Tragischer Unfall am Bahnhof Biberach sorgt für tiefe Betroffenheit

Polizei geht bei dem tödlichen Unfall eines 15-jährigen Jungen am Montagabend von einem tragischen Unglück aus. Schüler und Kollegium des Bildungszentrums Ritter von Buß trauern um ihren Mitschüler.

Tiefe Betroffenheit hat der tödliche Unfall eines 15-jährigen Jungen am Montagabend am Bahnhof in Biberach hervorgerufen. Beim Übertreten der Gleise wurde er von einem durchfahrenden Regionalzug erfasst und so schwer verletzt, dass alle Reanimationsversuche letztlich vergebens geblieben sind.

Tief erschüttert zeigt sich Bürgermeister Jonas Breig, dass die Reanimationsmaßnahmen, die von den Ersthelfern der Freiwilligen Feuerwehr Biberach geleistet wurden, das Leben des jungen Menschen nicht mehr retten konnten.

Große Trauer herrscht am Bildungszentrum Ritter von Buß in Zell a. H., wo ein Trauerpunkt und ein Trauerraum zum Gedenken an den 15-jährigen Mitschüler eingerichtet wurden.

Regionalzug war auf der Durchfahrt

Am Mittwochnachmittag trat die Polizei Offenburg mit ihrer Einschätzung an die Öffentlichkeit. Nach den bisher durchgeführten polizeilichen Ermittlungen ist von folgendem Unfallgeschehen auszugehen: Der 15-Jährige wollte einen aus Richtung Haslach einfahrenden Zug auf Gleis 1 erreichen, da er irrtümlicherweise davon ausgegangen sein soll, mit diesem in Richtung Gengenbach weiterfahren zu können. Dieser Regionalzug war jedoch lediglich auf der Durchfahrt in Richtung Gengenbach.
Der Jugendliche lief dann nach Zeugenaussagen hinter einem auf dem Gleis 2 stehenden bzw. in Richtung Haslach losfahrenden SWEG-Zug über die Gleise und wurde vom durchfahrenden Regionalzug erfasst. Der Lokführer der Regionalbahn, der den 15-Jährigen durch den auf dem Gegengleis stehenden Zug mutmaßlich nicht rechtzeitig sehen konnte, leitete unmittelbar nach Erkennen der Situation einen Nothalt ein und kam wenige hundert Meter nach der Unfallstelle zum Stillstand. Aufgrund der Zeugenaussagen ist derzeit von einem tragischen Unfall auszugehen.

An der Unfallstelle waren neben Rettungskräften und Feuerwehr auch Streifen der Bundespolizei und Landespolizei sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Einsatz.

Überqueren der Gleise ist eine Gefahrenstelle

Bürgermeister Jonas Breig ist unzufrieden mit der Situation am Biberacher Bahnhof. Das Überqueren der Gleise der Schwarzwaldbahn ist dort alltägliche Praxis. Die Schranke muss vom Bahnhofspersonal bei Bedarf geöffnet und geschlossen werden. Beim Bau der neuen Bahnunterführung vor vielen Jahren war von der Bundesbahn bereits in Planung, den Bahnhalt Richtung Norden zu verlegen, damit die Reisenden nicht mehr die Gleise überqueren müssen.

Bürgermeister Jonas Breig berichtet, dass er im Januar dieses Jahres im Zuge des Gemeindeentwicklungskonzepts mit dem Verkehrsministerium in Sachen Biberacher Bahnhof Kontakt aufgenommen habe. Die Planungen im Bahnhofsbereich hätten auch unmittelbaren Einfluss auf die Gestaltung des Bahnhofsparks. Konkrete Antworten habe er aber bislang keine erhalten. Der tragische Unfall vom Montag zeige, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.