Seit 1957 macht Franz Josef Hart regelmäßig Urlaub in Nordrach. Mit seiner Frau Gerlinde wurde er nun für seinen 30. Aufenthalt auf dem Muserhof geehrt.Franz Josef Harth kommt seit 1957 nach Nordrach. »Anfangs waren wir bei der alten Frau Spitzmüller, wo sich jetzt der Partyservice Spitzmüller befindet«, erzählt er. »Als sie dann 1998 gestorben ist, haben wir bei der Familie Muser angerufen, seitdem sind wir immer hier auf dem Muserhof, im Schnitt sieben Tage, aber es können auch mal drei oder 14 Tage sein.«
Durch seinen Vater ist Franz Josef Harth einst nach Nordrach gekommen, »der war hier zur Kur – in der ehemaligen Lungenklinik, in der jetzt das Morada-Hotel ist«. Seitdem macht der heute 77-Jährige regelmäßig Urlaub in Nordrach, seit 1964 in Begleitung seiner Frau Gerlinde (74). Auch die Tochter war als Kind stets dabei, und anschließend – bis zu dessen 16. Lebensjahr – der heute 28-jährige Enkel.
»Nordrach ist ein sehr schöner Ort«, findet Franz Josef Harth. Umso mehr, als es sich um einen Kurort handelt. Der einstige Verwaltungsmann kennt das Dorf noch »als urig, wie es damals war«, und hat die seitherige Entwicklung kontinuierlich miterlebt. »Mir gefällt es hier halt sehr, und meiner Frau auch«, betont er.
Früher ist das Ehepaar viel und lange gewandert, »es ist ja sehr schön oben im Wald.« Mittlerweile sind jedoch kürzere Wege angesagt, den Hasenberg zum Beispiel hoch und über Allmend dann wieder zurück. »Ich sage immer, in Nordrach ist es für Wanderer einfach«, so Franz Josef Harth. Denn die Wanderwege führen in der Regel vom Standort aus zunächst in die Höhe, »und wenn man irgendwann müde ist und wieder zurück will, dann geht es ganz einfach abwärts.«
Wobei es sich ergeben hat, dass das in Völklingen wohnende Ehepaar Harth sich seit zehn Jahren mit einer Gruppe von sechs Paaren aus dem Elsass auf dem Muserhof trifft. Immer zu Weihnachten beziehungsweise Silvester, »wir melden uns dann immer schon gleich für das nächste Jahr an.« Obwohl fast alle Mitglieder in unterschiedlichen Orten und bis zu 100 Kilometer voneinander entfernt wohnen, fahren sie jedes Jahr gemeinsam in Urlaub. Auch treffen sie sich zu jedem einzelnen Geburtstag, um mit einem gemeinsamen Mittag- und Nachtessen zu feiern.
Zu den Mitgliedern dieser Gruppe gehört das Ehepaar Marie Josee und Bruno Rietherer (Lingolsheim/Elsass). Sie waren diesmal mit ihrer Enkelin gekommen und wurden für ihren 20. Aufenthalt geehrt.
Für ihren zehnten Aufenthalt auf dem Muserhof geehrt wurden Frau Renee Felter (Geispoldsheim/ Elsass), Brigitte und Jacques Kieffer (Lingolsheim), Huguette und Jean Claude Krause (Ichtratzheim), Elisabeth und Jean Spitz (Kunheim), Brigitte und Bernard Troesch (Jetterswiller). Allesamt wohnhaft im Elsass.
Die einzelnen Ehrungen im liebevoll eingedeckten Gästeraum wurden jeweils mit gegenseitigem, herzlichen Applaus bedacht. Und natürlich stieß die Runde mit einem Glas Sekt auf das große Ereignis an.
Die Gäste erhielten je eine Ehrungsurkunde sowie Präsente in Form beerigen Moospfafflikörs von Nordracher Obstbrennern, Pralinen der Nordracher Schokoladen- und Pralinenmanufaktur Choco-L, Apfelsecco vom Nordracher Saftladen respektive einen Einkaufsgutschein – als Dank im Namen der Gemeinde und der Touristen-Info.
Diesem Dank schloss sich das Ehepaar Muser an – und wurde selbst für die offensichtlich höchst ansprechende Art bedankt, mit der sie ihre Pension führt: »Es ist toll, auf dem Muserhof immer wieder Ehrungen von Gästen vornehmen zu können, die über viele Jahre hinweg wiederkommen«, so der stellvertretende Bürgermeister Günter Eble. Umso mehr, als auch die Altbauern noch auf dem Hof leben und helfen. »Das trifft man in dieser Form nur noch selten«, meinte er, »da muss man als Gemeinde stolz sein, dass man so ein Haus noch hat – die Familie Muser macht das mit Bravour.«




