Ein halbstündiger Stromausfall sorgte für eine ungeplante Überraschung.




Zu ihrem 75-jährigem Jubiläum letztes Jahr erhielt die Biberacher Narrenzunft u.a. einen tollen Gutschein für den Narrensamen: einen Ausflug ins Narrenmuseum des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte (kurz VON) in Kenzingen. Letzten Samstag war es nun soweit und der Gutschein konnte eingelöst werden.
Gespannt ging es auf die Reise nach Kenzingen. Dort angekommen wurden die Kinder mit einem reichlich eingedecktem Frühstückstisch im Keller des Narrenmuseums überrascht. Und wie es auch an der Fasnacht üblich ist, durften allerlei Süßigkeiten natürlich nicht fehlen.
Nach der kleinen Stärkung ging es dann auch schon auf Entdeckungstour. Seit 1976 kann man die fantasievollen Häs der Mitgliedszünfte des VON in einer urigen Atmosphäre in der oberrheinischen Narrenschau bewundern. Mittlerweile ist die Ausstellung auf 350 Figuren und 370 kunstvoll aus Lindenholz geschnitzten Larven, auch Masken genannt, angewachsen und erstreckt sich über fünf Stockwerke.
Nachts im Museum
Zu jeder Hästrägergruppe wurde über deren Geschichte, Namensherkunft und Zusammenstellung des Häs informiert. Die Kinder hörten hierbei gespannt zu. Kurz vor dem Hexenzimmer standen dann alle plötzlich im Dunkeln. Was ist passiert? Es war mucksmäuschenstill. Ist das inszeniert? Nein, war es nicht! Durch Zufall zum richtigen Zeitpunkt gab es in einem Teil von Kenzingen einen halbstündigen Stromausfall. Mit Taschenlampen lief die Führung weiter, was im urigen Haus mit vielen kostümierten Narren zu einem eigenen, passenden Charme führte. Nachts im Museum, sozusagen.
Als die Führung zur eigenen Vogtei kam, der Ortenau, entdeckte so manch ein Kind eine bekannte Zunft, oder sogar die Eigene – die NZ Biberach mit Biber, Reiherhexe und Bergwerksgeist. Hier wurde besonders genau hingeschaut.
Der Winter wurde vertrieben
Zum Abschluss der Narrenreise ging es wieder ganz hinunter in den Keller zur Stadtvogtei Freiburg. Hier ging es laut und bunt zu und her, denn in der Kinderecke konnte sich jedes Kind in einen außergewöhnlichen, bunten Narren mit Maske verkleiden. Der Winter wurde hier schon im Vorfeld vertrieben, denn mit Trommeln, Rätschen, Scheren, Rasseln usw. wurde so viel Lärm produziert, dass der Winter dieses Jahr praktisch keine Chance mehr haben wird.
Zum Schluss wurde mit einem Fasentquiz getestet, wer während der Führung am bes ten aufgepasst hatte. Als Preis erhielten alle Kinder dann ein kleines Geschenk vom VON, sowie als Proviant für die Heimreise für jeden eine Servela mit Brötchen.
Durch den Besuch im Museum konnte den Kindern ein lebendiger Eindruck über unsere alemannische Fasent vermittelt werden, welcher hoffentlich lange in Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank für das tolle Geschenk und den schönen Tag, den die Kinder in der oberrheinischen Narrenschau erleben durften.
Ein Besuch lohnt sich
Das Museum ist übrigens immer samstags, sonntags und an Feiertagen von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!