle auf der Letscheck statt. Bei beiden Übungen festigte man auch die Zusammenarbeit mit der Stützpunktfeuerwehr aus Zell a. H. und dem DRK-Ortsverein Nordrach.
Die Ausbildung wurde ebenfalls nicht vernachlässigt. So absolvierten sieben Kameraden erfolgreich die Grundausbildung Teil I in Gengenbach sowie den Sprechfunkerlehrgang in Haslach. Beide Lehrgänge bilden die Grundlage für weitere Ausbildungen, welche in diesem Jahr mit der Ausbildung dieser Kameraden zu Atemschutzgeräteträgern fortgesetzt wird. Zudem besuchen Kommandant Heiko Spinner und sein Stellvertreter Harald Hoferer den Zugführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.
Mit Nicole Drischel und Ion Miculaicuic konnten erneut zwei Quereinsteiger in die Wehr aufgenommen werden. Aus der Jugendfeuerwehr kamen Lukas Lehmann und Sebastian Schwarz hinzu. Somit ist der Mitgliederstand auf 36 angestiegen, was für die Größe der Gemeinde recht ordentlich ist. Die Jugendfeuerwehr setzt sich aus zwei Mädchen und fünf Jungs zusammen und die Altersabteilung besteht momentan aus sechs Kameraden.
Der Feuerwehrausschuss traf sich zu 12 Sitzungen, wo insgesamt nahezu 100 Tagesordnungspunkte zu bewältigen waren.
Bei der Genussmesse und bei den Fasentumzügen übernahm die Wehr den Verkehrsdienst. Zahlreiche Maien mussten traditionell gestellt werden. Dem neuen Kommandanten nach seiner Wahl und gleich zweimal landete der Storch, zuerst bei Christian Bächle und nur kurze Zeit später bei Bernd Oehl, die beide jeweils Vater einer Tochter wurden. Wie üblich stellte die Wehr an der Fasent zudem den Narrenbaum.
Kameradschaftspflege ist weiter wichtig
Wichtig im Jahresverlauf und für eine gute Stimmung in der Truppe unerlässlich sind die Aktivitäten zur Kameradschaftspflege. Die Zipline-Area im Heubachtal bei Schiltach war das erste Ziel. Am Vatertag führte die Familienwanderung zur Rautschhütte und der dreitägige Jahresausflug in die Kaiserstadt Nürnberg. Ein Hüttenabend wurde organisiert und um die Verbundenheit mit den Nachbarwehren zu zeigen, besuchte man zusammen mit Frauen und Kindern deren Feste.
Auch an der Rautschhütte gab es wieder einiges zu werkeln. Unter der Leitung von Hüttenwart Günter Schnurr galt es das Brennholzlager aufzufüllen und einige Reparaturen mussten durchgeführt werden. Turnusmäßig war die Feuerwehr wieder mit der Bewirtung der Nordracher Kilwi an der Reihe.
Fast ein ganzes Jahr nahmen Organisation und Vorbereitung in Anspruch und nur mit der tatkräftigen Unterstützung der Frauen, weiterer Familienangehöriger, Freunden und Mitglieder Nordracher Vereine konnte dieses Großereignis letztendlich erfolgreich gestemmt werden.
Aktivitäten der Jugendfeuerwehr
Jugendwart Heiko Spinner, der zusammen mit Florian Brückner und Manuel Nepple die Jugendfeuerwehr leitet, konnte über zahlreiche Aktivitäten der Jugendlichen
berichten. Insgesamt 23 Übungsabende mit den unterschiedlichsten Themen hielt man ab. Bei der Frühjahr- und Herbstübung stellten die Jugendlichen die »Verletzten«. Bei der Kilwi Bewirtung waren alle tatkräftig dabei. Am Kilwimontag wurde der Kindernachmittag organisiert. Die Verteilung der gelben Säcke übernahm die Jugendwehr und am Nordracher Weihnachtsmarkt konnte mit dem Verkauf von Bruzzelfleisch ein sehr gutes Geschäft gemacht werden. Ein Hüttenwochenende, der Besuch im Europabad in Karlsruhe und eine Schneewanderung rundeten das umfangreiche Jahresprogramm ab.
Ehrenkommandant und Obmann der Altersabteilung, Reiner Braun, berichtete über rege kameradschaftliche Aktivitäten der Senioren. Unter anderem unternahm man einen Ausflug zusammen mit den Kameraden des Harmersbachtals. Am Kreis-Alterstreffen in Unterharmersbach wurde ebenso teilgenommen, wie an der Weihnachtsfeier der aktiven Wehr. Leider musste man sich Anfang des Jahres von Alterskamerad Bernhard Bruder verabschieden, welcher unerwartet verstorben war. Unter großer Beteiligung wurde ihm die letzte Ehre erwiesen, Ehrenkommandant Reiner Braun verlas bei der Trauerfeier in der Pfarrkirche einen bewegenden Nachruf.
