Das E-Werk Mittelbaden spendet 500 Euro an die Kitzrettung Ortenau. Die kann das Geld gut gebrauchen. Technik, Ausbildung und Lizenzen, die junge Wildtiere vor dem Mähtod schützen, sind kostspielig.
Lothar Baier vom E-Werk Mittelbaden und Marco Jörger vom Überlandwerk Mittelbaden haben eine Spende in Höhe von 500 Euro an die Kitzrettung Ortenau übergeben an Georg Schilli, dem 1. Vorsitzenden der Kitzrettung Ortenau, und Patrick Buchholz, Leitung Team Kinzigtal der Kitzrettung Ortenau. Die Kitzrettung Ortenau e.V. wurde 2020 gegründet.
Wärmebild-Drohnen retten Wildtiere vor dem Mähtod
Rehkitze werden in den ersten Wochen nach ihrer Geburt oft von ihrer Mutter in hohem Gras abgelegt, damit die Jungtiere dort vor Bedrohungen versteckt sind. Werden die Wiesen in der Region bald gemäht, hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Rehkitze vor dem Mähwerk der Traktoren zu retten. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins überfliegen die Wiesen mit Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, um die Rehkitze im hohen Gras zu erkennen.
Im vergangenen Jahr konnte der Verein dadurch 750 Rehkitze schützen. Neben Rehkitzen werden auch Vogelgelege, Feldhasen und Füchse gefunden und vor dem Mähwerk gerettet.
Das Angebot des Vereins ist kostenlos. Wiesen, die bald gemäht werden sollen, kön- nen online angemeldet wer- den unter: www.kitzrettung- ortenau.de. Dort finden sich auch weitere Informationen zum Verein.
Unfallfreie Tage führen zur Spende
Lothar Baier, Sicherheitsingenieur im E-Werk Mittelbaden, erklärt, wie die Spendensumme entstanden ist: „In unserem Unternehmen hat das Thema Arbeitssicherheit höchste Priorität, schließlich dient sie dem Schutz aller Beschäftigten. Um die erfolgreiche Verhütung von Arbeits- und Wegeunfällen messbar zu machen, gibt es die digitale Unfalluhr, auf der die unfallfreien Tage im Unternehmen angezeigt werden. Bei Erreichen von 50 beziehungsweise 100 Tagen spendet das E-Werk Mittelbaden an eine gemeinnützige Einrichtung einen Geldbetrag. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Spende zu mehr Tierschutz in unserer Region beitragen können.“
E-Werk-Mitarbeiter gehört zu den Rettern
„Ich bin selbst seit diesem Jahr Mitglied in der Kitzrettung Ortenau“, erzählt Marco Jörger, Mitarbeiter des Überlandwerks Mittelbaden und Ideengeber für den Spendenzweck. „Das Drohnenfliegen war zuvor ein Hobby von mir. Durch den Verein kann ich mein Hobby damit verbinden, etwas Gutes zu tun. Als Spendenempfänger habe ich die Kitzrettung Ortenau vorgeschlagen, da der Verein komplett spendenfinanziert ist und die Drohnen aufgrund der integrierten Wärmebildkameras sehr teuer sind.“
Förderung allein reicht nicht
„Momentan sind wir dabei, eine neue Drohne anzuschaffen“, erzählt Georg Schilli, 1. Vorsitzender der Kitzrettung Ortenau. „Die Drohne wird zwar vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert, doch der Eigenanteil ist trotzdem noch recht hoch. Zudem haben wir immer laufende Kosten, beispielsweise für neue Drohnen-Akkus oder für Lizenzgebühren von Geodaten-Programmen, mit denen bald zu mähende Wiesen eingetragen werden können. Außerdem übernehmen wir auch die Kosten für die Drohnenausbildung für unsere Mitglieder. Wir können diese Spende deshalb gut gebrauchen.“