DRK-Ortsverein Biberach konnte mit der feierlichen Fahrzeugweihe sein neues Einsatzfahrzeug in den Dienst nehmen.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter SchwendemannEs war ein großer Tag für den DRK-Ortsverein Biberach: Mit einer feierlichen Fahrzeugweihe konnte das neue Einsatzfahrzeug offiziell in den Dienst genommen werden. Es ersetzt das bisherige Fahrzeug, das mit 36 Jahren inzwischen ein echter Oldtimer geworden ist.
Die Anschaffung des neuen Fahrzeuges wurde vom Ortsverein Biberach mit der Unterstützung von Spendern selbst gestemmt. Bei der Feierstunde gab es deshalb auch kritische Worte. Kreisgeschäftsführer Volker Halbe kritisierte das Land Baden-Württemberg, das seinen finanziellen Pflichten bei der Ausstattung des Deutschen Roten Kreuzes nicht nachkommt.
Feierstunde im Rietsche-Saal
Die Feierstunde fand im schön geschmückten Rietsche-Saal statt. Ein Saxophon-Ensemble des Blasorchesters Biberach sorgte für musikalischen Hörgenuss. Der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Andreas Erichson konnte allen voran Kreisgeschäftsführer Volker Halbe, Bürgermeister Jonas Breig und Ortsvorsteher Klaus Beck begrüßen. Gemeinde- und Ortschaftsräte, Vertreter der Biberacher Blaulichtfamilie und natürlich zahlreiche Aktive des DRK-Ortsvereins nahmen an dem freudigen Ereignis teil.
Der Dank von Andreas Erichson galt den Spenderinnen und Spendern, ohne deren Unterstützung die Anschaffung nicht möglich gewesen wäre. Das offizielle Dankesschreiben und die Spendenbescheinigung wurde von der Bereitschafts leitung Hannelore Müller und Florian Lehmann übergeben.
Ein Beitrag zum Leben retten
Das neue Einsatzfahrzeug sei ein wichtiger Beitrag um Leben zu retten, sagte der Ortsvereins-Vorsitzende. Gleichzeitig wertet er die Anschaffung als ein starkes Zeichen von Gemeinschaft und Solidarität. Das 36 Jahre alte Fahrzeuge wurde in den Ruhestand geschickt. Das neue Einsatzfahrzeug konnte als Gebrauchtwagen von einem befreundeten Ortsverein erworben werden. Nachdem einige Umbaumaßnahmen durchgeführt worden sind, ist es nun für Biberach einsatzbereit.
„Das Fahrzeug ist für uns mehr als ein technisches Hilfsmittel. Es ist Teil unseres Teams“, betonte Andreas Erichson. Gleichzeitig stehe es für das Selbstverständnis des DRK, allen Menschen zu helfen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder sozialem Sta- tus. Allen DRK-Mitgliedern wünschte der Vorsitzende eine unfallfreie Fahrt und dass sie stets gut ans Ziel kommen.
Lob für den DRK-Ortsverein Biberach
„Heute ist ein freudiger Anlass“, überbrachte DRK-Kreisgeschäftsführer Volker Halbe seine Glückwünsche. Er lobte den Ortsverein Biberach, der sehr gut aufgestellt sei und über eine starke Bereitschaft verfüge. Auch die Nachwuchsarbeit sei in Biberach sehr gut. Dass der Ortsverein die Beschaffung des neuen Einsatzfahrzeuges selbst in die Hand genommen hat, sei aller Ehren wert. Letztlich sei es die gesamte Einwohnerschaft, die von einem leistungsfähigen DRK-Ortsverein profitiere. Das DRK leiste somit echten Bevölkerungsschutz.
Bevölkerungsschutz sei eigentlich die Aufgabe des Landes Baden-Württemberg, merkte der Kreisgeschäftsführer an. Während die Feuerwehren und das THW finanziell stark unterstütz werden, komme das Land seinen Verpflichtungen beim DRK nicht nach. „Das ist sehr traurig“, kritisierte Volker Halbe und berichtet, dass man bislang im Innenministerium kein Gehör gefunden habe. Gerade im ländlichen Raum sei der Bedarf am örtlichen Hilfsdienst sehr groß.
Schnell und sicher zum Einsatz
Es sei eine lange Reise gewesen, bis das passende Fahrzeug gefunden werden konnte, merkte Bürgermeister Jonas Breig an. Auch er lobte die tolle Gemeinschaftsleistung der Mitglieder des DRK-Ortsvereins und dankte ebenfalls allen Sponsoren und Unterstützern. Das neue Fahrzeuge stärke das DRK Biberach. Der Bürgermeister wünschte allen Helferinnen und Helfern, dass sie schnell und sicher zum Einsatz kommen und auch wieder gut und sicher zurück.
Ökumenische Fahrzeugweihe
In ökumenischer Verbundenheit segneten Pfarrer Bonaventura Gerner und Pfarrer Michael Wurtz das neue Einsatzfahrzeug. Pfarrer Gerner unterstrich den wirklich wichtigen Dienst, der von den DRK-Mitgliedern für die Bevölkerung geleistet werde. Vor Krankheiten und Unfällen sei man nicht gefeit. Hier helfe das DRK und auch die technischen Hilfsmittel seien dafür da, das Leben zu schützen.
Pfarrer Michael Wurtz zog das Gleichnis vom barmherzigen Samariter heran, um den DRK-Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Arbeit zu danken. Mit einem Augenzwinkern merkte Pfarrer Wurtz an, dass im biblischen Gleichnis auch ein Esel eine zentrale Rolle gespielt habe. „Der hat den Verwundeten getragen“, stellte fest. Jetzt habe auch das DRK Biberach einen neuen „Esel“.
Gemeinsam wurde gebetet, das „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen und Pfarrer Gerner besprengte das neue Einsatzfahrzeug mit Weihwasser. Pfarrer Wurtz sprach den Wunsch aus, dass das DRK mit seinem Einsatz „die Welt ein bisschen besser und heiler werden lässt“.
Nach der Weihe konnten die Gäste das Fahrzeug in Augenschein nehmen – bis das Martinshorn zum Aufbruch rief. Der erste „Einsatzort“ war an diesem Abend der Rietsche-Saal, wo nach dem offiziellen Teil in froher Runde gefeiert wurde. Bürgermeister Jonas Breig hatte als Dank der Gemeinde einen finanziellen Beitrag übergeben, so dass es sich trotz der großen Investition noch etwas entspannter feiern ließ.