Kassierer Günter Schwarz trug im Anschluss an die Tätigkeitsberichte den Kassenbericht vor. Die Kilwibewirtung konnte nicht ganz das Ergebnis der letzten Kilwi erreichen, trotzdem berichtete er von einem soliden Kassenstand. Geprüft wurde die Kasse von Clemens Bühler und Andre Armbruster, welche eine einwandfreie Führung feststellten und die Versammlung um Entlastung des Kassierers baten.
Dank für den Einsatz
In seiner Ansprache bedankte sich Bürgermeister Erhardt für den ehrenamtlichen Einsatz aller Mitglieder der Nordracher Feuerwehr. Es muss immer mehr von der kostbaren Freizeit geopfert werden, um zum Beispiel die notwendigen Ausbildungen zu besuchen und die Fahrzeuge und Geräte einsatzbereit zu halten. Auch den jeweiligen Familienangehörigen dankte er für das Verständnis, wenn mal wieder die Feuerwehr ruft. Dem neuen Führungstrio bescheinigte er ein hervorragendes erstes Jahr ihrer Tätigkeiten und freute sich über deren außerordentlichen Einsatz für die Allgemeinheit. Der Feuerwehrbedarfsplan für 2017 wurde vom Gemeinderat genehmigt und man könne auch weiterhin mit der notwendigen finanziellen Unterstützung rechnen.
Eine besondere Freude für Kommandant Heiko Spinner war es nun, verdiente Feuerwehrkameraden für 25 Dienstjahre in der Nordracher Feuerwehr zu ehren. Das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg erhielten Clemens Bühler, Christian Bächle und Michael Lehmann. Zusammen mit der Urkunde erhielten sie noch einen Gutschein, finanziert aus der Kameradschaftskasse und von der Gemeinde eine Flasche Nordracher Apfelsecco.
Turnusmäßig stand die Wahl des Feuerwehrausschusses an. In geheimer Wahl wurden Andre Armbruster, Rolf Braun, Clemens Bühler, Thomas Decker, Lothar Doll, Fabian Lehmann, Manuel Nepple und Günter Schwarz für die nächsten fünf Jahre in dieses Gremium gewählt. Kraft ihres Amtes gehören dem Ausschuss zudem Kommandant Heiko Spinner, seine Stellvertreter Harald Hoferer und Clemens Isenmann, Jugendwart Florian Brückner sowie Altersobmann Reiner Braun an.
Neue Strukturen
In seinem Rückblick auf das erste Jahr seiner Kommandantentätigkeit dankte Heiko Spinner seinen beiden Stellvertretern Harald Hoferer und Clemens Isenmann für deren Unterstützung.
In unzähligen Gesprächen, Diskussionen und Telefonaten wurde versucht, neue Strukturen zu schaffen, was nicht immer einfach und sehr zeitaufwändig war. Auch die Mitglieder des Feuerwehrausschusses nahmen viel zusätzliche Zeit in Kauf, um die zahlreichen Aktivitäten zu planen und umzusetzen.
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit stand er vor der Herausforderung einen neuen Gerätewart zu finden, da Reiner Braun nach 20-jähriger Tätigkeit sein Amt abgab. Er war froh, dass sich mit Christian Karle, Michael Huber und Michael Lehmann gleich drei Kameraden bereit erklärten, sich dieser immer umfangreicher werdenden Tätigkeit von Pflege und Wartung der Fahrzeuge und Geräte zu widmen.
Allen Kameraden und Kameradinnen sprach er ein großes Lob aus. Wenn er auf das letzte Jahr zurückblicke, war immer genügend Personal da, um ordentliche Übungen durchführen zu können, was immens wichtig ist, wenn der Ernstfall eintritt. Die Frauen und Freundinnen vergaß er natürlich auch nicht, deren Hilfe bei den Festen unerlässlich ist und die oft viel Verständnis aufbringen müssen, wenn der Partner mal wieder seine Freizeit bei der Feuerwehr verbringt.
Zum Abschluss gab er noch einen kurzen Ausblick auf die kommenden Aktivitäten. Demnächst wird im Gerätehaus die neue Schließanlage installiert, sodass auch bei einem Alarm eine Tür automatisch entriegelt, und auch Kameraden ohne Schlüssel sofort Zutritt in das Gebäude haben. Die neue Verwaltungssoftware wird momentan mit Personaldaten gefüttert.
Die Frühjahrshauptübung wird am 18. März am Sägewerk Echtle durchgeführt. Die bewährte Familienwanderung am Vatertag ist bereits in Planung und ein Tagesausflug soll im Herbst mit Frauen, Freundinnen und Kindern mit der Bahn durchgeführt werden. Mit dem Wunsch für ein unfallfreies und gesundes Dienstjahr beschloss der Kommandant die Versammlung.