Seit mehr als 20 Jahren überführt das Technische Hilfswerk (THW) im Rahmen einer Übung und Ausbildungsmaßnahme jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit zwei Tannenbäume aus Baden-Württemberg nach Berlin. Dort werden sie vor der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund und dem Berliner Polizeipräsidium aufgestellt.
Wo aus dem Ländle die Bäume herkommen, wechselt jedes Jahr. In diesem Jahr haben MdB Yannick Bury und die Gemeinde Hofstetten im Schwarzwald gemeinsam mit der baden-württembergischen Landesvertretung die prachtvollen Tannen organisiert. Der Transport wurde hierbei von ehrenamtlichen Einsatzkräften des THW Ortsverbandes Biberach/Baden geplant und durchgeführt.
13 Meter hoch
Nach dem Fällen und dem Transport der Bäume am vorvergangenen Wochenende wurde bereits am letzten Montag der Baum für die Berliner Polizei offiziell übergeben. Am vergangenen Mittwoch fand sodann im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik und Gesellschaft die offizielle Übergabe und Illumination der 13 Meter hohen und rund dreieinhalb Tonnen schweren Tanne vor der Landesvertretung in Berlin statt. Neben Rudi Hoogvliet (Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg), Yannick Bury (Mitglied des Deutschen Bundestages) sowie Martin Aßmuth (Bürgermeister Gemeinde Hofstetten), nahmen auch Dierk Hansen (THW-Vizepräsident) und Sebastian Gold (THW-Landesbeauftragter für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt) an der Veranstaltung teil.
Nicht nur schön, sondern auch nützlich
Für die ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer, die in diesem Jahr aus den Orts-verbänden Biberach/Baden, Schopfheim und Trossingen kamen, ist der Transport der überbreiten und sehr empfindlichen Fracht eine ungewöhnliche, aber wichtige Ausbildungsmaßnahme. Im Alltag der Ortsverbände lassen sich solche Transporte und die landesweite Zusammenarbeit über mehrere Tage nur schwer üben. Jonas Allgeier, stellvertretender Projektleiter der Aktion, sagte: „Wie wichtig eine gut funktionierende Konvoiführung und -planung ist, hat man in den vergangenen Monaten bei den zahlreichen landesweiten Hilfsgütertransporten des THW gesehen. Neben diesem Ausbildungsziel, bei dem Einsatzkräfte aus unterschiedlichen Ortsverbänden Hand in Hand zusammenarbeiten, runden in diesem Jahr Besuche im Bundesinnenministerium und im Deutschen Bundestag das Projekt mit einem politischen Bildungsauftrag ab.“
Austausch mit der Politik hilft dem THW
Für das THW ist die Aktion darüber hinaus auch eine wichtige Maßnahme der Kontaktpflege zur Bundes- und Landespolitik. Steffen Hoffmann, stellvertretender THW-Landessprecher und Projektleiter sagte dazu: „Die Anforderungen an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, sowohl was die Zahl der Einsätze als auch das Aufgabenspektrum angeht, steigen. Damit ein gut aufgestellter Bevölkerungsschutz auch in Zukunft möglich ist, müssen Rahmenbedingungen gegeben sein, unter denen wir Ehrenamtlichen gut arbeiten können. Dafür ist ein enger Austausch mit der Politik wichtig.“
Hintergrund zum Projekt „Weihnachtsbaumtransport“
Die Idee des traditionellen Weihnachtsbaumtransports entstand nach dem Sturm Lothar und dem damit verbundenen großangelegten THW-Einsatz in Frankreich. Bei Gesprächen zwischen dem damaligen Ortsbeauftragten Walter Nock und dem damaligen Staatssekretär Stächele zur Einweihung der neuen Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin wurde angeboten, einen Tannenbaum nach Berlin zu transportieren.