Bei strahlendem Sonnenschein zogen Gläubige betend und singend von der Biberacher Pfarrkirche vorbei an Gärten, Wiesen und Feldern erstmals zur Luisenhütte am Waldesrand. Dort feierte Pfarrer Bonaventura Gerner die Eucharistie und rief mit dem Wettersegen ein gutes Gedeihen auf die Natur und ihre Früchte herab.
Dem Zug voraus gingen die Ministranten mit Kreuz und Fahnen. Es folgten die Geistlichkeit, der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit, der Biberacher Kirchenchor und die Gläubigen aus Biberach und der Seelsorgeeinheit. Auf dem Weg wurde für reichlich »Sonnenschein und Regen« gebetet und der »Schöpfer für die Schönheit der Natur« gelobt. Das Seelsorge-Team der Pfarrgemeinde Biberach hatte für Wechselgebet und Gesang ein eigenes Text-Heft erstellt. An den Kreuzungen sicherten Kameraden der Feuerwehr den Weg.
Bei der Luisenhütte angekommen überraschte ein eigens errichteter Altar mit Sandstein-Sockel und mächtiger Granitplatte. Die fleißigen Helfer Josef Moser, Karl-Heinz Willmann und Hans-Peter Krämer hatten ihn mit Schwerlast-Gerätschaft aufgebaut. Um ihn herum nahmen auf klappbaren Bänken die Gläubigen Platz.
Ein Eingangsgebet griff die Schwierigkeit auf, dass in einer Zeit der Weltraum-Erforschung und -Nutzung der Himmel nicht ohne weiteres als Wohnung Gottes betrachtet werden kann:
»Gott, du bist nicht, wo der Himmel ist, sondern wo du bist, ist der Himmel« lautete die zeitgemäße Ausdrucksweise.
Pfarrer Gerner griff in seiner Predig, den Sendungsbefehl Jesu auf, bevor dieser zum Vater ging. Jeder Gläubige sei berufen, die Botschaft Jesu weiterzutragen, mit seinen Fähigkeiten und an dem Platz, wo er stehe. Dem Auftrag Jesu werde nicht gerecht, wer nur Pfarrer, Ordensleute und studierte Theologen als berufen ansehe. Jeder Christ sei berufen.
Bei den Fürbitten wurde für die Mitmenschen gebetet, die die Sehnsucht nach dem Leben bei Gott verloren haben und denen der Alltag zur Last geworden ist. Gott habe uns die Verantwortung für die Schöpfung anvertraut, damit sich auch noch Kinder und Kindeskinder an ihrer Schönheit erfreuen könnten. Gemäß dem »Vatertag« wurde auch für einfühlsame Väter gebetet, dass sie ihre Kinder verstehen und ihnen geduldig gute Wege zeigen.
Der Biberacher Kirchenchor war in voller Stärke angetreten und stützte den Gemeindegesang, da dieser auf die gewohnte musikalische Begleitung durch eine Orgel verzichten musste. Chormitglied Kurt Lietzmann begleitete die Kommunionausteilung stimmungsvoll mit seiner Klarinette.
Nach dem Wettersegen für die Bewahrung vor zerstörerischem Unwetter wurde gemäß dem Marien-Monat Mai noch ein »Ave Maria« angestimmt. Abschließend dankte Erika Rieger vom Biberacher Gemeindeteam allen, die zum Gelingen von Prozession und Gottesdienst beigetragen hatten. Dazu hatte auch ein Fahrdienst für Gehbehinderte gehört. Sie lud dazu ein, noch etwas zu verweilen und den bereit gehaltenen Imbiss und die bereitgestellten Getränke zu genießen. Von dieser Einladung wurde reichlich Gebrauch gemacht.