Fröhlicher Wortgottesdienst mit dem kleinen Narr

Bunte Kostüme, fröhlicher Gesang und eine besondere Botschaft: In der Narrenmesse in Biberach standen die kleinen und großen Narren im Mittelpunkt.

Am Sonntagmorgen waren große und kleine Narren gleichermaßen in die Kirche St. Blasius in Biberach zur Narrenmesse eingeladen, die als Wortgottesdienst für Familien vom Liturgiekreis vorbereitet worden war. Bergwerksgeister, Biber und Reiherhexen folgten der Einladung genauso wie zahlreiche weitere verkleidete närrische Wesen. Aber auch Gottesdienstbesucher ohne Häs und Verkleidung mischten sich unter die Menge. Alle waren gespannt auf die närrischen Beiträge und freuten sich über die bunte Fasnachtsdekoration des Gemeindeteams rund um den Altarraum und an den Bänken, die den fröhlichen Charakter der Narrenmesse unterstrich.

Licht und Wasser macht den Regenbogen

Alle Kinder durften gleich zu Beginn nach vorne kommen und sich ein Plätzchen auf den Stufen vor dem Altar suchen. So standen sie wortwörtlich im Mittelpunkt. „Einfach spitze“, wie im gleichnamigen Eingangslied, fanden es die Mitglieder des Gemeindeteams, dass der Liturgiekreis unter Leitung von Ulrike Welte mit Instrumentalmusik und Gesang die Feier so lebendig und feierlich werden ließ. Nach dem Kyrieruf und dem Gloria-Loblied folgte das Tagesgebet, das Jesu Anwesenheit in der Mitte der Gemeinde bekräftigte. Anstelle einer Lesung gab es die poetisch anmutende Geschichte vom kleinen Narr, der wusste, dass herzhaftes Lachen aus Tränen entstehen kann. Auch die Metapher vom Regenbogen, der Licht und Wasser – also Tränen – braucht, um zu erstrahlen, zauberte dem einen oder anderen Kirchgänger ein Lächeln ins Gesicht.

Jeder Mensch ist anders

Nach der Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper gab es stilecht zur Fasnacht gereimt ein „Hoch auf die viel beschworenen sieben Leben“. Durchs Verkleiden und Maskentragen erscheint der Traum, in verschiedene Rollen schlüpfen zu können, zum Greifen nah. So kann man als Kapitän das Steuer in die Hand nehmen, als Clown die Leute unterhalten und als Arzt Menschen beim Gesundwerden helfen. All diese verschiedenen Rollen wurden durch jeweils einen Gegenstand symbolisiert, der auf dem Altar abgelegt wurde. So entstand eine Sammlung, und letzten Endes siegte das Bewusstsein, dass es viele verschiedene Lebensentwürfe gibt, doch jeder Mensch sein einziges, wertvolles Leben von Gott selbst geschenkt bekommen hat. Dieses eine Leben mit anderen Menschen zu teilen, kann eine sehr gewinnbringende Erfahrung sein und große Dankbarkeit auslösen.

Auch die von Schulkindern vorgetragenen Fürbitten widmeten sich der Empathie und Aufmerksamkeit für die Mitmenschen, sodass alle beschützt und begleitet durch die närrischen Tage kommen – und darüber hinaus.

Fröhliche Kostümierung

Es folgte die Kommunionfeier, die durch die Kostümierungen auch bei den Kindern für große Augen sorgte. Die Kinder durften sich ein Kreuzzeichen bei den Kommunionhelfern abholen und wurden so aktiv miteinbezogen. Nach der Kommunion wurde die Idee des kleinen Narren noch einmal aufgegriffen und der Spaß und die Freude in den Mittelpunkt gestellt, die uns das närrische Treiben und die fröhliche Narretei zu schenken vermag.

Das Schlusslied „Gottes guter Segen“ bot allen eine gute Möglichkeit, beschwingt den Heimweg beziehungsweise die Weiterreise zum Narrentreffen in Oberkirch anzutreten. Richtig Stimmung kam auf, als die Mitwirkenden des Liturgiekreises das Lied „Ein bisschen Spaß muss sein“ zum Auszug anstimmten. Die Kinder durften Luftballons mitnehmen, und viele genossen das schöne Wetter noch bei einem Plausch auf dem Kirchenvorplatz – und waren sich sicher: Zum nächsten Familiengottesdienst kommen wir wieder!