Standing Ovations für die Darbietung des Blasmusik-Orchesters Biberach gemeinsam mit dem ökumenischen Singkreis „Fermate“
„Für die einen ist Weihnachten bunt und schillernd, für die anderen klassisch in weiß und rot. So bunt und vielfältig wie die Geschmäcker, so ist auch unser diesjähriges Adventskonzert“, versprachen Alexander Herde und Mareike Serrer.
Durch einen stimmungsvollen Reigen von ruhigen und traditionellen Titeln bis hin zu weihnachtlich-modernen Stücken führte das Moderatoren-Duo denn auch – in der am vergangenen Sonntagabend bestens gefüllten St.Blasius-Kirche.
Kaum hatte der von großem Applaus empfangene Dirigent Axel Berger seinen Platz eingenommen, ging es mit der gefühlvollen Seite von Weihnachten los: mit „The Glory of Love“, einem sehr emotionalen Blasmusik-Stück. Ursprünglich wurde dieses Werk von dem berühmten Tenor Siegfried Jerusalem gesungen, der ansonsten überwiegend auf großen Opernbühnen auftritt.
Im Anschluss wurde es in der herrlich dekorierten Kirche musikalisch festlich – mit dem Marsch Nr. 1 aus „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar. Dereinst zur pompösen Krönung Edward des Siebten entstanden, galt das Werk lange als „die inoffizielle Regionalhymne“ Englands.
„Für viele Menschen sind die Weihnachtstage auch eine Möglichkeit abzuschalten, zur Ruhe zu kommen“, leitete das Moderatorenduo auf das nächste Stück über, „manche brauchen diese Zeit komplett für sich alleine, andere genießen die Zeit in trauter Zweisamkeit.“ Dieses Gefühl drückt die Pop-Ballade von Maria Sturm aus: „No matter what comes next, I will be by your side.” Verschiedene Instrumente des Orchesters kommunizierten in unterschiedlichen Klangfarben miteinander und ließen dadurch die Melodie durch das Stück fließen.
Eiskalte Winterluft per Beckenwirbel
Mit „Es wird schon gleich dunkel“ ertönte darauf das erste Weihnachtslied, und während der Weise „Auf dem Berge, da wehet der Wind“ symbolisierte ein leiser Beckenwirbel eiskalte Winterluft. „Leise rieselt der Schnee“ durfte nicht fehlen, Alphorn-ähnliche Klänge führten schließlich über zu „Still, still, still weil´s Kindlein schlafen will“ und damit zum stimmungsvollen Ende dieser Liedersammlung unter dem Motto „Weihnachten in den Bergen“. Ein musikalischer und durchaus nicht kitschiger Winterzauber, den das Orchester gemeinsam mit dem von Markus Staiger geleiteten Chor „Fermate“ darbrachte.
In die moderne und zeitgenössische Sparte führte „When you believe“. Durch den Zeichentrickfilm „Der Prinz von Ägypten“ erlangte der von Mariah Carey und Whitney Houston populär gemachte Song Berühmtheit und erhielt 1999 als bester Filmsong einen Oscar. Mit moderner Besetzung brachte das Blasorchester das außergewöhnliche Werk gemeinsam mit dem stimmsicheren Fermate-Chor zu Gehör. Die solistischen Passagen sangen Vera Petersen und Helmut Krannich.
Die Freude der ursprünglichen Weihnachtsbotschaft, die nach der biblischen Überlieferung von Engeln den Hirten auf den Feldern überbracht wurde, vermittelten Orchester und Chor im offiziellen Schluss-titel des Konzerts: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden.“ Jedoch nicht als Version eines traditionellen Kirchenliedes mit Orgelklang und Gemeindegesang erklang „Gloria in Excelsis Deo“, sondern nach einem strahlenden Blechbläser-Intro in einem groovigen Sound, mit fetzigem E-Gitarren-Solo und mitreißenden Gospel-Chor-Passagen. Für ein „besonderes Highlight mit engelsgleichen Stimmen“ sorgten zudem die jungen Solistinnen Amelie und Chiara Nassal.
Mit der Zugabe „O du Fröhliche“ endete das Konzert, für das alle Beteiligten mit lang anhaltenden Standing Ovations belohnt wurden. Axel Berger, der das Konzert einstudiert und geleitet hatte, verbeugte sich tief – vor dem Publikum ebenso wie vor all den von ihm Dirigierten.
Dank ging zudem an die Kirchengemeinde für das Zur-Verfügung-Stellen des Gotteshauses, sowie an Erwin Buchholz, zuständig für Ton und Beschallung. Die Spendeneinnahmen werden insbesondere der Jugendarbeit des Biberacher Musikvereins zu Gute kommen.







