Biberacher Kirchengemeinde feierte Fronleichnam. „Pilgerweg“ zur Dorfmitte.
Hatte zu Beginn des Gottesdienstes Bernhard Stern, Pfarrer i. R. von Bad Peterstal, noch offengelassen, ob das Regenwetter eine Prozession erlaubt, konnte am Ende der Feier in der Kirche Erika Rieger vom Gemeinde-Team die Prozessionsordnung verkünden.
Pfarrer Stern leitete die Eucharistiefeier mit dem Gedanken ein, dass Jesus sich im Brot den Jüngern zu essen gegeben habe. Gott mache sich klein, um den Menschen nahe zu sein und den Einzelnen wie die Gemeinschaft zu stärken. In der Lesung aus dem Buch Exodus/2. Buch Mose verkündete Mose den Israeliten die Gebote, mit denen ein gutes Zusammenleben mit Gott und den Menschen gelingen kann.
In den Fürbitten wurde der Opfer der Kriege in der Ukraine und im Gaza gedacht und um die Bereitschaft zum Frieden gebetet. Da Jesus sich seinen Gläubigen im Brot, einem wichtigen Nahrungsmittel gegeben habe, liege es nahe, auch für eine gerechte Verteilung der Lebensmittel zu beten. “Sei bei den Bäuerinnen und Bauern und bei allen, die für unsere Nahrungsmittel sorgen; sei bei denen, die sich für Nachhaltigkeit und artgerechte Tierhaltung einsetzen“, schloss sich eine lebensnahe Fürbitte an.
Mitwirkung der Kommunionkinder
Zum „Vater-unser-Gebet“ lud der Zelebrant die Kinder ein, die nach Ostern die Erstkommunion empfangen hatten, mit ihm um den Altar einen Halbkreis zu bilden und so eine Gemeinschaft zu bilden. Er machte deutlich, dass das bekannteste Gebet Jesu eine Bitte um das „tägliche Brot“ beinhalte und so einmal mehr auf den Sinn des Festes hinweise.
Zu Einstimmung auf den bevorstehenden kleinen „Pilgerweg“ durch das Dorf erläuterte Pfarrer Stern den Begriff „Prozession“. Es gehe um ein „Heraustreten“ aus dem geschlossenen Kirchenraum in die Welt mit ihren Schönheiten und Herausforderungen. Vor der Kirche hatten fleißige Hände einen bunten Blumenteppich gelegt. Mitgewirkt haben dabei die beiden Kindergärten St. Barbara und St. Blasius, Rita Finkenzeller, sowie das Gemeinde-Team mit Helfern.
Prozession mit zwei Stationen
Vor der Kirche wartete das Biberacher Blasorchester, um die Gläubigen mit getragenen Klängen zum Haus Kapellenblick, der ersten Station, zu begleiten. Zahlreiche Bewohner *innen hatten am überdachten Eingang Platz genommen, wo auch ein kleiner Altar für die Monstranz aufgestellt war. Vor dem Segen mit dem Allerheiligsten sang die Gemeinde das Lied „Wer unterm Schutz des Höchsten steht, im Schatten des Allmächtigen geht, wer auf die Hand des Vaters schaut, sich seiner Obhut anvertraut…“, um den betagten Hausgästen Mut zu machen.
Danach zog die Kirchengemeinde zur Dorfmitte. Dort sangen die Kommunionkinder zuversichtlich: „Dieses kleine Stück Brot in unseren Händen reicht aus für alle Menschen…Du verwandelst das Brot in Jesu Leib, verwandle du auch uns.“ Die Kinder dankten Gott für die Erwachsenen, die sie auf dem bisherigen Lebensweg begleitet haben: „Eltern, Geschwister und Großeltern, Freunde und Paten, Lehrerinnen und Lehrer und alle guten Menschen“. Die Andacht endete mit dem Segen der Monstranz.
Abschließend dankte Erika Rieger allen, die zum Gelingen des Kirchenfestes beitrugen; so den Betreuerinnen der Kommunionkinder, Gemeindereferentin Anke Haas und Silvia Buchholz, aber auch den Feuerwehrleuten, welche für die Prozession den Verkehr gesperrt hatten. Indessen kehrten die Himmelträger mit dem Geistlichen und der Monstranz zur Kirche zurück. Die Gottesdienstbesucher verweilten noch ein wenig am Platz, um sich an einigen Musikstücken des Blasorchesters zu erfreuen.