Bleibende Eindrücke: Der gebürtige Biberacher Rolf Gießler erlebte auf seiner Motorradreise in das Pamir-Gebirge an der Grenze zu China endlose Schotterpisten, überwältigende Gastfreundschaft im Iran und in Zentralasien, atemberaubende Hochgebirgslandschaften und vieles mehr
Alles begann mit dem Besuch eines Reisevortrags über das Pamir-Gebirge vor zehn Jahren. Die Bilder der gewaltigen Hochgebirgslandschaften ließen ihn nicht mehr los und so startete Rolf Gießler nach mehr als acht Monaten Vorbereitungen im Mai 2022 auf seine Reise. Ein halbes Jahr dauerte sie und sie führte ihn durch neun Länder und sieben Zeitzonen bis an die chinesische Grenze.
Seidenstraße teilweise wegen Corona blockiert
Geplant war, der alten Seidenstraße nach Osten zu folgen. Jedoch war die Einreise für Touristen nach Turkmenistan damals aufgrund von Coronarestriktionen nicht möglich. Deswegen bestand die einzige Möglichkeit, auf dem Landweg nach Zentralasien zu fahren, Russland und Kasachstan zu durchqueren. Der Weg führte tagelang durch die endlos flache kasachische Steppe, um schließlich zur zweithöchsten Fernstraße der Welt zu gelangen. Der Pamir-Highway führt der chinesischen Grenze entlang auf das Dach der Welt.
Atemberaubend: Pamir-Gebirge
Das Pamir-Gebirge, auch das Dach der Welt genannt, fängt quasi dort an, wo die Alpen aufhören. Die meiste Zeit befindet man sich auf Höhen um die 4.000 Meter und der höchs-te Pass des Pamir-Highway liegt auf 4.655 Metern. Aber neben diesen rekordverdächtigen Zahlen ist es vor allem die gewaltige und atemberaubende Landschaft des Pamir, die bei Gießler nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat.
Tadschikischer Geschichtsprofessor
„Auch wenn schon nur die vielen beeindruckenden Landschaften es Wert waren diese Reise zu machen, so erst recht die vielen gastfreundlichen und herzlichen Begegnungen mit den Einheimischen in den verschiedenen Ländern“, berichtet Rolf Gießler. So wurde Gießler im Iran von wildfremden Menschen eingeladen bei ihnen zu Hause zu übernachten und hat sich, quasi am Ende der Zivilisation, mit dem tadschikischen Geschichtsprofessor Sultonbek angefreundet, der inzwischen auch schon Biberach besucht hat. Bis auf Georgien bereiste der Abenteurer ausschließlich muslimische Länder. Und er durfte erfahren, dass eben diese Muslime echte Gastfreundschaft leben und er als „Westler“ immer willkommen war und oft eingeladen wurde. Und immer wieder war eher er die Attraktion, nicht die Einheimischen.
Glück gehabt!
Offensichtlich war auch ein Schutzengel mit auf der Reise. Gießler wurde nie ernsthaft krank. Zwei Mal stürzte er mit dem Motorrad, aber dabei zog sich nur das Gefährt einige Kratzer zu. Auch das Motorrad hielt durch: Es gab nur zwei technische Probleme, die am gleichen Tag gelöst werden konnten.
Reisevortrag am 2. März im Rietsche-Saal
Seine Erlebnisse teilt Rolf Gießler am Samstag, den 2. März in Biberach im Rahmen eines ausführlichen Reisevortrags. Dazu sind alle herzlich eingeladen, die mehr wissen wollen. Der Vortrag findet im Rietsche-Saal gegenüber vom Biberacher Rathaus statt und beginnt um 19 Uhr.
Der Eintritt ist gratis, es darf gerne für Hilfsprojekte im Pamir gespendet werden (pamir-hilfe.de).





